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INTERVIEW/013: Rezepte, Markt und Therapie - Not- und Kostendämpfer (SB)


Burnout - Selbstverantwortlich bis zum Umfallen schuften

Gespräch mit Julia Scharnhorst am 21. September 2012 in Berlin



Die Diplom-Psychologin und Psychotherapeutin Julia Scharnhorst ist Leiterin der Gesundheitspsychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP). Seit 2003 ist sie selbständige Unternehmens- und Organisationsberaterin für Gesundheit und Wellness.

Auf einer Pressekonferenz des BDP zum Thema "Vernachlässigtes Potential - Die Psychologie und die Volkskrankheiten" am 21. September 2012 im Haus der Psychologie in Berlin nahm Julia Scharnhorst in einem der einleitenden Kurzreferate zur Problematik des Phänomens Burnout Stellung. Wie sie ausführte, seien es vorwiegend die Bedingungen in der modernen Arbeitswelt, die zum Burnout führen, nicht so sehr die psychische Verfassung der Menschen. Burnout sei ein gesamtgesellschaftliches Problem und könne nicht, wie vielfach angenommen, allein von den Betroffenen gelöst werden. Nach dem Pressegespräch beantwortete sie dem Schattenblick einige Fragen.

Am Tisch sitzend - Foto: © 2012 by Schattenblick

Julia Scharnhorst
Foto: © 2012 by Schattenblick

Schattenblick: Sie hatten vorhin im Vortrag gesagt, Burnout sei möglicherweise sogar gesellschaftlich gewünscht. Was meinten Sie damit?

Julia Scharnhorst: Menschen mit Burnout arbeiten sehr lange und sehr hart und überschreiten dabei ihre Grenzen. Irgendwann brechen sie zusammen und verschwinden dann still und leise in der Krankheit. Von daher trifft es häufig Leistungsträger, die sich wirklich massiv engagiert und dabei verausgabt haben. Bis zum Umfallen zu arbeiten, könnte ja durchaus ein gesellschaftlich erwünschtes Phänomen sein.

SB: Wenn man es einmal spitz formuliert, entsorgen sich die Betroffenen selbst aus dem Arbeitsprozeß.

JS: Manche tun das tatsächlich und können nicht wieder in ihren Beruf zurückkehren, weil sie restlos verbraucht sind. Wir haben relativ häufig Fälle mit sehr langen Krankschreibungen. Auch wenn das gesellschaftlich erwünscht wäre - ich relativiere das jetzt einmal ein bißchen -, ist es natürlich nichts, das der Gesellschaft auf Dauer guttut. Ich habe neulich von dem Beispiel eines Arztes gehört, der sich derart engagiert und seine Patienten noch am Wochenende besucht hatte, daß er leider mit 50 Jahren zusammengebrochen ist und seine Praxis schließen mußte. Das ist natürlich auch verschenkte Arbeitskraft, also nicht, daß die Gesellschaft wirklich etwas davon hätte. Manchmal wird es einfach in Kauf genommen, die Arbeitskraft und das Engagement so lange zu nutzen, wie es irgendwie geht. Und erst wenn sie nicht mehr zur Verfügung stehen, fängt man an, sich Gedanken zu machen.

SB: Wenn von Burnout gesprochen wird, denkt man zuerst an bestimmte Berufsgruppen wie Ärzte, Lehrer, Psychologen, Psychotherapeuten oder Sozialarbeiter. Warum gerade an diese Berufsgruppen und nicht auch an Bandarbeiter oder Beschäftigte im Callcenter?

JS: Es ist nicht so, daß von Burnout nur im Zusammenhang mit bestimmten Berufsgruppen gesprochen wird. Aber es trifft zu, daß Burnout in bestimmten Berufsgruppen häufiger auftritt, und hier besonders bei Menschen, die mit viel Idealismus in ihren Beruf gehen. Das sind typischerweise die sozialen, psychologischen, medizinischen oder pädagogischen Berufe. Beispielsweise starten viele junge Lehrer mit tollen Ideen in den Beruf, was sie alles bewegen und wie sie ihre Schüler motivieren wollen. Nicht selten führt das zu einer sehr unsanften Landung, weil sich vieles von dem, was sie sich vorgenommen hatten, nicht umsetzen läßt, sei es, daß sie die Freiheiten dazu gar nicht haben oder auf Mißstände und Grenzen stoßen. Das heißt, es gibt einen Kontrast zwischen sehr großem Idealismus und sehr hoher Frustration. Das betrifft bestimmte Berufsgruppen mehr als andere.

