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BUCHTIP/210: Französische Erziehungsliteratur des 18. Jahrhunderts (Universität Augsburg)


Pressemitteilung der Universität Augsburg vom 9. April 2013

Französische Erziehungsliteratur des 18. Jahrhunderts

Ein reich bebilderter Katalog zur Ausstellung "Kann der Mensch durch Erziehung verbessert werden?", die im Wintersemester 2011/12 einschlägige Werke aus den historischen Sammlungen der Universitätsbibliothek Augsburg zeigte.



Augsburg/PSt/KPP - "Kann der Mensch durch Erziehung verbessert werden?" Unter diesem Titel zeigte die Universitätsbibliothek Augsburg im Wintersemester 2011/12 eine Ausstellung, die sich mit der französischen Erziehungsliteratur des 18. Jahrhunderts befasste. Zu dieser Ausstellung liegt nun ein reich bebilderter Katalog vor.

Erarbeitet hatte die Ausstellung ein Hauptseminar am Lehrstuhl für romanische Literaturwissenschaft unter der Leitung der Lehrstuhlinhaberin, Prof. Dr. Rotraud von Kulessa. Die Thematik hatte sich zum einen angeboten, weil die historischen Sammlungen der Universitätsbibliothek, insbesondere die Oettingen-Wallersteinsche Bibliothek, einen reichen Bestand an französischer Literatur des 18. Jahrhunderts enthalten. Zum anderen startete im Wintersemester 2012 das von der Deutsch-Französischen Hochschule geförderte Masterprogramm "Europäische Kommunikationskulturen", bei dem die Universität Augsburg und die Universität Nancy II kooperieren. Die Ausstellung positionierte sich damit im Kontext eines Forschungsschwerpunktes der Augsburger Romanistik und konnte diesen Schwerpunkt auch bei einer internationalen Tagung zum Thema 'Europäische Erziehungsliteratur des 18. Jahrhunderts' repräsentieren, die im März 2012 in Augsburg stattfand.

Die Ausstellung befasste sich nicht nur mit bekannten Autoren wie François de la Mothe Fénelon, der mit seinem "Télémaque" ein Modell für die Prinzenerziehung vorlegte, oder Jean- Jacques Rousseau, dessen "Émile, ou de l'éducation" exemplarisch den Glauben an die Perfektibilität des Menschen sowie die Entdeckung der Kindheit im 18. Jahrhundert dokumentiert. Das besondere Augenmerk der Ausstellung galt vielmehr auch Autorinnen und Autoren, die heute zwar vielfach in Vergessenheit geraten sind, deren Werke aber zu den Bestsellern der Aufklärung zählten. Vorgestellt wurden u. a. Jeanne-Marie Leprince de Beaumont, deren "Magazin des pauvres" sich an Dienstboten, Handwerker, Bauern und die Armen richtete, Félicité de Genlis, deren kurze moralische Theaterstücke zur Aufführung im häuslichen Kreise gedacht waren, und Arnaud Berquin, der mit "L'ami des enfants" erstmals in Frankreich eine speziell Kindern gewidmete Zeitschrift publizierte. Mit ausgewählten Werken vertreten waren des weiteren Étienne-Gabriel Morelly, Louis-Antoini Caraccioli, Louise d'Épinay. Barthélemy-Claude Graillard de Graville und Abbé Joseph Reyre. Deutsche Übersetzungen vermittelten außerdem einen Einblick in die Rezeptionsgeschichte.

Der Katalog enthält ausführliche bibliographische Angaben zu allen ausgestellten Schriften und knappe Anmerkungen zu Leben und Werk der Autorinnen und Autoren. Als Einführung in die Thematik abgedruckt ist außerdem der Vortrag "Adventures you can witness daily in your family: 18th-century educational literature in France", den Prof. Dr. Catriona Seth (Universität Nancy II), Partnerdozentin des deutsch-französischen Masterprogramms "Europäische Kommunikationskulturen" an der Universität Nancy II, zur Ausstellungseröffnung beisteuerte.

Der Katalog kann zum Preis von 5,00 Euro im Sekretariat der Universitätsbibliothek Augsburg (Universitätsstraße 22, 86159 Augsburg) erworben werden (Montag-Donnerstag: 8.30 -16.00 Uhr, Freitag: 8.30-12.00 Uhr) bzw. dort zzgl. einer Versandgebühr von 1,50 Euro bestellt werden (dir@bibliothek.uni-augsburg.de).

Kann der Mensch durch Erziehung verbessert werden?
Französische Erziehungsliteratur des 18. Jahrhunderts
aus den Beständen der Universitätsbibliothek Augsburg
Augsburg, Universitätsbibliothek 2013, 50 S. mit 21 Abb. Großformat
ISBN 978-3-936504-07-1

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Quelle:
UPD 52/13 - Pressemitteilung der Universität Augsburg vom 9. April 2013
Pressestelle der Universität Augsburg
Klaus P. Prem
Tel: 0821/598-2096 oder -2095
E-Mail: klaus.prem@presse.uni-augsburg.de
Internet: www.uni-augsburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. April 2013