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MELDUNG/780: Parade prominenter Protagonisten (SB)


Vorschau auf ausgewählte Profikämpfe der kommenden Wochen



5.‍ ‍Mai: Marco Huck gegen Ola Afolabi

Nach seiner Rückkehr ins angestammte Cruisergewicht verteidigt Marco Huck den Titel der WBO in der Erfurter Messehalle gegen den Interimschampion Ola Afolabi, dem er nicht zum ersten Mal im Ring begegnet. Im Dezember 2009 setzte sich Huck in Ludwigsburg knapp nach Punkten durch. Wie er sich erinnert, habe es ihn enorme Anstrengung gekostet, den Sieg davonzutragen. Sein damaliger Gegner habe seither alle Kämpfe gewonnen und sei offenbar noch stärker geworden.

Ola Afolabi steht bei der Promotion K2 der Brüder Klitschko unter Vertrag und wird von Fritz Sdunek trainiert. Im März 2011 sicherte er sich durch technischen K.o. in der fünften Runde gegen den Tschechen Lubos Suda in Köln den Intercontinentaltitel der WBO. Ebenfalls im vergangenen Jahr besiegte er Terry Dunstan und Lukasz Rusiewicz. Am 3. März 2012 traf er in Düsseldorf auf den Russen Valeri Brudow, dem er das Nachsehen gab und damit Interimschampion der WBO wurde. Während Marco Huck 34 Kämpfe gewonnen und zwei verloren hat, stehen für den 32jährigen Londoner 19 Siege, zwei Niederlagen und drei Unentschieden zu Buche.

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5.‍ ‍Mai: Kubrat Pulev gegen Alexander Dimitrenko

Kubrat Pulev und Alexander Dimitrenko kämpfen in Erfurt um die vakante Europameisterschaft im Schwergewicht. Dimitrenko ist gegenwärtig der führende deutsche Boxer in der Königsklasse. Bei der WBO wird er an Nummer zwei, vom WBC an dritter Stelle der Rangliste geführt. Der 29jährige hat 32 Kämpfe gewonnen und nur einmal gegen Eddie Chambers verloren. Er wurde im Juli 2010 Europameister und konnte diesen Titel im März 2011 gegen den Polen Albert Sosnowski und im September 2011 gegen den Briten Michael Sprott erfolgreich verteidigen. Danach mußte er den Gürtel jedoch verletzungsbedingt niederlegen. Nun will sich Dimitrenko, der inzwischen von dem Briten Scott Welch trainiert wird, seinen alten Titel zurückholen.

Der Bulgare Kubrat Pulev, der bei Sauerland Event unter Vertrag steht und in Berlin von Otto Ramin trainiert wird, ist in 15 Profikämpfen ungeschlagen. Er wird von den Weltverbänden WBA, IBF und WBO in den Top-15 geführt und könnte im Falle eines Sieges einen großen Sprung nach vorn machen. Der heute 30jährige gab im September 2009 sein Profidebüt und wurde im Oktober 2011 durch einen Sieg gegen den US-Amerikaner Travis Walker in Ludwigsburg Internationaler Meister der IBF. Diesen Titel verteidigte er im Januar in Offenburg erfolgreich gegen Michael Sprott. Wie sich der Bulgare erinnert, sei er 2008 Amateureuropameister geworden. Wenngleich Dimitrenko ein sehr starker Gegner sei, werde er alles daransetzen, sich diesen Titel auch bei den Profis zu sichern.

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11.‍ ‍Mai: Firat Arslan gegen Alexander Alexejew

Der frühere Weltmeister Firat Arslan fordert den amtierenden Europameister im Cruisergewicht, Alexander Alexejew, heraus. Das Duell geht in Arslans Heimatstadt Göppingen über die Bühne, was dem Schwaben einen gewissen Heimvorteil verschafft. Wolle man gut zusammenarbeiten, müsse man auch bereit sein, Kompromisse einzugehen, erklärte Alexejews Promoter Erol Ceylan dazu. Natürlich sei damit ein Risiko verbunden, doch habe Alexander sein Können zuletzt gegen Enad Licina unter Beweis gestellt. Alexejew hat 23 Kämpfe gewonnen und zwei verloren. Er steigt für die in der Hansestadt ansässige EC Boxpromotion in den Ring.

