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MELDUNG/057: Der Berliner Senat und der Fußball-Wettbewerb in der Hauptstadt (idw)


accadis Hochschule Bad Homburg, Dieter Hintermeier, 15.09.2010

Der Berliner Senat und der Fußball-Wettbewerb in der Hauptstadt


Großer Wirbel im Berliner Fußball-Business. Der Senat hat dem Vorzeige-Club der Hauptstadt, Hertha BSC, mit einer Stundung der Stadionmiete für die laufende Saison aus einer finanziellen Notlage geholfen. Der mit rund 35 Millionen Euro verschuldete Verein hätte möglicherweise sonst Probleme bei der Lizenzierung für die 2. Bundesliga bekommen.

Gegen diese Stundung läuft Herthas Liga-Konkurrent, Union Berlin, Sturm und beklagt eine Wettbewerbsverzerrung seitens des Senats. "Dem kann ich nur zustimmen", sagt Peter Kexel, Sportmarketing-Experte und Dozent der accadis Hochschule Bad Homburg.

Dabei verweist Kexel auf den Umstand, dass Hertha die Option gehabt hätte, seinen Spieler Adrian Ramos für drei Millionen Euro an den aktuellen Bundesliga-Spitzenreiter 1899 Hoffenheim zu verkaufen. "Und genau diese Angelegenheit ist aus Wettbewerbsgesichtspunkten nicht nachvollziehbar, da Hertha es aus eigener Kraft möglich gewesen wäre, seine Schulden durch einen Transfer zu reduzieren", führt Kexel weiter aus.

"Erschwerend" komme noch hinzu, dass beide Teams aus "einer Stadt kommen" und in der gleichen Liga spielen. Würden Hertha BSC und Union Berlin in unterschiedlichen Wettbewerben antreten, dann wäre das Thema "Wettbewerbsverzerrung" sicher differenzierter zu beurteilen, meint der Sportmarketing-Experte.

Deshalb ist für ihn auch die Äußerung von Unions-Präsident Dirk Zingler, nachvollziehbar, der gesagt habe: "Ich würde mich auch freuen, wenn mein Vermieter mir sagt, ich kann mir Zeit lassen mit dem Zahlen, weil zur Not der Steuerzahler einspringt."

Wie bekannt wurde, sei im Mai zwischen Hertha BSC und der Betreibergesellschaft des Olympiastadions vereinbart worden, dass die Stadionmiete für die laufende Saison in Höhe von rund 2,6 Millionen gestundet werde, um Hertha beim damals laufenden Lizenzierungsverfahren zu helfen. Außerdem dürfe Hertha eine weitere Million an Mietkosten für die Saison 2009/10 nachträglich begleichen. Der Club wolle den so gestundeten Betrag von circa 3,5 Millionen Euro - zuzüglich fünf Prozent Zinsen - später zurückzahlen.

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
accadis Hochschule Bad Homburg, Dieter Hintermeier, 15.09.2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. September 2010