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MELDUNG/1004: Tony Thompson will nicht als Kanonenfutter enden (SB)




Gegen David Price in einem Schwergewichtskampf der Generationen

Am 23. Februar kommt es in Liverpool zu einem attraktiven Schwergewichtskampf der Generationen. Als Lokalmatador trifft der 29jährige Brite David Price auf den 41 Jahre alten US-Amerikaner Tony Thompson. Price hat bislang 15 Kämpfe bestritten, alle gewonnen und dabei dreizehn Gegner vorzeitig besiegt. Nun setzt ihm Promoter Frank Maloney einen international bekannten Kontrahenten vor, der bereits um die Weltmeisterschaft gekämpft hat. Für den Amerikaner stehen 36 Siege und drei Niederlagen zu Buche, doch hat er seit seiner zweiten Herausforderung Wladimir Klitschkos, dem er im Juli 2012 durch technischen K.o. in der sechsten Runde unterlag, nicht mehr im Ring gestanden. Dennoch führt ihn die IBF auf Platz neun ihrer aktuellen Rangliste.

Sollte sich David Price im bevorstehenden Duell durchsetzen, würde er beim dritten Weltverband den Sprung in die Top 15 schaffen. Damit dürfte eines der Hauptmotive Maloneys bei der Wahl dieses Gegners genannt sein. Indessen weist der britische Promoter in Ankündigung eines großartigen Kampfs zudem darauf hin, daß sein Schützling auch in den USA zunehmend bekannter werde. Seine letzten beiden Auftritte seien dort im Fernsehen zu sehen gewesen. Wenn der eine oder andere kritisiere, es gehe mit dem talentierten David Price zu langsam voran, halte er seine Erfahrung im angemessenen Aufbau von Schwergewichtlern dagegen.

Tony Thompson ist sich natürlich im klaren darüber, daß man ihn wegen seines Namens nach England holt, um einem wesentlich jüngeren aufstrebenden britischen Schwergewichtler als Trittbrett für einen Aufstieg in den Ranglisten zu dienen. Hätte der US-Amerikaner seit der Niederlage im Titelkampf gegen Wladimir Klitschko weitere Kämpfe bestritten und gewonnen, sähe die Konstellation anders aus. Zudem stand Thompson in der Vergangenheit aus gesundheitlichen Gründen mehrfach vor einem Ende seiner Karriere und blieb seit geraumer Zeit den Beweis schuldig, daß er noch immer zur Weltklasse gehört.

Unter diesen Umständen bleibt dem US-Amerikaner kaum etwas anderes übrig, als trotzig anzukündigen, daß er noch längst nicht zum alten Eisen gehöre. Promoter Frank Maloney, so argumentiert Thompson, gehe mit seiner Verpflichtung ein großes Risiko ein und habe David Price in die Schußlinie gestellt. Er wolle den Beweis antreten, daß er nach wie vor auf hohem Niveau boxen könne, und habe daher das Angebot, am 23. Februar in Liverpool anzutreten, als willkommene Gelegenheit begrüßt. Seit langer Zeit habe er lediglich gegen Wladimir Klitschko verloren, was gewiß keine Schande sei, da er diese Erfahrung mit zahlreichen anderen Herausforderern des Ukrainers teile.

Es sei ein perfekter Kampf für David Price, der zu den jungen Löwen gehöre, welche die alten verjagen wollten. Der Brite hoffe natürlich, sich nach dem Sieg auf einem der vorderen Ranglistenplätze wiederzufinden und einem Titelkampf näherzurücken. Er habe Respekt vor dem Team seines Gegners, dieses Wagnis einzugehen. Schließlich gebe es nicht viele Schwergewichtler mit 15 Kämpfen, die den Mut aufbrächten, sich mit ihm im Ring zu messen.

Es sei zugleich ein perfekter Kampf für Tony Thompson, fährt der US-Amerikaner fort, der mit einem Sieg über David Price seine Karriere schlagartig wiederzubeleben hofft. Er könne den Nachweis erbringen, daß er noch immer zu den Top 10 gehöre und einen weiteren Kampf um die Weltmeisterschaft verdiene. Wenngleich er seine Laufbahn in absehbarer Zeit beenden werde, liege ihm viel daran, sich mit einem Paukenschlag noch einmal ins Gespräch zu bringen.

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Ava Knight fordert männlichen Kollegen heraus

Auf diese Idee sind schon andere Boxerinnen vor ihr gekommen, und die Realisierung ließ in den allermeisten Fällen zu wünschen übrig. Ava Knight, die als weltbeste Vertreterin des Fliegengewichts gilt, fordert Edgar Sosa zu einem Schaukampf über vier Runden heraus. Sie sei sich sicher, die beste Boxerin der Welt zu sein. Bescheidenheit gehört offensichtlich nicht zu den Tugenden dieser Boxerin, die erst zehn Kämpfe gewonnen, einen verloren sowie drei unentschieden beendet hat. Sie habe ihre Qualitäten im Ring unter Beweis gestellt und sei der Auffassung, daß niemand ihr Können bestreiten werde. Mit ihren 24 Jahren könne sie noch vieles im Boxen erreichen, und dazu gehöre auch ein Schaukampf gegen einen Mann.

Diesen Wunsch sprach Ava Knight auf einer Pressekonferenz für ihre bevorstehende Titelverteidigung gegen Susana Vazquez aus. Edgar Sosa, der lange Jahre Weltmeister im Halbfliegengewicht gewesen war, kämpft am 9. März in Guadalajara gegen Ulises Solis um den Silbergürtel des WBC im Fliegengewicht. Sosa, der 47 Siege und vier Niederlagen vorweisen kann, verfügt mithin über eine Erfahrung im Ring, auf die Ava Knight nicht einmal entfernt zurückblicken kann.

26. Januar 2013