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MELDUNG/1326: Leuchtturm Klitschko - Marionette an den Fäden der EU (SB)




Austauschbarer Statthalter zur Einverleibung der Ukraine

Vitali Klitschko wurde von der Konrad-Adenauer-Stiftung, die offenbar auch die Gründung und Finanzierung seiner Partei in die Hand genommen hat, zum Führer der Opposition und künftigen Statthalter interventionistischer Interessen der EU aufgebaut. Treffen mit dem deutschen Außenminister und der Kanzlerin wie auch Auftritte bei der Münchner Sicherheitskonferenz und anderen medienwirksamen Präsentationen signalisieren die breite Unterstützung seitens der Bundesregierung. Klitschkos "Ukrainische demokratische Allianz für Reformen" (UDAR), die Partei "Vaterland" der inhaftierten Julia Timoschenko und die Allukrainische Vereinigung "Swoboda" haben ein Dreierbündnis mit dem Namen "Aktionsgruppe des nationalen Widerstand" gebildet.

Daß die Aktivitäten der ukrainischen Opposition in erheblichem Maße von der neofaschistischen Partei "Swoboda" geprägt sind, die in der Tradition von Nazi-Kollaborateuren steht, deren Massakern mehr als 100.000 Menschen zum Opfer gefallen sind, stört die westeuropäischen Finanziers und Regisseure nicht. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang nicht zuletzt, daß "Swoboda" offen rassistische und antisemitische Positionen vertritt, wie auch Stepan Bandera als ihren Nationalhelden verehrt, der sich im Zweiten Weltkrieg bereits vor Eintreffen deutscher Truppen in der Verfolgung von Juden und Oppositionellen hervortat. Das und vieles mehr wird von den hiesigen Leitmedien ebenso systematisch ausgeblendet wie die Mitgliedschaft der Partei in der Allianz der Europäischen nationalen Bewegungen, an deren Spitze der französische Front-National-Politiker Bruno Gollnisch steht und der auch die ungarische Jobbik und die British National Party angehören.

Daß Vitali Klitschko die unangefochtene Führungsfigur der Opposition sei, ist freilich ein Produkt westlicher Propaganda, die seine Bedeutung überhöht und alle Widersprüche unter den Teppich zu kehren versucht. Der Weg ins Präsidentenamt, das im nächsten Jahr neu vergeben wird, ist sehr viel steiniger und ungewisser, als es das hiesige Medienecho glauben machen möchte. Klitschko, der vorgibt, die Wogen zu glätten, während er Öl ins Feuer der Option eines gewaltsamen Umsturzes gießt, wird von seinen rechten Bündnispartnern als Bremser des provozierten Aufstands angefeindet, während Julia Timoschenko längst dabei ist, dem Konkurrenten um die Präsidentschaft das Wasser abzugraben. Wenngleich er sich vorerst noch voller Rückendeckung der EU erfreut, wird diese Nibelungentreue zur Makulatur, sollte er den Machtkampf in Kreisen der Opposition verlieren. Da die Einverleibung der Ukraine als gigantischer Kornspeicher, Hort von Bodenschätzen, Quelle ausbeutbarer Arbeitskraft, Feld für lukrative Investitionen und neuer Absatzmarkt auf der Agenda der Europäischen Union steht, kommt Vitali Klitschko allenfalls die Rolle einer steuerbaren Marionette zu, deren Fäden man bedenkenlos kappt, sollte sich eine durchsetzungsfähigere einfinden.

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Für Deontay Wilder und Malik Scott geht es um die Wurst

Der lange von Vitali Klitschko gehaltene Titel des WBC-Weltmeisters im Schwergewicht ist vakant, da dem Ukrainer der Rang des sogenannten Champion Emeritus zuerkannt wurde, der ihn im Falle seiner inzwischen nahezu ausgeschlossenen Rückkehr in den Ring berechtigen würde, sofort den amtierenden Weltmeister herauszufordern. Um den vakanten Gürtel kämpfen der Kanadier Bermane Stiverne und der US-Amerikaner Chris Arreola, die damit zu einer Revanche aufeinandertreffen. Stiverne hatte sich bei ihrer ersten Begegnung im April 2013 einstimmig nach Punkten durchgesetzt. Ort und Zeitpunkt des Titelkampfs stehen allerdings noch immer nicht fest.

Unterdessen hat der Verband World Boxing Council (WBC) das Duell zwischen den beiden US-Amerikanern Deontay Wilder und Malik Scott offiziell zu einem Ausscheidungskampf erklärt, dessen Sieger neuer Pflichtherausforderer des noch zu kürenden Weltmeisters wird. Wilder, der nicht nur ungeschlagen ist, sondern darüber hinaus bei seinen 30 Siegen nie länger als vier Runden im Ring gestanden hat, galt schon zuvor als aussichtsreicher Kandidat für einen künftigen Titelkampf. Nach dem jüngsten Beschluß der Verbands ist es um so wichtiger für ihn, sich klar gegen Scott durchzusetzen, für den 36 Siege, eine Niederlage sowie ein Unentschieden zu Buche stehen.

Wenngleich favorisiert, sieht Deontay Wilder dem Aufeinandertreffen augenscheinlich mit gemischten Gefühlen entgegen. Malik Scott ist der gefährlichste Gegner, dem er bislang gegenüberstand, andererseits aber auch ein enger Freund, der ihn bereits bei seiner Vorbereitung auf den Kampf gegen Kelvin Price im Dezember 2012 unterstützt hat. Eine tief verwurzelte Rivalität bis hin zu persönlicher Feindseligkeit wird Wilder nicht mobilisieren können und so kündigt er denn für den 15. März einen Auftritt zweier herausragender Schwergewichtler an - einer boxe mit großem Geschick, der andere mit viel Power. Die Boxwelt werde diesen Kampf lieben. Vorerst empfinde er noch ein seltsames Gefühl, gegen einen Freund antreten zu müssen. Sobald jedoch die erste Runde eingeläutet sei, kenne er keine Freundschaft mehr und kämpfe wie verwandelt. Glücklicherweise sehe das Malik genauso, versucht Wilder dem Dilemma mit einer opportunen Formel beizukommen. [1]


Fußnote:

[1] http://www.boxen.de/news/deontay-wilder-im-ring-ist-scott-kein-freund-mehr-31476

9. Februar 2014