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MELDUNG/341: Bewegung in den Verhandlungen zwischen Klitschko und Haye (SB)



Brite stimmt gleichmäßiger Aufteilung aller Einkünfte zu

In den Verhandlungen um den vielbeschworenen Kampf der Weltmeister David Haye (WBA) und Wladimir Klitschko (WBO, IBF, IBO) scheint ein erster Durchbruch erzielt worden zu sein. Nachdem es der Brite über Monate hinweg abgelehnt hatte, die Einnahmen gleichmäßig aufzuteilen, zeigt er sich inzwischen bereit, dieses von Klitschko vorgeschlagene Modell zu akzeptieren. Wie dessen Manager Bernd Bönte mitteilte, sei man einen Schritt weitergekommen. Es habe sich ausgezahlt, von dieser Position nicht abzurücken. Schließlich habe man diesen Schlüssel immer wieder angeboten.

Umstritten bleiben hingegen weiterhin Austragungsort und Zeitpunkt des Kampfes. Nur wenn über diese Punkte bis zum 11. Januar Einigkeit erzielt wird, will Klitschko den wegen seiner Verletzung ausgefallenen Kampf gegen Dereck Chisora endgültig absagen.

Unterdessen hat David Hayes Manager und Trainer Adam Booth in einem Interview mit der britischen Zeitung "The Guardian" bestätigt, daß man Klitschkos Forderung nach einer 50/50-Teilung der weltweiten Erlöse nachgekommen sei. Jetzt sei es an dem Ukrainer, den nächsten Zug zu machen, der sich jedoch sträube, den Vertrag zu unterschreiben. Er habe mit Klitschkos Manager Bernd Bönte verhandelt und ihm die gleichmäßige Aufteilung der Gesamteinnahmen vorgeschlagen, die auch den Erlös aus dem britischen Pay-per-view-Fernsehen beinhaltet. Außerdem könnte der Kampf auf RTL ausgestrahlt werden und würde dort ausgetragen werden, wo man die höchsten Einnahmen erzielt, was Deutschland einschließt.

Bönte habe jedoch geantwortet, es gebe keinen Grund, weiterzuverhandeln: "Macht ihr euren Kampf und wir machen unseren." Er verstehe nicht, warum sich das Lager Klitschkos jetzt verweigere, so Booth. Klitschkos Management hat die jüngsten Äußerungen Booths bislang noch nicht kommentiert.


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Deutschlands "Boxer des Jahres" gekürt

Die Leser des Magazins "Box-Sport" und eine Jury von je fünf ehemaligen Weltmeistern und Fachjournalisten haben Vitali Klitschko zum "Boxer des Jahres" in Deutschland gewählt. Der WBC-Weltmeister im Schwergewicht aus der Ukraine setzte sich mit 1.032 Stimmen und vier Jury-Punkten vor seinem Bruder Wladimir durch. "Boxerin des Jahres" wurde Weltmeisterin Cecilia Braekhus. Die Norwegerin gewann vor Susianna Kentikian. Bei den Trainern wurde der Titel geteilt: Die Jury wählte Fritz Sdunek zum Sieger, die Leser votierten für Ulli Wegner.

24. Dezember 2010