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MELDUNG/751: Ola Afolabi will Marco Hucks Regentschaft beenden (SB)



Titelverteidigung gegen den Interimschampion in Erfurt

Bei seinem Ausflug ins Schwergewicht unterlag Marco Huck dem regulären Weltmeister der WBA, Alexander Powetkin, nach Punkten, bot dabei aber eine bemerkenswerte Leistung gegen seinen russischen Teamkollegen bei Sauerland Event. Nun kehrt der Berliner auf Anraten seines Promoters wie auch seines Trainers Ulli Wegner ins angestammte Cruisergewicht zurück, wo er nach wie vor Weltmeister der WBO ist. Am 5. Mai verteidigt er in der Erfurter Messehalle seinen Titel gegen den Interimschampion Ola Afolabi, dem er nicht zum erstenmal im Ring begegnet. Im Dezember 2009 setzte sich Huck in Ludwigsburg knapp nach Punkten durch. Wie er sich erinnert, hatte er damals gerade den Gürtel im Kampf gegen Victor Emilio Ramirez gewonnen und mußte seine erste Titelverteidigung gegen den Briten bestreiten. Am Ende nach Punkten zu gewinnen habe ihn enorme Anstrengung gekostet, wobei sein damaliger Gegner seither alle Kämpfe gewonnen habe und offenbar noch stärker geworden sei.

Da Marco Huck im Grunde zu leicht für das Schwergewicht war, legte er einige Pfunde zu, die er nun wieder loswerden muß, was bekanntlich nicht so einfach ist. Nach Angaben Ulli Wegners wog sein Schützling vor dem Kampf gegen Alexander Powetkin 95 Kilo, so daß er jetzt knapp fünf Kilo abnehmen müsse. Das sei für Marco ungewohnt und recht schwierig, doch da ihm eine intensive Trainingsarbeit bevorstehe, werde die Gewichtsabnahme schon klappen.

Ola Afolabi steht bei der Promotion K2 der Brüder Klitschko unter Vertrag und wird von Fritz Sdunek trainiert, was dem Duell mit Marco Huck zusätzliche Würze verleiht. Sauerland-Geschäftsführer Chris Meyer hatte mit Tom Loeffler von K2 Promotions verhandelt und eigenen Angaben zufolge Einigung über alle wichtigen Punkte erzielt. Er sei froh, daß man den Kampf nach Deutschland geholt habe und in Erfurt austragen könne, zumal Huck die Messehalle, wo ihm im August 2010 Matt Godfrey vorzeitig unterlag, in guter Erinnerung habe.

Die jüngste Siegesserie Ola Afolabis kann sich sehen lassen. Im März 2011 sicherte er sich durch technischen K.o. in der fünften Runde gegen den Tschechen Lubos Suda in Köln den Intercontinentaltitel der WBO. Ebenfalls im vergangenen Jahr besiegte er Terry Dunstan und Lukasz Rusiewicz. Am 3. März 2012 traf er schließlich im ausverkauften Düsseldorfer Fußballstadion im Vorprogramm der erfolgreichen Titelverteidigung Wladimir Klitschkos gegen den heillos überforderten Franzosen Jean-Marc Mormeck auf den Russen Valeri Brudow, dem er wiederum durch technischen K.o. in Runde fünf das Nachsehen gab und damit Interimschampion der WBO im Cruisergewicht wurde.

Während Marco Huck 34 Kämpfe gewonnen und zwei verloren hat, stehen für den Londoner 19 Siege, zwei Niederlagen und drei Unentschieden zu Buche. Der 32jährige Brite traut sich zu, die knapp dreijährige Regentschaft des amtierenden WBO-Weltmeisters beenden zu können. Die Rückkehr Hucks ins Cruisergewicht überrasche ihn nicht. Da ihn die führenden Schwergewichtler wie Adamek, Arreola und erst recht die Klitschkos ins Reich der Träume schicken würden und Powetkin seinen Titel im nächsten Schritt gegen den US-Amerikaner Hasim Rahman verteidigen müsse, bleibe ihm kaum eine andere Wahl, als in seine alte Gewichtsklasse zurückzukehren, wo ihn Ola Afolabi erwarte und ausschalten werde. Seines Erachtens brauche man bei dem bevorstehenden Kampf keine Punktrichter, da das Duell nicht über die volle Distanz gehen dürfte. Er werde einen Niederschlag herbeiführen oder selbst auf die Bretter geschickt werden, kündigt Afolabi ein Kräftemessen auf Biegen und Brechen an, wie es augenscheinlich nicht nur dem Berliner liegt.

26. März 2012