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SCHACH-SPHINX/07264: Feigherzig verschanzt (SB)


Mit dem großen Ausstoß an Theoriewerken entstand die Hoffnung, daß die Spielstärke unter den Anfängern und Laien zunehme, aber die Realität sieht anders aus. Die Lehrbücher vermittelten zwar eine ausgereiftere Methodik und auch die oft gut kommentierten Partien leisteten ihren Beitrag, aber mehr als ein modischer Trend kam dabei kaum heraus. Denn in den Turnierhallen tobt sich ein ganz anderer Zeitgeist aus. Der Eifer zum Forschen entwickelte sich nur geringfügig, statt dessen herrscht vorsichtiges Denken vor. Nicht risikovolles Vorstoßen in unbekannte Gefilde, die den Geist anregen und Innovationen fördern, dominiert das Feld, sondern der Wunsch, das eigene Spiel möglichst strategisch und frei von taktischen Irritationen zu halten. Das ist die Kehrseite der Theorieflut. Die Kreativität wird von Anpassungsmechanismen erstickt auch als Folge der Inflation von Turnieren in den vergangenen Jahrzehnten. Man will sich lieber gute Plätze sichern mit belanglosen Remispartien, als das Abenteuer der freien Geisteskräfte zu suchen. Gelegentlich, wie im heutigen Rätsel der Sphinx, streben mutvolle Naturen auch taktische Schlachten auf dem Brett an. Nun, Wanderer, wie brachte Weiß den schwarzen Monarchen zu Fall?



SCHACH-SPHINX/07264: Feigherzig verschanzt (SB)

Hünerkopf - Lichtenegger
Velden 1980

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der schwarze Freibauer drohte nur schwach, besser machte es sein weißer Kontrahent mit 1.e5-e6! Dd8-h4 2.De3-e5 Dh4xh5 3.Td1xd3 Dh5-g6 4.Td3-d6 Dg6-g3 5.e6-e7 und Schwarz gab auf, nachdem die letzte Falle 5.De5xf5?? Ta8-a1+ nebst Matt nicht zugeschnappt hatte.


Erstveröffentlichung am 17. April 2007

8. Mai 2020


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