Firat Arslan, der im Laufe seiner Karriere 32 Siege, fünf Niederlagen und ein Unentschieden gesammelt hat, steht bei der Hamburger Universum Box-Promotion unter Vertrag, zu der er nach längerer Unterbrechung zurückgekehrt ist. Er hatte sich zuletzt mit technischem K.o. gegen Orlando Antonio Farias durchgesetzt. Nun bekommt der Schwabe bereits im zweiten Kampf seit seiner Rückkehr die erste Titelchance.

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16.‍ ‍Mai: Susianna Kentikian gegen Melissa McMorrow

Susianna Kentikian verteidigt ihre Titel in Frankfurt an der Oder gegen Melissa McMorrow aus den USA. Die in 29 Kämpfen ungeschlagene Weltmeisterin der Verbände WIBF, WBA und WBO im Fliegengewicht aus dem Magdeburger SES-Boxstall war in dieser Stadt schon einmal zu Gast, als sie am 21. Oktober 2011 Teeraporn Pannimit einstimmig nach Punkten besiegte. Wie die 24jährige sagte, freue sie sich auf die Brandenburg-Halle und das begeisterungsfähige Publikum. Dies sei ein Austragungsort, an dem sie sich einfach wohlfühle.

Sie weist auf die Qualitäten ihrer Gegnerin hin, deren durchwachsene Bilanz von sechs Siegen, drei Niederlagen und drei Unentschieden täusche. Die Herausforderin sei erst mit 23 Jahren Profiboxerin geworden und habe sich in Duellen mit hochklassigen Kontrahentinnen wie der Mexikanerin Mucino und Eileen Olszewski ausgezeichnet gehalten. Daher könnten sich die Zuschauer in Frankfurt auf zehn spannende Runden gefaßt machen.

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16.‍ ‍Mai: Francesco Pianeta gegen Francois Botha

Im zweiten Hauptkampf der Veranstaltung in Frankfurt an der Oder bekommt es Francesco Pianeta mit Francois Botha zu tun. Wenngleich der Gelsenkirchener Schwergewichtler 25 Kämpfe gewonnen und einen unentschieden beendet hat, traf er doch noch nie auf einen so namhaften Gegner wie den Veteranen aus Südafrika. Botha hat im Laufe seiner langen Karriere 48 Siege, sieben Niederlagen und drei Unentschieden eingefahren, wobei er unter anderem mit Lennox Lewis, Mike Tyson und Wladimir Klitschko im Ring stand.

Pianeta hat eigenen Angaben zufolge Respekt vor der Erfahrung dieses Gegners, zeigt sich aber fest entschlossen, die Chance zu nutzen. Der mittlerweile 43 Jahre alte Botha hat zwar seine letzten beiden Kämpfe vorzeitig verloren, will sich diesmal aber besser vorbereiten. Sollte er dennoch verlieren, werde er über ein Ende seiner Laufbahn nachdenken. In Südafrika gebe es ausgezeichnete junge Boxer, denen er vielleicht Platz machen sollte. Promoter Ulf Steinforth warnt Pianeta davor, sich von solchen Aussagen aufs Glatteis führen zu lassen. Botha sei mit allen Wassern gewaschen und komme sicher nicht nur nach Frankfurt, um seine Börse abzuholen.

