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MELDUNG/050: Positive Bilanz der Maifestspiele 2011 (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)


Hessisches Staatstheater Wiesbaden - Pressemitteilung Juni 2011

Intendant zieht positive Bilanz der Maifestspiele 2011
Sensationelle Auslastung: 94,9 Prozent

Große Vielfalt und hohes künstlerisches Niveau bei den Internationalen Maifestspielen 2011


Zum Abschluss der Internationalen Maifestspiele 2011 zieht Intendant Manfred Beilharz, künstlerischer Leiter der Festspiele, eine positive Bilanz. 44 Veranstaltungen wurden in 29 Vorstellungstagen bei den diesjährigen Internationalen Maifestspielen von 22.666 Zuschauern besucht. Dies entspricht einer Auslastung von sensationellen 94,9 Prozent.

Kompanien aller Sparten aus acht Ländern (Belgien, Frankreich, den Niederlande, den USA, Österreich, Italien, Großbritannien und Deutschland) sowie teilnehmende Tänzerinnen und Tänzer der Internationalen Ballettgala aus sieben Ländern (Russland, Japan, China, Monaco, den USA, den Niederlanden und Deutschland) zeigten wieder einmal, dass die Internationalen Maifestspielen ein weltweit renommiertes Festival sind.

Mit der deutschen und deutschsprachigen Erstaufführung der Oper "Lolita" nach dem gleichnamigen Roman von Vladimir Nabokov wurden die Internationalen Maifestspiele Wiesbaden am 30. April 2011 feierlich eröffnet. Der Komponist und Librettist Rodion Shchedrin reiste eigens an und zeigte sich von der Inszenierung von Konstanze Lauterbach und der Musikalischen Leitung von Wolfgang Ott sowie von dem Sängerensemble, allen voran Emma Pearson in der Titelrolle begeistert.

Neben der fulminanten Operngala "Der Rosenkavalier" mit Anja Harteros, die mit der Partie der Feldmarschallin debütierte sowie der hochgelobten Eigenproduktion "Der Barbier von Sevilla" in der Inszenierung von Michiel Dijkema war das Teatro Regio Torino mit Giuseppe Verdis "La Traviata" als großes italienisches und prominent besetztes Operngesamtgastspiel (mit Irina Lungi als Violetta Valéry) zu Gast. Die Musikalische Leitung lag in den Händen von Marco Armiliato, es inszenierte Laurent Pelly.

Einen außergewöhnlichen Schlusspunkt der diesjährigen Maifestspiele setzt das Gastspiel der Tiger Lillies aus Großbritannien mit "The Tiger Lillies Freak Show" am 31. Mai 2011.

In der Sparte Tanz erwiesen sich die Maifestspiele zu Recht als ein bedeutendes internationalen Tanzfestival: Am Eröffnungswochenende stand erstmals eine Internationale Ballettgala auf dem Programm. In Anwesenheit der langjährigen Primaballerina Assoluta des Moskauer Bolschoi-Balletts Maya Plisetskaya, traten unter dem Motto "Auf der Weltspitze" Spitzenstars der internationalen Tanzwelt auf, darunter Drew Jacoby und Rubinald Pronk (Jacoby & Pronk), Jin Yao und Li Jia-Bo (Hongkong Ballett), Katja Wünsche und Jason Reilly (Stuttgarter Ballett), Evgenia Obratzsova und Igor Kolb (Mariinski-Theater, St. Petersburg) und Lucia Lacarra und Marlon Dino (Bayerischen Staatsballett). Eigens aus dem japanischen Fukushima angereist waren zwei Ballettschüler der Hitomo Takeuchi Ballettschule, die mit einem Pas de deux aus "Die Flamme aus Paris" Publikum und Presse begeisterten. Das Hessische Staatsballett Wiesbaden unter der Leitung von Ballettdirektor Stephan Thoss ergänzte das internationale Programm mit einem Ensemblestück und einem Schwanensee-Duett. Die Künstlerische Leitung der Ballettgala hatte Raimondo Rebeck, es moderierte der Schauspieler Johannes Brandrup. Als Zeichen der Solidarität mit der japanischen Tanzwelt riefen die Maifestspiele zu Spenden für die dortige Tanzszene auf. 3.600 Euro wurden während der Gala gesammelt, die von der "International Maya Plisetskaya und Rodion Shchedrin Foundation" zur Förderung des Tanzes in Fukushima eingesetzt werden.