Was diesen Menschen dann auch noch fehlt, ist, daß sie keine Energie aus ihrem Beruf schöpfen können. Burnout bedeutet ja ausgebrannt. Da steckt das Wort Energie mit drin. Weil die Idealisten bereit sind, mehr Zeit und Energie in ihren Beruf zu stecken, kommt ihr Energiegleichgewicht sehr häufig durcheinander, denn sie bekommen nicht das zurück, was sie sich erhofft hatten. Ein idealistischer junger Lehrer wird nicht auf die Uhr schauen, wenn er mit einem Schüler spricht, und das Gespräch auf morgen verschieben. Auch Krankenschwestern, die bewußt auf eine Aids- oder Krebsstation gehen, wollen dort menschliche Zuwendung geben, können es aber nicht, weil es heißt, nein, nein, da stirbt zwar einer, aber du mußt erst Medikamente austeilen. Solche Menschen sind eher geneigt, mehr Energie in ihren Beruf zu investieren, bekommen aber andererseits nicht unbedingt das heraus, was sie sich vorgestellt hatten. Deswegen sind diese Berufsgruppen sehr viel häufiger von Burnout betroffen.

Das gilt übrigens auch für Führungskräfte, die aus einem inneren Ehrgeiz heraus viel erreichen wollen. Sie schauen ebenfalls nicht auf die Uhr, wann Feierabend ist, und machen nicht Schluß mit ihrem Arbeitspensum, indem sie sagen, so, ich bin jetzt fertig und gehe heim. Das ist beim Bandarbeiter anders. Wenn das Werkssignal ertönt, ist er fertig für heute und kann nach Hause gehen.

SB: Hängt die gravierende Zunahme von Burnout-Fällen mit der größeren Wahrnehmung durch die Medien und in der Gesellschaft oder überwiegend mit den veränderten Arbeitsbedingungen zusammen?

JS: Das ist ein komplexes Thema. Ganz sicher spielen veränderte Arbeitsbedingungen und auch ein verändertes gesellschaftliches Bild, das uns auch im privaten Leben stark unter Druck setzt, dabei eine Rolle. In dem Moment, wo die Selbstverantwortung betont wird und jeder für sich steht, sind wir alle selbst dafür verantwortlich, immer erfolgreich, gesund, schlank, fit und schön zu sein und genau solche Kinder zu produzieren, die ebenfalls erfolgreich, schlank, fit, schön und beliebt sind. Dieser Druck erhöht sich nicht nur auf der Arbeit, sondern greift letztendlich auch immer mehr ins Privatleben ein. Die Arbeitsbedingungen haben sich an verschiedensten Stellen verändert. Ich empfinde es in Anbetracht dessen als positiv, daß das Tabu, darüber zu sprechen, daß wir durch den Druck im Privaten weniger Erholung finden, etwas gesunken ist.

Inzwischen können auch Prominente und Leistungsträger offen zugeben, auch ich habe es nicht mehr geschafft, auch ich bin hier zumindest vorübergehend zusammengebrochen. Diese Veränderung führt natürlich auch dazu, daß die Leute mehr auf sich achten. Jeder, der zum Thema Burnout einen Vortrag gehört oder einen Artikel gelesen hat, fragt sich, wie geht es mir eigentlich, habe ich das vielleicht auch? Je intensiver das gesellschaftlich diskutiert wird, umso mehr schaut man auch darauf, wie es meiner Kollegin, meinem Mann, meinem Kind geht. Die Aufmerksamkeit und Wahrnehmung für das Thema wächst. Das gilt auch für diejenigen, die es diagnostizieren müssen. Jetzt schauen Ärzte und Psychotherapeuten noch genauer hin und sind eher bereit, hohen Blutdruck oder Magenbeschwerden nicht nur als hohen Blutdruck und Magenbeschwerden zu diagnostizieren, sondern sich zu fragen, wo das eigentlich herkommt und ob nicht mehr dahintersteckt.

