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SCHACH-SPHINX/07266: Brücke über verfeindete Lager (SB)


Die Lager stehen sich unversöhnlich gegenüber. Für die einen ist das Schach nichts anderes als ein mondäner Zeitvertreib für lange Winterabende oder trübe Herbsttage, eben ein Spiel, das zwar seine eigenen Reize besitzt, nie aber wissenschaftliche Brisanz beansprüchen könnte. Die Gegenseite beharrt indes darauf, daß Müßiggang nicht das erste Motiv ist, in die schachlichen Tiefen hinabzusteigen, daß der menschliche Geist zu Höherem berufen sei. Der Ex-Weltmeister Emanuel Lasker hatte eine Brücke zu schlagen versucht: "Durch einige romantische Enthusiasten ist das Schachspiel zur Wissenschaft oder Kunst erhoben worden. In Wahrheit steht das Schachspiel so hoch nicht. Sein wesentlicher Charakterzug - die menschliche Natur findet das meiste Ergötzen daran - Kampf. Freilich kein Kampf, der Nerven ungebildeter Menschen kitzelt, bei dem Blut fließen würde und Schläge ausgeteilt würden, die auf dem Leibe sichtbare Spuren lassen; das nicht; ein Kampf hingegen, wo das auch im Kampfe vorhandene Element des Wissenschaftlichen, Künstlerischen und Geistigen allein vorherrscht." Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte der Anziehende seine Streitmacht in Position gebracht, wie schlug er nun zu, Wanderer?



SCHACH-SPHINX/07266: Brücke über verfeindete Lager (SB)

Vadasz - Schüssler
Kiel 1979

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Rudolf Spielmann hätte die schwarze Stellung wohl zu einem grandiosen Sieg geführt mit 1...e5-e4! 2.Dc6xe4 Tc8-e8! 3.Sc7xe8 Tg8xe8 4.Sb5-d4 Df3-g2+!! 5.De4xg2 Te8xe1+ 6.Dg2-f1 Te1xf1#


Erstveröffentlichung am 19. April 2007

10. Mai 2020


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