Schattenblick →INFOPOOL →SPORT → BOXEN

MELDUNG/982: Prominente Rückendeckung für Tomasz Adamek (SB)




Namhafter Experte sieht ihn als klaren Sieger gegen Cunningham

Nach seinem jüngsten Sieg gegen Steve Cunningham sah sich der polnische Schwergewichtler Tomasz Adamek teilweise heftiger Kritik ausgesetzt, die Punktrichter hätten zu seinen Gunsten nachgeholfen. Wie schon in ihrem ersten Duell, das damals noch im Cruisergewicht ausgetragen wurde, behielt der Pole mit 2:1 Wertungen hauchdünn die Oberhand. Cunningham agierte diesmal etwas zurückhaltender als bei ihrer ersten Begegnung, konnte aber zahlreiche Einzelschläge ins Ziel bringen.

Entlastung von kompetenter Seite erfuhr Adamek nun durch Harold Lederman, den früheren Punktrichter aus New York und erfahrenen Experten des Senders HBO. Er habe den Polen mit 115:113 vorn gesehen. Cunningham habe seine Rechte geschlagen, worauf er gleich wieder davongelaufen sei. Im gesamten Kampf seien nie zwei solche Schläge nacheinander gekommen, so daß Adamek nicht unter Druck geraten sei. Cunningham habe den Gegner lediglich umkreist, nur gelegentlich mit der Rechten klar gepunktet und sich sofort wieder aufs Pferd geschwungen. So könne man einfach nicht gewinnen, denn nach einem satten Treffer mit der Schlaghand müsse man sofort nachlegen, Wirkung erzielen und den Gegner wenn möglich auf die Bretter schicken. Das habe Cunningham durchweg versäumt.

Seines Erachtens hätten Adameks Druck und Kombinationen den Ausschlag gegeben. Er sei immer wieder auf den Gegner losmarschiert, habe ihm den Weg abgeschnitten und ihn des öfteren eindeutig getroffen. Das sei seines Erachtens das Rezept, einen Kampf für sich zu entscheiden. Nichts spreche dagegen, beweglich wie Cunningham zu boxen, doch wenn man einen guten Schlag ins Ziel bringe, müsse man sofort versuchen, daraus Kapital zu schlagen. Wer nur tanze und auf einzelne Treffer setze, habe kaum Aussichten, einen Kampf zu gewinnen.

*

Saul Alvarez verteidigt Anfang Mai seinen Titel

Am 4. Mai verteidigt Saul Alvarez den WBC-Titel im Halbmittelgewicht in Las Vegas zum sechsten Mal. Der junge Mexikaner bestreitet auf der Veranstaltung den zweiten Hauptkampf neben dem Auftritt Floyd Mayweathers, der aller Voraussicht nach im Weltergewicht auf den Mexikaner Robert Guerrero trifft. Der Termin unmittelbar vor dem mexikanischen Feiertag Cinco de Mayo ist ebenso mit Bedacht gewählt wie die Beteiligung namhafter Akteure aus dem Nachbarland, da dies einen kommerziellen Erfolg im Bezahlfernsehen garantiert. Mayweather, Guerrero und Alvarez gehören zu den weltbesten Boxern aller Gewichtsklassen, wobei letzterer längst als designierter Nachfolger der beiden großen Stars Floyd Mayweather und Manny Pacquiao gehandelt wird. Der erst 22 Jahre alte "Canelo" hat bereits 41 Profikämpfe gewonnen und einmal unentschieden geboxt, wobei er bereits eine ganze Reihe prominenter Gegner besiegen konnte.

Ursprünglich war geplant, an diesem Termin Miguel Cotto mit Alvarez in den Ring zu schicken. Nach der Niederlage des Puertoricaners gegen WBA-Weltmeister Austin Trout, die bereits Cottos zweite in Folge war, hat dieser jedoch an Wert verloren, so daß er nicht mehr gut zu vermarkten wäre. Daher ist Alvarez der Auffassung, daß er sich wohl nach einem anderen Gegner umsehen und Cotto zunächst wieder einen Kampf gewinnen müsse, um ins Geschäft zu kommen. Eine attraktive Möglichkeit böte natürlich der in 26 Auftritten ungeschlagene Trout, zumal dabei die Titel zweier Verbände zusammengeführt würden und Alvarez im Falle eines Sieges zum Pflichtherausforderer von Superchampion Mayweather aufsteigen könnte. Austin Trout sei Weltmeister, ungeschlagen und ein großartiger Boxer. Es wäre reizvoll, gegen ihn anzutreten, macht sich Saul Alvarez für diese Option stark.

*

Nathan Cleverly trifft in Cardiff auf Robin Krasniqi

Nathan Cleverly verteidigt seinen Titel am 16. März in Cardiff gegen Robin Krasniqi. Sein Promoter Frank Warren hatte bei der Versteigerung der Austragungsrechte mit 500.000 Dollar das höchste Gebot abgegeben. Da der WBO-Weltmeister im Halbschwergewicht in Wales zu Hause ist, füllt er dort eine große Arena und kann mit der rückhaltlosen Unterstützung der Zuschauer rechnen. Der Champion ist in 25 Kämpfen ungeschlagen und hat bereits vier Herausforderer in die Schranken gewiesen.

Für Robin Krasniqi, der beim Magdeburger Promoter SES Boxing unter Vertrag steht, werden 39 Siege und zwei Niederlagen notiert. Er führt schon geraume Zeit die Rangliste der WBO an und hat in diesem Jahr drei Kämpfe gewonnen. Der 25 Jahre alte Münchner bekommt nun zum ersten Mal die Gelegenheit, mit einem Weltmeister in den Ring zu steigen.

29. Dezember 2012