Die belgische Compagnie Eastman bestach mit "Babel (Words)" in der Choreografie von Sidi Larbi Cherkaoui und Damien Jalet und machte die Probleme der wortlosen Kommunikation sinnlich erfahrbar. Ein Glanzlicht der Maifestspiele war eines der unwiderruflich letzten Gastspiele der Merce Cunningham Dance Company aus den USA mit "Nearly 90² (2009)", die sich nach dem Testament seines verstorbenen Schöpfers in diesem Jahr auflösen wird. Im Rahmen dieses Gastspiels zeigte die musik-theater-werkstatt unter der Leitung von Ernst August Klötzke mit "Out of the Cage" einen beeindruckenden Abend im Sinne von Cunninghams Lebensgefährten und dem Komponisten vieler seiner Kreationen, John Cage. Abgerundet wurde das Gastspiel der Cunningham-Company mit einer Ausstellung im Museum Wiesbaden mit Zeichnungen des Choreografen sowie einem Vortragsabend mit FAZ-Tanz-Kritikerin Wiebke Hüster unter dem Thema "Merce Cunningham - ein vielfältiger Künstler". Das Diavolo Dance Theatre Los Angeles zeigte in atemberaubender Geschwindigkeit akrobatischen Tanz der Extraklasse. Im Rahmen der Maifestspiele wurde zudem die Premiere spring gefeiert. Erstmalig zeigten neun junge Choreografen, allesamt Tänzer des Wiesbadener Ballettensembles, eigene Choreografien im Kleinen Haus.

Den Maifestspiel-Schauspiel-Reigen eröffneten die Münchner Kammerspiele mit Hans Falladas "Kleiner Mann - was nun?" in der Inszenierung und Adaption von Luk Perceval mit Annette Paulmann und Paul Herwig in den Hauptrollen. Großes Schauspielertheater mit u.a. Ulrich Matthes, Nina Hoss, Katharina Schüttler und Alexander Khuon in den Hauptrollen zeigte das Deutsche Theater Berlin mit Maxim Gorkis "Kinder der Sonne" (Regie: Stephan Kimmig). Den Schlusspunkt setzte das Gastspiel des Burgtheaters Wien mit einer fulminanten "Weibsteufel"-Inszenierung des zukünftigen Intendanten des Münchner Staatsschauspiels Martin Kusej. Die drei Schauspieler Birgit Minichmayr, Werner Wölbern und Nicholas Ofczarek zeigten intensiv und furios alle Facetten der Schauspielkunst.

Wie immer ergänzten besondere und ausgefallene Sonderproduktionen das Hauptprogramm, u.a. die Lesung "Ein Sommernachtstraum" von Klaus Maria Brandauer mit dem GrauSchumacher Piano Duo, die Familie Flöz aus Berlin bezauberte mit dem humorvoll poetischen Maskentheater und Volker Gerling nahm die Zuschauer mit auf seine Reise mit seiner Daumenkinographie. Im Malersaal gastierte Dirk Schäfer mit TangO.Und Piaf., Deutschlands einziges Opern-Improvisations-Ensemble LaTriviata zeigte großes Oper auf Publikumszuruf und beim Auftritt der Band Erdmöbel sang am Schluss des Konzertes der ganze Saal mit.

Die Junge Woche vervollständigte traditionell mit nationalen und internationalen Gastspielen das Hauptprogramm der diesjährigen Maifestspiele. Höhepunkte waren "Arabboy" und "ArabQueen" vom Heimathafen Neukölln.

Der Intendant dankt dem Publikum und den Förderern von Stadt und Land sowie dem Förderkreis der Internationalen Maifestspiele für die Unterstützung des Festivals.


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Quelle:
Pressemitteilung Juni 2011
Hessisches Staatstheater Wiesbaden
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Andrea Bartsch, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Juni 2011