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PROJEKT/059: Programm "Integration durch Sport" - Folge 6 (DOSB)


DOSB Presse - Der Artikel- und Informationsdienst
des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Programm "Integration durch Sport": Beispiele aus der Vereinspraxis (Folge 6)

Heute: TuS Gaarden aus Kiel


Das Programm "Integration durch Sport" ist ein bundesweit durchgeführtes Projekt des Deutschen Olympischen Sportbundes und seiner Mitgliedsorganisationen. Unterstützt wird das Programm vom Bundesministerium des Inneren und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und richtet sich an Menschen mit Migrationshintergrund. In den kommenden Wochen stellen wir jeweils ein Good-Practice Beispiel, heute den TuS Gaarden.aus Kiel (LSV Schleswig-Holstein), aus den Landessportbünden und Landessportjugenden vor.


Sport als Chance für den Berufseinstieg

Georges Papaspyratos (63) ist mehr als "nur" ein engagierter Ehrenamtlicher in Sachen Integration. Er ist ein Beispiel für die Möglichkeiten, die der Sport bei der Integration von Migrantinnen und Migranten eröffnen kann. Zusammen mit einem lokalen Netzwerk und dem Programm "Integration durch Sport" hat er in Kiel eine beispielhafte Maßnahme auf die Beine gestellt, welche bereits sechs Migrantinnen und Migranten Jobs verschafft hat. Georges Papaspyratos ist Ringer, war sogar einmal griechischer Jugendmeister im griechisch-römischen Stil. "Weil ich in Griechenland eine gute Ausbildung erhalten hatte und die Qualität im Verein damals nicht so hoch war, hat man mich gefragt, ob ich nicht auch die Jugend trainieren möchte", erinnert sich Georges Papaspyratos.

Der Turn- und Sportverein Gaarden, in dem Georges Papaspyratos seit 23 Jahren Spartenleiter und Trainer ist, ist auch Stützpunktverein des Programms "Integration durch Sport". "Als wir Teil des Programms wurden, erschloss sich uns plötzlich eine neue Qualität von Kontakten. Wir wurden zum Runden Tisch der Stadt Kiel geladen und konnten darüber hinaus weitere wichtige Kontakte knüpfen und halten", fasst Georges Papaspyratos zusammen. Der 63-Jährige ist die treibende Kraft in Sachen Integration im Verein. Der TuS Gaarden hat auf Initiative von Papaspyratos vor zwei Jahren ein Projekt ins Leben gerufen - "Fit for Security". Dieses Projekt wird durch die Stadt Kiel im Rahmen des ESF-Bundesprogramms "Lokales Kapital für soziale Zwecke" (LOS) gefördert und verschafft vorwiegend Migranten aus Osteuropa nicht nur einen Zugang zum Arbeitsmarkt sondern auch Chancen auf einen Job. "Die Idee dahinter war, die Freude am Sport bei vielen Migranten zu nutzen und in eine sinnvolle Richtung zu kanalisieren", so Georges Papaspyratos.

Für sein Modellprojekt konnte er die Sicherheitsfirma "Sicherheit Nord", das 4. Polizeirevier der Stadt Kiel, die örtliche Agentur für Arbeit sowie den Landessportverband Schleswig-Holstein und den Verein gewinnen. Zusammen legten sie eine einjährige berufsbildende Maßnahme auf, die durch die Agentur für Arbeit gefördert und anerkannt wurde. "Die Teilnehmer erhalten Unterricht in Deutsch Rechtsgrundlagen, Psychologie, Computerkenntnisse sowie im Boxen und Ringen", fasst Georges Papaspyratos zusammen. Der Erfolg der ersten Maßnahme war durchschlagend: von 16 Teilnehmern, die abschlossen, wurden sechs von der Sicherheitsfirma übernommen, einer von ihnen schaffte die Aufnahme für eine Ausbildung bei der Polizei. Derzeit läuft die zweite Maßnahme mit 25 Teilnehmern.

Weitere Informationen zum Programm "Integration durch Sport" finden sie unter
www.integration-durch-sport.de.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 29 vom 17. Juli 2007, DOKUMENTATION VII, Seite 37
Der Artikel- und Informationsdienst des
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Juli 2007