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19.‍ ‍Mai: Mikkel Kessler gegen Allan Green

Mikkel Kessler kämpft im Kopenhagener Parken-Stadion gegen Allan Green um den vakanten Silbergürtel des WBC im Halbschwergewicht. Wer diese Trophäe besitzt, gilt als offizieller Herausforderer des amtierenden Weltmeisters. Während der Däne 44 Kämpfe gewonnen und zwei verloren hat, stehen bei seinem US-amerikanischen Gegner 31 Siegen drei Niederlagen gegenüber. Kessler und Green sollten sich ursprünglich bereits im Super-Six-Turnier miteinander messen, doch kam es nicht zu diesem Duell. Promoter Lou DiBella gibt sich zuversichtlich, daß sein Boxer im Halbschwergewicht gute Aussichten hat, sich in Kopenhagen durchzusetzen. Im Supermittelgewicht sei Green gewissermaßen tot gewesen, im höheren Limit hingegen besser aufgehoben.

Wie Promoter Kalle Sauerland dazu anmerkte, verfolge man den Plan, daß Mikkel Kessler durch den Titel in einer weiteren Gewichtsklasse Geschichte schreibt und mit anderen Größen des Boxsports gleichzieht. Zwar sei es nicht einfach, sich einem größeren und schwereren Gegner zu stellen, doch habe der Däne noch nie eine problematische Aufgabe gescheut. Zunächst gelte es, Allan Green zu besiegen. Danach könne man dann über Chad Dawson und den Gürtel des Weltmeisters reden.

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26.‍ ‍Mai: Carl Froch gegen Lucian Bute

In der voraussichtlich mit 9.000 Zuschauern ausverkauften Nottingham Arena kommt es zu einem hochkarätigen Duell im Supermittelgewicht. Lokalmatador Carl Froch, der sich im Finale des Super-Six-Turniers dem US-Amerikaner Andre Ward geschlagen geben mußte und dabei den Titel des WBC verlor, fordert den amtierenden IBF-Weltmeister Lucian Bute heraus. Während der in Kanada lebende Rumäne bislang 30 Profikämpfe bestritten und ausnahmslos gewonnen hat, kann der Brite mit 28 Siegen und zwei Niederlagen (gegen Mikkel Kessler und Andre Ward) aufwarten.

Der Titelverteidiger erwartet einen spektakulären Kampf, in dem der Herausforderer das Publikum auf seiner Seite habe. Er freue sich dennoch auf den Auftritt in Nottingham und danke Carl Froch, diesen Kampf angenommen zu haben. Wenngleich der Brite ein gefährlicher und aggressiver Kämpfer sei, werde er doch in diesem Duell den kürzeren ziehen. Carl Froch machte aus seiner Begeisterung keinen Hehl, endlich wieder vor heimischem Publikum in Nottingham antreten zu können. Er habe Hochachtung vor der Bereitschaft Lucian Butes, dieses Wagnis einzugehen. Da Bute zumeist zu Hause gekämpft habe, müsse er entweder sehr selbstbewußt oder sehr dumm sein, seinen Gürtel ausgerechnet im Hinterhof des Gegners aufs Spiel zu setzen.

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26.‍ ‍Mai: Antonio Tarver gegen Lateef Kayode

Antonio Tarver ist amtierender Weltmeister des kleinen Verbands IBO im Cruisergewicht und Kommentator des Senders Showtime. Diese Zweigleisigkeit seiner Berufsausübung erlaubt es ihm, beiläufig Werbung in eigener Sache zu machen und die Auftritte künftiger Gegner zu studieren. So kündigte er an, seinen nächsten Kampf gegen den in den USA lebenden Nigerianer Lateef Kayode zu bestreiten, dessen Darbietungen er bereits mehrfach kritisch kommentiert hatte.

Diese Aufdeckung seiner Schwachstellen hat dem von Freddie Roach trainierten Kayode überhaupt nicht gefallen, weshalb er Tarver auf einem YouTube-Video öffentlich herausforderte. Nun soll die Meinungsverschiedenheit im Ring ausgetragen werden. Der Nigerianer ist in 18 Profikämpfen ungeschlagen, während Antonio Tarver von seinen 35 Auftritten bereits sechs verloren hat. Sein Status als Champion des größten der kleinen Verbände räumt ihm jedoch die Favoritenrolle ein.

