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SCHACH-SPHINX/07261: Wer bricht die Balance? (SB)


Sizilianische Positionen haben ihre eigene Ausdruckskraft. Das gilt insbesondere für die Richter-Rauser-Variante, die nach wie vor zu den beliebtesten Abspielen in dem System gehört. Weiß hat typischerweise lang rochiert und damit begonnen, auf dem Königsflügel einen starken Bauernangriff zu formieren. Der Nachziehende setzte im heutigen Rätsel der Sphinx auf die offene b-Linie, um eine Gegenattacke zu organisieren, und auch die halboffene c-Linie barg Sprengkraft. Schwarz mußte indes darauf hoffen, daß sein Zentrum mit der d6-e5- Bauernformation den weißen Angriff eindämmte. In solchen Situationen mit heterogenen Rochaden muß der Angriff genauestens ausgeführt werden. Verzögerungen konnten leicht die Niederlage bedeuten. Nun, Wanderer, Weiß war am Zuge und mußte beweisen, daß sein Sturm auf den schwarzen König signifikantere Drohungen hervorbrachte als der seines Kontrahenten.



SCHACH-SPHINX/07261: Wer bricht die Balance? (SB)

Pogorevici - Semenowa
Bad Kissingen 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Das Leben hat seine eigenen Ausdrucksweise, und das Schach ist nur ein Gesicht davon. Weiß forcierte seine Selbstbehauptungsstrategie, indem er den schwarzen König mattsetzte: 1.Ld2-h6! De2-e1+ - bei 1...De2xc2 2.Lh6xg7+ Kh8-g8 3.Tf7-e7# ist der Leidensweg nur kürzer - 2.Kg1-g2 Ta8-g8 3.Lh6xg7+ Tg8xg7 4.Tf7-f8+ und Matt im nächsten Zug.


Erstveröffentlichung am 14. April 2007

5. Mai 2020


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