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PROJEKT/074: Programm "Integration durch Sport" - Folge 15 (DOSB)


DOSB Presse - Der Artikel- und Informationsdienst
des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Programm "Integration durch Sport": Beispiele aus der Vereinspraxis (Folge 15)

Heute: Frauensportverein aus Saarbrücken


Das Programm "Integration durch Sport" ist ein bundesweit durchgeführtes Projekt des Deutschen Olympischen Sportbundes und seiner Mitgliedsorganisationen. Unterstützt wird das Programm vom Bundesministerium des Innern und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und richtet sich an Menschen mit Migrationshintergrund. In diesen Wochen stellen wir jeweils ein Good-Practice-Beispiel aus den Landessportbünden und Landessportjugenden vor, heute den Frauensportverein aus Saarbrücken im Saarland.


Badmintontraining "von Frauen, für Frauen"

Die Idee, einen Frauensportverein mit und für Migrantinnen zu gründen wurde zu Beginn dieses Jahres umgesetzt. Entstanden war die Idee auf Grund fehlender Angebote in der von den Frauen gewünschten Sportart, Badminton. Die bestehenden Vereinsangebote kamen weder entfernungstechnisch noch zeittechnisch für die Mädchen und Frauen in Betracht. Eine weitere Schwierigkeit für die Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund waren die vorhandenen Hemmungen, sich in bestehende Strukturen einzugliedern. Mangelnde Sprachfähigkeiten und fehlende sportliche Fähigkeiten waren maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Frauen überhaupt nicht am Vereinsleben in Saarbrücken teilgenommen haben.

Mit dem Erlernen der Sportart Badminton im Frauensportverein Saarbrücken e.V. wollen die Teilnehmerinnen sich das notwendige Selbstbewusstsein erarbeiten. Bisher sind im Frauensportverein Saarbrücken 07 lediglich fünf Prozent einheimische Frauen. Dieser Prozentsatz soll im Laufe der nächsten Jahre kontinuierlich erhöht werden. Daher werden einheimische Frauen auch zu den Trainingszeiten aktiv eingeladen.

Seit der Gründung haben sich ca. 20 Frauen im Verein angemeldet und nehmen regelmäßig am Trainingsbetrieb teil. Bis zu sechs Stunden pro Woche wird hart trainiert, denn schließlich steht die sportliche Leistung im Vordergrund. Die Teilnahme am Wettkampfgeschehen ist für den Frauensportverein daher Pflicht. Über diese Wettkämpfe kommt es auch zum verstärkten Austausch mit den Vereinsmitgliedern aus der Umgebung und somit auch zu Kontakten zu einheimischen Mädchen und Frauen.

Das Programm "Integration durch Sport" hat den interessierten Frauen den Weg zur Vereinsgründung geebnet. Schritt für Schritt übernehmen die Frauen selbstverantwortlich die organisatorischen Aufgaben in der Vereinsorganisation. Hilfestellungen aus dem Programm "Integration durch Sport" bekommen sie bei Bedarf.

Durch die enge Einbindung der Teilnehmerinnen in die Vereinsorganisation, von der Gründung über den Trainings- zum Wettkampfbetrieb, sind die Frauen besonders stolz und mit dem Verein verbunden. Die kontinuierlich anfallenden verantwortlichen Tätigkeiten tragen mit dafür Sorge, dass das Vereinsgefüge zusammenhält. Auch über den klassischen Sportbetrieb hinaus setzten sie sich freiwillig und aus eigenem Antrieb in vielfältiger Art und Weise ein. Der gesellige Teil nach den sportiven Aktivitäten, zum Beispiel, hat sich in der Zwischenzeit etabliert.

Weitere Informationen zum Programm "Integration durch Sport" unter
www.integration-durch-sport.de.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 43, 23. Oktober 2007, DOKUMENTATION VI
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. November 2007