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2.‍ ‍Juni: Cecilia Braekhus gegen Jessica Balogun

Cecilia Braekhus verteidigt die Titel der Verbände WBA, WBC und WBO im Weltergewicht im dänischen Herning gegen Jessica Balogun aus Deutschland. Die in Berlin von Ulli Wegner trainierte Norwegerin steht bei Sauerland Event unter Vertrag und ist in 19 Profikämpfen ungeschlagen. Für ihre Gegnerin stehen 22 Siege und eine Niederlage zu Buche. Ursprünglich sollte die Weltmeisterin am 21. April auf die Anne Sophie Mathis aus Frankreich treffen, doch mußte die 30jährige diesen Kampf absagen, da ihr eine Mandeloperation einen Strich durch die Rechnung machte.

Die Französin bestreitet nun eine Revanche gegen die US-Amerikanerin Holly Holm, bei der die weltbeste Boxerin dieser Gewichtsklasse gekürt werden soll. Diesen Rang beansprucht aber auch Cecilia Braekhus für sich, die demzufolge über kurz oder lang auf die Siegerin des Duells zwischen Holm und Mathis treffen dürfte. Die erst 23 Jahre alte Jessica Balogun liegt in der unabhängigen Rangliste BoxRec derzeit vier Plätze hinter ihr.

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2.‍ ‍Juni: Mads Larsen gegen Lorenzo DiGiacomo

In Herning kehrt der dänische Publikumsliebling Mads Larsen nach knapp zweieinhalb Jahren Pause in den Ring zurück. Der 39jährige hat 51 Kämpfe gewonnen und drei verloren, für seinen gleichermaßen erfahrenen italienischen Gegner Lorenzo DiGiacomo werden 41 Siege und sechs Niederlagen notiert. Larsen befindet sich eigenen Angaben zufolge nach der Vorbereitung mit seinen beiden deutschen Trainern in ausgezeichneter körperlicher Verfassung. Zwar sei der Italiener ein zäher Brocken, der bei seinen letzten Auftritten eine starke Leistung an den Tag gelegt habe. Um sich in den Ranglisten nach oben zu arbeiten, müsse und werde er DiGiacomo jedoch in die Schranken weisen.

Wie Promoter Sauerland bestätigte, seien die Trainingsleistungen Larsens unter Ulli Wegner und Georg Bramowski in Berlin vielversprechend gewesen. Beiden habe gefallen, wie sich der Däne ins Zeug legte, so daß sie seine Auffassung teilten, er werde künftig noch einmal eine bedeutende Rolle im Supermittelgewicht spielen.

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9.‍ ‍Juni: Manny Pacquiao gegen Timothy Bradley

Manny Pacquiao wurde Weltmeister in nicht weniger als acht verschiedenen Gewichtsklassen, wird seit mehreren Jahren als bester Boxer aller Limits gehandelt und ist derzeit Champion der WBO im Weltergewicht. Der in 28 Profikämpfen ungeschlagene Timothy Bradley trägt den Titel desselben Verbands im Halbweltergewicht und steigt eine Klasse auf, um sich in Las Vegas mit dem legendären Philippiner zu messen. Von dem auf den Herbst vertagten möglichen Kampf der Superlative zwischen Pacquiao und dessen US-amerikanischem Erzrivalen Floyd Mayweather abgesehen ist das Duell mit Bradley zweifellos eine der hochkarätigsten Begegnungen des Jahres.

Manny Pacquiao, Volksheld und Parlamentsabgeordneter in seiner Heimat wie auch gläubiger Christ, respektiert Bradley als einen herausragenden Gegner, der die direkte Konfrontation liebe, so daß man mit einem hochklassigen und spannenden Kampf rechnen könne. Timothy Bradley spricht voller Hochachtung von dem Philippiner, den er innerhalb wie außerhalb des Rings außerordentlich schätze, zumal er ein überzeugendes Vorbild für die Jugend sei. So sehr er Manny Pacquiao respektiere, der lange genug das Boxen beherrscht habe, sei Timothy Bradley doch das neue Gesichts dieses Sports, dessen Zeit am 9.‍ ‍Juni beginnen werde. Er sei bereit für diese riesengroße Herausforderung und werde in Las Vegas Geschichte schreiben.