SB: Können Sie sich vorstellen, daß ein im Grunde positiver Begriff wie Selbstbestimmung sich möglicherweise ins Gegenteil verkehrt, wenn er an gesellschaftspolitische Forderungen geknüpft wird, die eine verdeckte Form der Schuldzuweisung transportieren?

JS: Ja durchaus. Wenn Mitarbeiter sich beklagen, daß sie ihre Arbeit in der Dienstzeit nicht mehr schaffen können, höre ich sehr häufig die Retourkutsche: Dann stimmt etwas mit ihrem Zeitmanagement nicht. Das geht genau in diese Richtung. Sie sind selber schuld, wenn sie den Anforderungen nicht standhalten. Und das kann nicht sein. Natürlich muß der einzelne darauf achtgeben, wie er sein Zeitmanagement plant, und sich überlegen, ob er vielleicht daran arbeiten muß, aber der Vorgesetzte kann sich da nicht komplett aus der Verantwortung ziehen. Falls dem wirklich so ist, daß jemand ein schlechtes Zeitmanagement hat, dann muß der Vorgesetzte eben dafür sorgen, daß er eine Fortbildung bekommt, wo er das lernen kann. Aber bloß zu sagen, sein Zeitmanagement stimme nicht und er sei selber schuld daran, und wir müssen da nichts tun, das reicht einfach nicht.

SB: Es wäre natürlich sehr einseitig, die Schwierigkeiten auf ein Anpassungsproblem zu schieben, wenn jemand mit bestimmten Arbeitsbedingungen nicht klarkommt.

JS: Wir haben durchaus ein massives Anpassungsproblem, aber nicht ein individuelles, sondern ein gesellschaftliches. Der moderne Mensch ist, einmal rein von der biologischen Ausstattung her, nicht für die Lebensbedingungen gemacht, die wir uns geschaffen haben. Es gibt Schätzungen, denen zufolge die Menschen in der Steinzeit ungefähr zwölf Stunden in der Woche gearbeitet haben. Damit hatten sie alles erledigt, was zu tun war. Beutetiere fangen, Wurzeln sammeln und vielleicht noch den Pelz flicken, das war mit zwölf Stunden die Woche getan. Danach haben sie sich ausgeruht oder Spaß gehabt. Und so sind wir rein biologisch immer noch gestrickt. Wir sind weder für diese langen Arbeitstage noch für ein pausenloses Arbeiten gedacht. Der Mensch ist eher nach dem Muster von Anspannung und Entspannung konstruiert. Aber wir leben nicht mehr danach. Und das macht sich daran bemerkbar, daß die Menschen mehr oder minder in die Knie gehen.

SB: Könnte man vielleicht sogar sagen, daß die Arbeit als solche nicht unbedingt ein Fortschritt in der menschlichen Entwicklung war?

JS: Arbeit an sich ist in Ordnung. Wir brauchen Arbeit, nicht nur zum Überleben, sondern auch für unser psychisches Gleichgewicht. Das sehen wir schon daran, daß sich jemand, der arbeitslos geworden ist, nicht glücklich fühlt. Er sagt nicht, ich habe den ganzen Tag frei und kann tolle Sachen machen, sondern er wird vielmehr krank. Das sehen wir auch bei Rentnern, die keine Aufgabe mehr haben. Sie leiden auf eine ähnliche Art und Weise darunter. Auch bei ihnen ist es eher eine Unter- als eine Überforderung. Es geht um das richtige Maß der Dinge und um die Frage, was wir uns und der Gesellschaft zumuten. Müssen wir so viel konsumieren, daß wir soviel arbeiten müssen, um das zu verdienen bzw. um das alles herzustellen? Ich persönlich denke, man müßte wieder einen Schritt zurückgehen. In meinem Leben tue ich das bereits.

