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MELDUNG/258: Korruption bei der FIFA im Fokus der Forschung (idw)


Hochschule Heilbronn - 14.07.2015

Korruption bei der FIFA im Fokus der Forschung

- Studie zur medialen Verbreitung der FIFA-Korruptionsvorwürfe
- Forschungsergebnisse sollen mehr Transparenz schaffen


Heilbronn/Künzelsau, Juli 2015. Die Korruptionsvorwürfe im Kontext der Vergaben der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 an Russland und 2022 an Katar stehen im Fokus eines Forschungsvorhabens von Prof. Dr. Sebastian Kaiser von der Hochschule Heilbronn und Prof. Dr. Markus Breuer von der SRH Hochschule Heidelberg. Gemeinsam mit einem interdisziplinär besetzten Team untersuchen sie in ihrer Studie die mediale Repräsentation der Korruptionsvorwürfe gegen den Weltverband und wie dieser, unter anderem durch seine Ethikkommission, den betreffenden Anschuldigungen begegnet. Ziel ist es mehr Transparenz bezüglich des Vergabeverfahrens bei Fußball-Weltmeisterschaften zu schaffen. Darüber hinaus können Rückschlüsse auf die gesellschaftliche Wahrnehmung des Fußballweltverbandes gezogen werden. Erste Ergebnisse präsentierten Prof. Dr. Kaiser und Prof. Dr. Breuer auf der Jahrestagung des Arbeitskreises Sportökonomie e.V. an der Universität in Leipzig, und zuvor im Rahmen der Konferenz der Sportmanagement-Vereinigung Australiens und Neuseelands (SMAANZ) in Melbourne/Australien.

Mehr Transparenz bei der Vergabe von Weltmeisterschaften Das Procedere der FIFA bei der Vergabe von Weltmeisterschaften folgt offiziell objektiven Kriterien, die sich der Weltverband selbst auferlegt hat. Demgegenüber erweist sich, so die Studie, die tatsächliche Vergabe als intransparent. Im Rahmen der Studie "Korruption bei der Vergabe der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft im Spiegel der medialen Berichterstattung 2010 bis 2014" wurden bisher über 4500 Medienberichte bedeutender Printmedien wie beispielsweise der Financial Times oder des Handelsblattes auf ihre Inhalte hin analysiert. Die qualitative Inhaltsanalyse zeigt, wie über die Vorkommnisse bei der Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 berichtet wurde.

Wichtige Grundlage für künftige Forschung

Die Forschungsergebnisse sollen eine höhere Transparenz schaffen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der öffentlichen Wahrnehmung im Ländervergleich aufzeigen. Durch eine Auswertung der medialen Berichterstattung bildet sich das Meinungsbild der Bevölkerung ab: Die Studie lässt dadurch Rückschlüsse auf die gesellschaftliche Wahrnehmung und Haltung gegenüber den FIFA-Korruptionsvorwürfen zu. So können beispielsweise die Wirkungen der in 2013 geänderten Vergabeverfahren der FIFA dokumentiert und einem Vergleich unterzogen werden. "Die FIFA ist ohne Frage einer der wichtigsten Verbände im globalen Sport. Wenn eine solche Organisation in die öffentliche Kritik gerät, ist es die Pflicht der Wissenschaft, die öffentliche Meinung zu analysieren und Kritik auf ihre Berechtigung zu überprüfen. Mit dem vorliegenden Projekt hoffen wir, hier einen kleinen Beitrag leisten zu können", so die beiden Autoren.

Zur Person Prof. Dr. Sebastian Kaiser

Prof. Dr. Sebastian Kaiser ist Professor für Sportmanagement an der Hochschule Heilbronn, Campus Künzelsau - Reinhold-Würth-Hochschule. Der Sportökonom beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den besonderen Herausforderungen an das Management von Sportorganisationen, Fragen der Organisationsentwicklung im Sport sowie den sozioökonomischen Effekten von Sportgroßveranstaltungen.

Zur Person Prof. Dr. Markus Breuer

Prof. Dr. Markus Breuer ist Studiengangsleiter des Masterstudiengangs Sportmanagement an der SRH Hochschule Heidelberg. Seine Forschungsschwerpunkte lauten Strategisches Management, Projektmanagement und Personalmanagement sowie die Vermarktung im Profisport.


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Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution752

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Hochschule Heilbronn, Heike Wesener, 14.07.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Juli 2015

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