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16.‍ ‍Juni: Tomasz Adamek gegen Eddie Chambers

Im Prudential Center von New Jersey kommt es zu einem attraktiven Duell im Schwergewicht. Dabei trifft der Pole Tomasz Adamek auf Eddie Chambers aus den USA, wie Promoterin Kathy Duva von Main Events bestätigt hat. Adamek hat bislang 45 Gegner besiegt und nur zweimal den kürzeren gezogen. Letzteres gilt auch für Chambers, der 36 Auftritte gewonnen hat. Wer sich in diesem Kräftemessen durchsetzt, darf aufgrund seiner Position in der Rangliste auf einen Kampf um die Weltmeisterschaft hoffen.

Der Pole hat im vergangenen Jahr vorzeitig gegen WBC-Champion Vitali Klitschko verloren und seither nur einen Kampf bestritten. Er setzte sich im März klar nach Punkten gegen Nagy Aguilera durch, was ihn freilich wesentlich größere Mühe als erwartet kostete. Eddie Chambers mußte zuletzt Kämpfe gegen Tony Thompson und Sergei Liachowitsch relativ kurzfristig verletzungsbedingt absagen, so daß hinter der aktuellen Verfassung des US-Amerikaners ein Fragezeichen steht.

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16.‍ ‍Juni: Julio Cesar Chavez gegen Andy Lee

Weltmeister Julio Cesar Chavez jun. verteidigt den Titel des WBC im Mittelgewicht gegen Andy Lee. Während der ungeschlagene Mexikaner 45 Kämpfe gewonnen und einen unentschieden beendet hat, stehen für den Herausforderer 28 Siege und eine Niederlage zu Buche. Als Beobachter vor Ort wird Sergio Martinez aufmerksam verfolgen, wer sich in diesem Duell durchsetzt. Der Argentinier hat ein Abkommen mit dem WBC geschlossen, dem zufolge der Sieger dieses Kampfs gegen ihn antreten muß. WBC-Präsident José Sulaiman erwartet, daß Chavez und Lee sowie die beteiligten Promoter Bob Arum und Lou DiBella ebenfalls unterschreiben. Andernfalls würde der Titel für vakant erklärt.

Ob Chavez oder Lee seines Erachtens der Favorit sei, vermag Martinez nicht zugunsten eines der beiden zu entscheiden: Er erwartet einen ausgesprochen harten Kampf mit ausgewogenen Chancen. Martinez selbst hat 49 Gegner besiegt, zwei Kämpfe verloren und zwei unentschieden beendet. Der Argentinier hält zwar gegenwärtig keinen Titel außer dem Ehrengürtel des Ring-Magazins, gilt aber als weltbester Boxer des Mittelgewichts.

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7.‍ ‍Juli: Wladimir Klitschko gegen Tony Thompson

Weltmeister Wladimir Klitschko verteidigt seine Titel im Schwergewicht in Bern gegen Tony Thompson aus den USA. Der Kampf wird im Stade de Suisse vor über 25.000 Zuschauern stattfinden und wie immer vom Privatsender RTL live übertragen. Die Kontrahenten standen einander bereits am 12. Juli 2008 in Hamburg im Ring gegenüber. Damals gewann der Ukrainer trotz heftiger Gegenwehr des fünf Jahre älteren US-Amerikaners durch einen spektakulären K.o. in der elften Runde. Thompson setzte sich seither in fünf Kämpfen vorzeitig durch und avancierte zum Pflichtherausforderer der IBF. Von seinen 38 Profikämpfen hat er 36 gewonnen und zwei verloren, wobei er 24 Gegner vorzeitig besiegen konnte.

