Schattenblick →INFOPOOL →SPORT → BOXEN

MELDUNG/1285: Cecilia Braekhus wechselt die Trainingsgruppe (SB)




Norwegerin verläßt Ulli Wegner und schließt sich Otto Ramin an

Cecilia Braekhus hat überraschend die Trainingsgruppe von Ulli Wegner verlassen und sich Otto Ramin angeschlossen, der seine Akteure in Berlin-Hellersdorf betreut. Da die in 23 Profikämpfen ungeschlagene Norwegerin unter Führung Wegners zur Weltmeisterin der Verbände WBA, WBC und WBO im Weltergewicht und anerkannt besten Vertreterin ihres Limits aufgestiegen ist, darf man vermuten, daß schwerwiegende Gründe die Boxerin zu diesem Schritt veranlaßt haben.

Wie die Boulevardpresse berichtet, soll eine Trainingseinheit mit Marco Huck der Auslöser gewesen sein, bei der ihr der WBO-Weltmeister im Cruisergewicht einen Tennisball mit voller Wucht an den Kopf geworfen hat. Nach Hucks Version handelte es sich um eine Übung zur Schulung der Koordination, bei der man einander den Ball abwechselnd zuwarf. Er sei ihm einfach ausgerutscht, entschuldigt sich Huck. Wenngleich eine spontane Reaktion der Norwegerin, die mit nichts anderem als dieser Situation zu tun hatte, natürlich nicht auszuschließen ist, handelt es sich doch um eine Entscheidung von großer Tragweite. Daher bleibt die Frage offen, ob man es nicht vielmehr mit einem Faß zu tun hat, daß durch einen an sich eher banalen Zwischenfall schließlich zum Überlaufen gebracht worden ist.

Wie Otto Ramin berichtet, habe Cecilia Braekhus plötzlich vor der Tür gestanden und gefragt, ob sie in Hellersdorf mittrainieren könne. Er habe in seiner Karriere zwar noch nie eine Frau trainiert, sei aber zuversichtlich, daß man sehr gut zusammenarbeiten werde. Ramin betreut unter anderem den bulgarischen Schwergewichtler Kubrat Pulew, der bei der IBF Pflichtherausforderer Wladimir Klitschkos ist.

Bei ihrem letzten Auftritt im Ring hat Cecilia Braekhus im Rahmen der "Nordic Fight Night", die der Berliner Promoter Sauerland Event am 7. September im dänischen Frederikshavn veranstaltete, Oxandia Castillo aus der Dominikanischen Republik eindrucksvoll besiegt. Die Norwegerin setzte ihre technische Überlegenheit zunehmend durch und erzwang einen Abbruch in der neunten Runde. Der nächste Auftritt der Weltmeisterin ist für den 18. Januar wiederum in Frederikshavn geplant, wo sie auf die Französin Myriam Lamare trifft. [1]

*

Marco Huck gegen Firat Arslan zum Siegen verdammt?

Marco Huck ist am 25. Januar im Rückkampf gegen Firat Arslan dem Vernehmen nach zum Siegen verdammt. Wie es heißt, sehe der Vertrag des WBO-Weltmeisters im Cruisergewicht mit dem Berliner Promoter Sauerland Event keine Niederlagen vor. Offenbar hat sich Sauerland das Recht vorbehalten, den Boxer im Falle einer klaren Niederlage zu entlassen, und bei zwei Pleiten in Folge wären Hucks Tage beim größten europäischen Promoter wohl definitiv gezählt. Der Boxer geht jedoch eigenen Angaben zufolge locker mit dem Druck um und erklärt, das sei überhaupt kein Problem, da er Arslan ganz klar besiegen werde. [2]

Geplant sind demnach insgesamt vier Kämpfe im kommenden Jahr, danach soll über eine Vertragsverlängerung verhandelt werden. Ein Teil dieser Kämpfe könnte allerdings im Schwergewicht stattfinden, in das Huck auf lange Sicht wechseln will. Er träume nach wie vor vom Schwergewicht und schließe nicht aus, Ende 2014 in der Königsklasse um einen Titel zu kämpfen. Bei seinem ersten und bislang einzigen Abstecher ins höchste Limit hatte Marco Huck eine gute Figur gemacht und den regulären WBA-Weltmeister Alexander Powetkin an den Rand einer Niederlage gebracht, ehe er sich nach Punkten geschlagen geben mußte.

*

Wer darf Yoan Pablo Hernandez herausfordern?

Auf Beschluß des Verbands IBF soll der nächste Pflichtherausforderer des Weltmeisters im Cruisergewicht, Yoan Pablo Hernandez, in einem Ausscheidungskampf zwischen den ungeschlagenen Kandidaten Pawel Kolodziej und Mirko Larghetti ermittelt werden.

Kolodziej, für den 33 Siege zu Buche stehen, belegt in der IBF-Rangliste Platz zwei. Er sollte bereits im vergangenen Jahr einen Ausscheidungskampf bestreiten, mußte aber das Duell mit dem US-Amerikaner Garrett Wilson wegen einer Verletzung absagen. Auf diese Weise bekam Alexander Alexejew die Gelegenheit, sich für einen Titelkampf zu qualifizieren, in dem er dann jedoch Hernandez durch K.o. in der zehnten Runde unterlag.

Der Italiener Larghetti hat bislang 20 Kämpfe gewonnen, ist aktueller EU-Meister und liegt in der IBF-Rangliste auf dem vierten Platz. Verglichen mit Kolodziej hat Larghetti bislang gegen die schwächeren Gegner gekämpft, so daß er im anberaumten Duell als Außenseiter gilt. [3]


Fußnoten:

[1] http://www.boxen.de/news/braehkus-verlaesst-wegner-trainiert-ab-sofort-bei-ramin-30686

[2] http://www.boxen.de/news/huck-am-25-januar-unter-siegzwang-niederlage-gegen-arslan-im-vertrag-nicht-vorgesehen-30687

[3] http://www.boxen.de/news/ibf-eliminator-im-cruisergewicht-kolodziej-soll-gegen-larghetti-antreten-30676

24. Dezember 2013