Schattenblick →INFOPOOL →SPORT → FAKTEN

FRAGEN/037: Dr. Göttrik Wewer - Nationale Anti-Doping-Agentur (DOSB)


DOSB-Presse Nr. 32 / 5. August 2008
Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Stichwort: Neuer NADA-Geschäftsführer
Vier Fragen an Dr. Göttrik Wewer

"Unter wirtschaftlichen Aspekten haben wir einen steinigen Weg vor uns"


(DOSB PRESSE) Dr. Göttrik Wewer nahm am 1. August seine Tätigkeit als neuer Geschäftsführer der Nationalen Anti Doping Agentur auf. Er ist Nachfolger von Christoph Niessen, der als Hauptgeschäftsführer zum LSB NRW gewechselt ist. Der in Salzgitter geborene 54jährige Politikwissenschaftler und Soziologe war zuvor u.a. zunächst Staatssekretär im Niedersächsischen Kultusministerium (bis 2002), dann von 2003 bis 2005 Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, Vorsitzender der Sportkommission der Kultusministerkonferenz, schließlich seit 2005 in Bremen zunächst Staatsrat beim Senator für Bildung und Wissenschaft und ab Juni 2007 beim Senator für Inneres und Sport. Auf der Jahrespressekonferenz der NADA in Bonn wurde Dr. Wewer vorgestellt, nachdem ihn der NADA-Vorstand zum neuen Geschäftsführer mit Sitz im Vorstand einstimmig gewählt hatte.


DOSB PRESSE: Herr Dr. Wewer, welchen Aufgaben kommen auf den neuen Geschäftsführer der NADA zu?

WEWER: Gegenüber den Aufgabenstellungen für die bisherigen Geschäftsführer wird sich nichts verändern. Ich muss die Beschlüsse von Kuratorium und Vorstand vorbereiten und die Ziele der NADA umsetzen. Das geht nur, wenn die NADA eng mit ihren Partnern zusammenarbeitet. Dazu gehört natürlich der DOSB.

DOSB PRESSE: Ein ehemaliger Staatssekretär im Bundesinnenministerium wird jetzt Geschäftsführer der NADA. Wird damit der Brückenschlag zwischen Politik und Sport vollzogen?

WEWER: Staatssekretäre sind ja politische Beamte. Sie sollen gleichermaßen etwas von Verwaltung wie auch von Politik verstehen. Dem NADA-Geschäftsführer hilft beides. Die NADA zu organisieren ist eine Managementaufgabe. Gleichzeitig bewegt man sich in einem politischen Umfeld. Man hat mit dem Bundesministerium des Inneren und mit anderen Ressorts sowie mit dem Sportausschuss des Deutschen Bundestages und mit den Landessportministern, also mit der Politik zu tun. Da schadet es nichts, wenn man beide Seiten kennt.

DOSB PRESSE: Eine der ganz wichtigen Aufgaben der NADA ist es, das Grundkapital der NADA zu erhöhen. Denn das Stiftungskapital der NADA ist weiterhin noch schwach ausgeprägt.

WEWER: Das ist richtig, insbesondere wenn man sich noch einmal die ursprünglichen Pläne vor Augen führt. Da war immerhin mal von 50 Millionen EURO die Rede gewesen. Dass diese Pläne schon in absehbarer Zeit umgesetzt werden, sehe ich in nächster Zeit jedoch nicht. Das muss man ganz offen sagen. Dennoch ist es wichtig, sukzessive das Stiftungskapital anzuheben. Wann man dann jedoch irgendwann bei dem angedachten Betrag anlangt, weiß ich nicht. Ob das in meiner Amtszeit passiert, weiß ich auch nicht zu prognostizieren. Aber wir haben ganz gute Aussichten. Denn nachdem wir in 2006 in unserer wirtschaftlichen Bilanz noch mit einem kleinen Defizit abgeschlossen haben, konnten wir in 2007 einen kleinen Überschuss erwirtschaften und damit etwas in die finanziellen Rücklagen stecken. Dennoch haben wir unter wirtschaftlichen Aspekten in unserem Anti-Doping-Kampf noch einen steinigen Weg vor uns.

DOSB PRESSE: Dennoch hat die NADA vor, im Jahre 2008 die Trainingskontrollen gegenüber dem Vorjahr auf sieben- bis achttausend Kontrollmaßnahmen nahezu zu verdoppeln. Das kostet Geld. Ist dieses Geld überhaupt vorhanden?

WEWER: Ja, wenn die Finanzierung nicht gesichert wäre, hätte man diese Aufgaben nicht ankündigen sollen. Aber es gibt ja auch einige Synergieeffekte. Die NADA ist personell ausgebaut worden. Zudem haben wir in der Praxis viel Routine hinzugewonnen. Das kann zwar alles noch besser werden. Aber die NADA traut sich das zu, und deshalb steht das auch in unserem Programm.


*


Quelle:
DOSB-Presse Nr. 32 / 5. August 2008, S. 11
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
Herausgeber: Deutscher Olympischer Sportbund
Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt/M.
Tel. 069/67 00-255
E-Mail: presse@dosb.de
Internet: www.dosb.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. August 2008