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MELDUNG/088: Solidarität mit den KollegInnen im Hamburger Operettenhaus (['solid] Hamburg)


Landesverband Hamburg der Linksjugend ['solid] - 20. Mai 2012

Schluss mit der Leih- und Zeitarbeit, für die Wiedereinstellung der Entlassenen beim Hamburger Operettenhaus!

Nieder mit dem Lohnsystem!



VertreterInnen der Linksjugend ['solid] Hamburg haben auf Einladung des Betriebsrats des Hamburger Operettenhaus die KollegInnen am 18.5.2012 vor Ort besucht. Anlass waren die Entlassungen der 21 Dresserinnen am Musical-Standort auf der Hamburger Reeperbahn und die sukzessive Einführung der Leih- und Zeitarbeit durch die Stage Entertainment GmbH, den Betreiber der drei Musical-Häuser Operettenhaus, Neue Flora und "König der Löwen". Das transnationale Unternehmen betreibt eine Politik der Lohndrückerei und innerbetrieblichen Desorganisation ihrer Arbeiter, um die eigenen Profite und die Kontrolle über die Angestellten zu maximieren. Einerseits macht Stage Entertainment 300 Millionen Euro Jahresumsatz und etwa 7,3 Millionen Gewinn und ist darüber hinaus bereit, 50 Millionen Euro für ein stadtentwicklungspolitisches Leuchtturmprojekt - eine Seilbahn über die Elbe - auszugeben. Andererseits stoßen die Konzernbosse langjährige Mitarbeiterinnen - und ihre Familien - in die Armut.

Die Sprecherin der Linksjugend ['solid] Hamburg, Christin Bernhold, kommentiert dazu: "Angesichts der verheerenden Schritte, die Stage Entertainment geht, sind wir mehr als beeindruckt, dass sich die Kolleginnen gegen ihr Outsourcing und ihre Entlassungen konsequent gewehrt und nicht mit falschen Versprechungen haben abspeisen lassen. Dass sie im Ergebnis einfach auf die Straße gesetzt wurden, ist einfach bitter."

Und weiter erklärt sie: "Wir begrüßen ausdrücklich alle Versuche der Belegschaft und der Gewerkschaft, sich gegen diese Angriffe kreativ und öffentlich zur Wehr zu setzen. Die Entwicklungen bei Stage Entertainment sind kein Einzel- sondern der Regelfall, solange wir im Kapitalismus leben."

Die Linksjugend ['solid] Hamburg erklärt sich solidarisch mit den aktiv kämpfenden und bereits entlassenen KollegInnen bei Stage Entertainment am Hamburger Operettenhaus. Wer in diesen erdrückenden Zeiten des neoliberalen Kapitalismus kämpft, in denen Betriebsratsgründungen, Gewerkschaftsmitgliedschaft und Arbeitskämpfe tabuisiert und stigmatisiert werden und zu Repressalien am Arbeitsplatz führen, verdient nicht nur Solidarität und Respekt, sondern unsere volle Unterstützung.

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Quelle:
Linksjugend ['solid] - Landesverband Hamburg
Kreuzweg 7, 20099 Hamburg
E-Mail: info@linksjugend-solid-hamburg.de
Internet: http://www.linksjugend-solid-hamburg.de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Mai 2012