Der 36 Jahre alte Wladimir Klitschko hat bei seinem letzten Auftritt am 3. März in Düsseldorf die Titel der Verbände WBA, IBF, WBO und IBO gegen den chancenlosen französischen Herausforderer Jean-Marc Mormeck durch technischen K. o. in der vierten Runde erfolgreich verteidigt. Er konnte damit ein doppeltes Jubiläum feiern, da es sein 50. K.o.-Sieg im 60. Profikampf war. Gegen Thompson bestreitet der Ukrainer bereits seinen 21. Kampf um die Weltmeisterschaft und den sechsten Stadionkampf in Folge. Seine Bilanz als Profi steht bei 57 Siegen (50 K.o.) und drei Niederlagen, wobei er seit April 2004 ungeschlagen ist.

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14.‍ ‍Juli: Alexander Powetkin gegen Hasim Rahman

Weltmeister Alexander Powetkin verteidigt den regulären Titel der WBA im Schwergewicht in Deutschland gegen Hasim Rahman. Während der Russe in 24 Profikämpfen ungeschlagen ist, stehen für den Herausforderer aus den USA 50 Siege, sieben Niederlagen und zwei Unentschieden zu Buche. Powetkin war zuletzt am 25. Februar im Ring zu sehen, als er in der Stuttgarter Porsche-Arena knapp mit 2:1 Punktrichterstimmen gegen Marco Huck gewann. In einem hochklassigen und außerordentlich turbulenten Kampf hatte der aus dem Cruisergewicht aufgestiegene Berliner seinen wesentlich schwereren Gegner mehrfach am Rande einer vorzeitigen Niederlage, ehe er sich am Ende hauchdünn geschlagen geben mußte.

Offenbar hatte der Trainerwechsel von Teddy Atlas zu Alexander Zimin die Vorbereitung Powetkins stärker beeinträchtigt, als man das im Lager des Champions annahm. Man zog daraus die Konsequenz, daß sich der Russe frühzeitiger auf den nächsten Kampf einstimmt. Ende April nahm Alexander Powetkin gemeinsam mit Zimin die Vorbereitung auf, die Anfang Juni im heimischen Tschechow fortgesetzt werden soll.

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28.‍ ‍Juli: Selcuk Aydin gegen Robert Guerrero

Mitte Dezember 2011 wurde der in 23 Profikämpfen ungeschlagene Selcuk Aydin auf dem WBC-Konvent in Las Vegas als offizieller Herausforderer Floyd Mayweathers bestätigt. Es ist jedoch kein Geheimnis, daß der US-Star nur das macht, was er für attraktiv und umsatzstark hält. Daher tritt der WBC-Silberchampion im Weltergewicht behelfsweise in San José gegen den namhaften US-Amerikaner Robert "The Ghost" Guerrero an, der 29 Siege, eine Niederlage und ein Unentschieden vorzuweisen hat. Auf dem Spiel steht die Interimsweltmeisterschaft des WBC, der Kampf wird von HBO übertragen. Für den 28jährigen Aydin ist es der zweite Auftritt in den USA, nachdem er sich 2009 in Nevada knapp nach Punkten gegen Said Ouali durchgesetzt hatte.

Promoter Ahmet Öner, der das Duell mit Guerrero maßgeblich auf die Bahn gebracht hat, kündigte einen hochklassigen Kampf zweier aufstrebenden Boxer an. Um sich im Weltergewicht einen Namen zu machen, das gegenwärtig zu den am stärksten besetzten Gewichtsklassen gehöre, brauchten beide einen Sieg. Auch Aydin stellte ein mitreißendes Kräftemessen in Aussicht. Er habe sich all die Jahre einen bedeutenden Auftritt in den USA gewünscht, doch niemanden gefunden, der es mit ihm aufnehmen wollte. Daher ziehe er den Hut vor Robert Guerrero, der Mut beweise, sich zum Kampf zu stellen. Allerdings werde der US-Amerikaner diese Entscheidung noch bereuen.

1.‍ ‍Mai 2012