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MELDUNG/1064: Tyson Fury kündigt internationalen Durchbruch an (SB)




Britischer Schwergewichtler boxt in New York gegen Steve Cunningham

Der britische Schwergewichtler Tyson Fury kündigt ein furioses Debüt in den USA an. Am 20. April trifft der 2,06 m große Hüne im New Yorker Madison Square Garden auf den körperlich klar unterlegenen, aber wesentlich erfahreneren Steve Cunningham. Der 36jährige US-Amerikaner war früher IBF-Weltmeister im Cruisergewicht und gehört nach seinem Aufstieg in die Königsklasse dort zu jenen vergleichsweise kleinen und leichten Akteuren, die es unter Einsatz von Beweglichkeit und technischen Qualitäten mit den Riesen aufzunehmen versuchen, die das Schwergewicht in zunehmendem Maße bevölkern.

Steve Cunningham, für den 25 Siege und fünf Niederlagen zu Buche stehen, kann bereits auf 95 Runden im Ring zurückblicken, von denen er viele im Ausland absolviert hat. Bei seinem ersten Auftritt im Schwergewicht hielt er sich gegen den favorisierten Tomasz Adamek überraschend gut und verlor lediglich umstritten nach Punkten. Der 24 Jahre alte Tyson Fury ist in 20 Kämpfen ungeschlagen, hat aber noch keinen Gegner von Weltklasse vor den Fäusten gehabt. Mit einem spektakulären Sieg, den der Sender NBC Sports dem US-Publikum präsentieren soll, will der Brite seinen internationalen Durchbruch feiern und sich für einen Kampf um die Weltmeisterschaft empfehlen. Sollte er in New York gewinnen, rückt er auf den zweiten Platz der IBF-Rangliste vor. Dann bekäme er es aller Voraussicht nach mit dem Bulgaren Kubrat Pulev zu tun, der bei Sauerland Event unter Vertrag steht. Der Sieger dieses Kampfs wäre neuer Pflichtherausforderer Wladimir Klitschkos.

Cunningham könne ihm keine zwölf Runden lang davonlaufen, da er ihn früher oder später stellen und auf die Bretter schicken werde, kündigt Fury eine Verfolgungsjagd mit triumphalem Ende an. Er wolle vor amerikanischem Publikum eine spektakuläre Vorstellung geben und sich nicht wie die Klitschkos in Europa verstecken. Die beiden Ukrainer hätten nur selten in den USA gekämpft, wobei Wladimir im Jahr 2008 gegen Sultan Ibragimow einen ziemlich üblen Kampf abgeliefert habe. Hingegen versuche er selbst schon geraume Zeit, in New York anzutreten. Nun habe man einen guten Sender, eine gute Arena und einen guten Gegner, so daß seinem Durchbruch nichts mehr im Weg stehe. [1]

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Bittere Pille für Zsolt Erdei

Bei seinem Auftritt in Monaco mußte Zsolt Erdei die erste Niederlage seiner Profikarriere hinnehmen. Der 38 Jahre alte frühere WBO-Weltmeister im Halbschwergewicht und WBC-Champion im Cruisergewicht unterlag im Halbfinale des Turniers "Monte Carlo Million Dollar Super Four" dem Russen Denis Grachew umstritten nach Punkten. Während sich der Ungar nach 33 Siegen in Folge erstmals geschlagen geben mußte, stehen für seinen Gegner nun dreizehn gewonnene Auftritte sowie eine Niederlage und ein Unentschieden zu Buche.

Nach verhaltenem Auftakt brachte Erdei seinen Jab zur Geltung und spielte bei geschickten Ausweichmanövern seine Erfahrung und Schnelligkeit aus. Bis zur Mitte des Kampfs machte der Ungar die bessere Figur, doch vernachlässigte er in der Folge zunehmend seine Führhand, so daß Grachew immer stärker in Erscheinung treten konnte. Wenngleich das Duell nach wie vor ausgeglichen war, wirkte der Russe inzwischen souveräner, wobei er von Erdeis nachlassender Aktivität profitierte. Zuletzt legte sich der Ex-Weltmeister noch einmal ins Zeug und glänzte mit gelungenen Kombinationen, doch reichte der Endspurt nicht, um alle drei Punktrichter zu überzeugen. Zwei von ihnen honorierten Grachews Aktivität mit jeweils 96:94, einer hatte dasselbe Ergebnis zugunsten Erdeis notiert.

Damit trifft Denis Grachew im Finale des Turniers am 30. Juli auf den Sieger des zweiten Halbfinales, der im Kampf zwischen Edwin Rodriguez und Ezequiel Osvaldo Maderna ermittelt wurde. Da die Stile der Kontrahenten schlecht zusammenpaßten, bekamen die Zuschauer ein phasenweise recht unsauberes Gefecht zu sehen. Der US-Amerikaner Rodriguez ging zumeist in die Offensive, doch schlug er zu ungenau, um frühzeitig Wirkung zu erzielen. Ein Tiefschlag in der achten Runde kostete ihn einen Punktabzug, ein Schlag auf den Hinterkopf des Gegners in der neunten einen weiteren Strafpunkt. Allerdings gelang ihm kurz darauf ein Niederschlag, mit dem er sein Punktepolster wieder ausbaute. Am Ende setzte sich Rodriguez mit 96:92, 96:92 und 95:92 durch und blieb damit auch im 23. Profikampf ungeschlagen. Für Ezequiel Osvaldo Maderna, der den Finaleinzug ebenso wie Zsolt Erdei verpaßte, stehen jetzt 19 Siege und dreizehn Niederlagen zu Buche.

Fußnote:

[1] http://www.boxen.de/news/tyson-fury-frueher-oder-spaeter-werde-ich-cunningham-erwischen-und-ihn-ausknocken-25663

3. April 2013