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MELDUNG/250: Deutschland und das Vereinigte Königreich sind beliebt - Ein- und Auswanderung in Europa (idw)


Georg-August-Universität Göttingen - 21.08.2019

Deutschland und das Vereinigte Königreich sind beliebt - Studie zur Ein- und Auswanderung innerhalb Europas


Wer das eigene Herkunftsland innerhalb der Europäischen Union (EU) verlassen möchte, kann dies unkompliziert tun: Mit dem Recht auf Freizügigkeit bietet der Staatenverbund seinen Bürgerinnen und Bürgern einzigartige Bedingungen zur Migration. Eine Studie der Universitäten Göttingen, Bremen und Köln hat nun ergeben, dass Deutschland und das Vereinigte Königreich die beliebtesten Zielländer der europäischen Binnenmigration sind. "A network analysis of intra-EU migration flows: How regulatory policies, economic inequalities and the network-topology shape the intra-EU migration space" ist im Journal of Ethnic and Migration Studies erschienen.

(pug) Gemeinsam mit dem Bremer Soziologen Prof. Dr. Michael Windzio und dem Kölner Soziologen Sven Lenkewitz analysierte Prof. Dr. Céline Teney, Professorin für Grundlagen der Sozialwissenschaften am Institut für Soziologie an der Universität Göttingen, die Faktoren für die Binnenmigration in der Europäischen Union und die Entwicklung der Ein- und Auswanderungszahlen ihrer Mitgliedsstaaten in den Jahren 2001 bis 2013. Die Netzwerkanalyse ergab, dass insbesondere die reicheren Länder attraktiv für europäische Einwanderer sind. Zudem zeigt sich, dass vor allem zwischen Nachbarländern viel Migration stattfindet. Neue Gesetze innerhalb der EU können Einwanderungsströme ebenfalls steuern. So hat die Öffnung des Arbeitsmarktes für Bürger aus den neuen Mitgliedstaaten zu höheren Einwanderungsraten geführt, während der EU-Beitritt der neuesten Mitgliedstaaten mit höhere Auswanderungsraten für diese einherging.

Offen ist, wie sich der Brexit auf den Status des Vereinigten Königreichs und Deutschland als beliebteste Zielländer auswirken wird. Die Studie lässt vermuten, dass das Vereinigte Königreich seinen Status als beliebtestes Zielland der europäischen Binnenmigration nicht so leicht verlieren wird. "Unsere Ergebnisse unterstreichen die Push- und Pull-Faktoren für die Ein- und Auswanderung innerhalb der europäischen Mitgliedsstaaten. Es hat sich gezeigt, dass regulatorische Veränderungen innerhalb der EU eine eher zweitrangige Rolle bei der Entscheidung für Migration spielen", sagt Teney.


Originalpublikation:
Michael Windzio et al.
A network analysis of intra-EU migration flows: How regulatory policies, economic inequalities and the network-topology shape the intra-EU migration space.
Journal of Ethnic and Migration Studies (2019).
Doi: https://doi.org/10.1080/1369183X.2019.1643229

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution77

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Georg-August-Universität Göttingen, 21.08.2019
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. August 2019

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