SB: Möglicherweise eignet sich Burnout, gerade weil es kein genau definiertes Krankheitsbild ist, als Schnittstelle, da viele Menschen offen zugeben können, bei sich unerwünschte Entwicklungen zu erkennen, gegen die sie auch persönlich präventiv vorgehen möchten?

JS: Wenn wir von Burnout sprechen, wird darunter oftmals das Endstadium verstanden, wenn jemand wirklich schon zusammengebrochen ist. Auch die Beispiele, die ich vorhin im Vortrag aufgeführt habe, stellen einen massiven akuten Zusammenbruch dar. Aber natürlich ist das Ganze ein Prozeß, der sich über lange Zeit, teilweise über Jahre, anbahnt und der auch Warnsignale aussendet. Leider sind gerade die Burnout-Gefährdeten geneigt, diese Warnsignale zu mißachten und trotzdem weiter vorwärts zu preschen. Unser Auftrag als Psychologen sieht sicherlich auch vor, deutlich zu machen, wie sich diese Warnsignale äußern.

In diesem Sinne ist es hilfreich, nicht nur die Betroffenen selber sensibler zu machen, sondern auch die Umgebung miteinzubeziehen: der Vorgesetzte, der etwas genauer bei seinen Mitarbeitern hinschauen müßte, die Kollegen, die achtsamer ein Auge auf ihre anderen Kollegen werfen müßten, oder die Familienangehörigen, die besser aufeinander aufpassen müssen. Wenn man zu jemandem sagt, ich mache mir Sorgen, du kommst in letzter Zeit so erschöpft zur Arbeit und bist nervös und fahrig, dann stößt man in der Regel erst einmal auf Abwehr. Daher ist es sinnvoll, diese Person durchaus mehrmals anzusprechen. Schon vor vier Wochen ist mir aufgefallen, daß etwas mit dir nicht stimmt, und jetzt habe ich den Eindruck, daß es noch schlimmer geworden ist. Wir müssen in diesem Sinne auch lernen, besser auf die Warnsignale zu achten, nicht nur jeder für sich, sondern auch, wie ich finde, auf Gegenseitigkeit.

SB: Könnte man Burnout vielleicht sogar als eine Art Widerstand gegen die Arbeitsverhältnisse interpretieren, die für den Menschen so unerträglich geworden sind, daß der Körper schließlich die Notleine zieht?

JS: Jedenfalls ist es kein bewußter Widerstand. Das ist ja gerade unser Thema. Man macht es sich häufig eben nicht bewußt. Ich kenne Leute, die behaupten wirklich, keinen Burnout gehabt zu haben, obwohl sie am Arbeitsplatz zusammengebrochen sind und dann monatelang krank waren. Es ist sicherlich kein bewußter Widerstand, eher, daß der Organismus irgendwann sagt, jetzt geht es nicht mehr, und mit verschiedensten Warnsignalen kommt. Manche Leute sind der Meinung, einen Schlaganfall erlitten zu haben, weil sie sich plötzlich nicht mehr bewegen können. In Wirklichkeit hatten sie jedoch keinen Schlaganfall. Es war die Psyche, die gebremst und gesagt hat, jetzt machen ich und mein Körper gemeinsam nichts mehr. Es vollzieht sich im Unterbewußtsein, daß man auch körperlich zusammenbricht. Es ist also kein bewußter Widerstand, denn wenn man bewußt Widerstand leisten und sagen würde, Moment, hier sind meine Grenzen erreicht, jetzt muß ich etwas für mich ändern oder meinen Arbeitgeber irgendwie überzeugen, daß er etwas anderes tut, dann hätten wir dieses Problem nicht.

SB: Ihre Tätigkeit im Unternehmen ist nicht unbedingt die einer klassischen Betriebspsychologin?

