Hochschule Fulda - Pressemitteilung vom 23. Oktober 2034
Migration und Flucht als dauerhafte Phänomene begreifen
Ein neuer Sammelband widmet sich der Frage der Sozialen Nachhaltigkeit mit Blick auf Migration und Flucht. Im Fokus: Die Transformation zu einer nachhaltigen und gerechten Gesellschaft im Aufnahmeland.
Migration und Flucht sind die Folgen nicht-nachhaltiger Entwicklungen. Weil Menschen in ihren Ländern keine Zukunftsperspektiven haben, machen sie sich auf die Suche nach besseren Lebensbedingungen. Damit stellt sich auch die Frage, wie sich unsere Gesellschaft verändern muss, um Migrant*innen sozial gerechtere Lebensbedingungen zu ermöglichen.
Unter dem Titel "Soziale Nachhaltigkeit in der (Post)Migrationsgesellschaft" haben Professorin Dr. Monika Alisch von der Hochschule Fulda und Professorin Dr. Manuela Westphal von der Universität Kassel einen Sammelband vorgelegt, der diese Fragen stärker in die Debatte um die Transformation zu einer nachhaltigen und gerechten Gesellschaft einbringen will. Die einzelnen Beiträge, die allesamt von jungen Wissenschaftler*innen aus der Sozialen Arbeit und der Sozialpädagogik geschrieben wurden, nehmen die Situation der Migrant*innen im Ankunftsland in den Blick. Sie beschäftigen sich mit den Folgen von Migration und Flucht für die Migrant*innen und ihre Angehörigen und damit, wie sich die Lebensbedingungen der Zugewanderten in den Ankunftsgesellschaften sozial gerechter verbessern lassen.
"Transformierende moderne Gesellschaften sind (...) gefordert, Migration und Flucht nicht weiter als "Krisen-Phänomen" zu behandeln", schreiben die beiden Herausgeberinnen in der Einleitung. Statt eine politisch verengte Debatte über die Integration von Zugewanderten von außen in die Gesellschaft zu führen, gelte es darüber zu verhandeln, "wie die Integration der Gesellschaft gelingen kann". Das bedeute, die Perspektive zu verändern und Menschen gesellschaftlich, politisch und rechtlich nicht mehr danach einzuteilen und zu beurteilen, wann und warum sie von wo zugewandert sind. Vielmehr sei anzuerkennen: "Zuwanderung war schon immer Teil gesellschaftlicher Entwicklung und wird es auch bleiben", betonen die beiden Wissenschaftlerinnen.
Die einzelnen Beiträge des Sammelbandes zeigen: Soziale Arbeit kann zu dieser gesellschaftlichen Transformation und zum Zusammenhalt der Gesellschaft einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie soziale Probleme erkennt, bearbeitet und bewältigt, Probleme, die sich etwa in ungleichen Möglichkeiten zur Lebensführung, unterschiedlichen Teilhabemöglichkeiten oder an dem Mangel an Bildung, Gesundheit, Beschäftigung, Einkommen, sozialer Vernetzung und Zugang zu Ressourcen zeigen.
In den einzelnen Beiträgen eröffnen die Autor*innen subjektive und partizipative Perspektiven auf Spannungsfelder der Transformation, beschäftigen sich mit den Veränderungen, die es auf institutioneller Ebene braucht, und zeigen schließlich, welche Ansätze es aktuell für eine transformative Bildungsforschung gibt. Die Forschungsprojekte, die hinter den Beiträgen stehen, verfolgen einen transformativen Ansatz, der die betroffenen Akteur*innen mit entsprechenden Methoden einbezieht. Damit liefert der Sammelband Handlungswissen zur Unterstützung und für nachhaltige Veränderungen.
Originalpublikation:
Alisch, Monika; Westphal, Manuela (Hrsg.): Soziale Nachhaltigkeit in der
(Post)Migrationsgesellschaft. Gesellschaft und Nachhaltigkeit, Band 14.
2023. Leverkusen-Opladen: Verlag Barbara Budrich
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Quelle:
Pressemitteilung vom 23. Oktober 2023
Hochschule Fulda
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veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 24. Oktober 2023
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