JS: Ich komme ja als Externe in dem Moment dazu, wo man mich holt. Ein Betriebspsychologe wäre jemand, der den Betrieb dauerhaft im Auge behalten müßte, Arbeitsplätze besucht und die Personalabteilung bzw. die Führungskräfte berät und der auch für die einzelnen Arbeiter, die es betrifft, zur Verfügung stehen würde. Nicht so sehr als Psychotherapeut im Hause, sondern wirklich wie der Betriebsarzt, der ja auch auf die Arbeitsbedingungen zu achten hat. Das müßte der Betriebspsychologe auch tun. Ganz so umfassend ist mein Job natürlich nicht, weil ich immer nur punktuell dazugeholt werde und mir dann die Arbeitsbedingungen anschaue.

Wir haben psychologische Instrumente, mit denen wir das tun können, wie zum Beispiel durch Fragebögen, die die Mitarbeiter ausfüllen, oder durch Arbeitsplatzbegehungen und -beobachtungen, wo wir nach bestimmten Kriterien bewerten, ob das, was dort passiert, gut oder schlecht für die Psyche ist. Dann melde ich meine Ergebnisse der Unternehmensleitung oder Personalabteilung zurück, die dann überlegt, was sie damit anfängt. Häufig folgt darauf eine nächste Stufe. Während man zunächst nur harte Fakten erhoben hat, werden im Anschluß eher qualitative Daten gesammelt. Ich setze mich dann mit Mitarbeitergruppen zusammen. Wenn die Arbeitsmenge ihrer Ansicht nach zu hoch ist, frage ich sie, was das im einzelnen bedeutet oder an welcher Stelle im Arbeitsprozeß eine Überbelastung auftritt, damit ich Ansatzpunkte für meine Empfehlungen finde, was sich konkret verbessern läßt. Ganz am Ende dieser Kette gebe ich Seminare für Mitarbeiter und Führungskräfte, damit sie mit ihrer Position als Mitarbeiter oder als Führungskraft für die Mitarbeiter besser umgehen können.

SB: Wie weitreichend würden Sie Ihre Möglichkeiten, auf die betrieblichen Abläufe oder die Einstellung der Vorgesetzten Einfluß zu nehmen, einschätzen? Werden Ihre Ratschläge in dem Sinne angenommen?

JS: Das ist sehr unterschiedlich. Generell ist festzuhalten, daß ich häufig erst dann gerufen werde, wenn es brennt. Ich würde gerne deutlich früher anfangen und schon präventiv arbeiten. Häufig werde ich angefragt, wenn Krankheits- oder Arbeitsausfälle durch Burnout auftreten. Aber das ist dann schon relativ spät. Andererseits bin ich auch positiv überrascht, wie hoch die Unternehmen zuweilen meine Arbeit einschätzen. Mitunter sprechen mich auch einzelne Führungskräfte an und wollen wissen, wie sie mit ihren Mitarbeitern umgehen sollen. Wenn ich erst einmal zeigen kann, wo Ansatzpunkte sind und was wir als Psychologen beitragen können, werde ich mit meinen Empfehlungen schon sehr ernstgenommen. Und dann wird das umgesetzt, auch wenn es erst einmal wehtut, weil man einen Finger auf eine wunde Stelle legt. Es ist schön, wenn man sieht, daß sich Unternehmen engagieren und bei mir um Rat nachfragen.

SB: Sehen Sie reelle Möglichkeiten, die Bewußtmachung dieses Problems einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln?

JS: Ja. In der nächsten Woche erscheint mein Buch zum Thema Burnout. Das kann ich allen ans Herz legen. Meines Wissens ist es das erste Buch, das sich speziell an Unternehmen richtet. Es ist nicht so sehr ein Ratgeber für die Betroffenen, sondern geht der Frage nach, was Unternehmen zur Prävention leisten können. Das ist mein persönlicher Beitrag, das Thema Burnout zu verbreiten und auch in die Unternehmen zu bringen.

SB: Frau Scharnhorst, vielen Dank für dieses Gespräch.

Im Gespräch am Tisch - Foto: © 2012 by Schattenblick

Julia Scharnhorst mit SB-Redakteur
Foto: © 2012 by Schattenblick


Fußnote:
[1] www.bdp-verband.org/aktuell/2012/bericht/index.html

28. November 2012