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MELDUNG/249: Hannover - Neue Intendanz setzt verstärkt auf Öffnung und Diversität (Staatstheater Hannover)


Staatstheater Hannover - Pressemitteilung vom 13. Februar 2019

Neue Intendanz setzt verstärkt auf Öffnung und Diversität

Staatstheater Hannover schreibt neue Stelle Agent*in für Diversität aus


Migration hat die Gesellschaft in Deutschland verändert und wird dies in Zukunft weiter tun. Auch Hannover und die Region sind von wachsender gesellschaftlicher Vielfalt geprägt. Zwar reagieren immer mehr Institutionen auf diese Entwicklung, auch das Staatstheater Hannover, aber allzu selten spiegelt sich die Diversität der Einwanderungsgesellschaft auch in den Programmangeboten, im Personal und im Publikum von Kultureinrichtungen adäquat wider.

Die beiden zukünftigen Intendantinnen Laura Berman und Sonja Anders, die im Sommer 2019 die Leitung von Staatsoper und Schauspiel Hannover antreten, haben sich vorgenommen, diese Vielfalt aufzunehmen und programmatisch zu nutzen - nicht nur im Spielplan, sondern auch in der Zusammensetzung der Mitarbeiterschaft und im Publikum. Dabei sollen am Staatstheater Hannover sowohl bestehende Kooperationen und interkulturelle Ansätze fortgeführt, als auch neue entwickelt und ausgebaut werden.

Ziel des Staatstheater Hannover ist es, innerhalb und außerhalb des Theaters ein Bewusstsein für die existierende gesellschaftliche Vielfalt zu schaffen. Deshalb richtet das Staatstheater Hannover ab der Spielzeit 2019/20 eine neue Personalstelle ein, die sich dieser Aufgabe insbesondere im Hinblick auf ihre kulturellen Aspekte annehmen wird: Kulturelle Diversität in den Bereichen Programm, Publikum und Personal zu entwickeln. Eine entsprechende Stellenausschreibung (Agent*in für Diversität) wird heute veröffentlicht.

Gefördert wird diese Stelle durch Mittel der Kulturstiftung des Bundes, die im Programm 360° - Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft insgesamt 39 Kultureinrichtungen mit rund 13,9 Mio. Euro bei der Einbeziehung der kulturellen gesellschaftlichen Vielfalt unterstützt. Die Einrichtungen umfassen 16 Museen, 13 Theater, acht Bibliotheken, eine Musikschule und ein Symphonieorchester.

Laura Berman, designierte Intendantin der Staatsoper Hannover, freut sich sehr über die mit dieser Förderung verbundene Chance: "Das Staatstheater Hannover sollte beispielhaft voranschreiten und einen offenen Prozess anstoßen, der hoffentlich auch über das Theater hinauswirkt. Ich bin gespannt, welche Entwicklung das Staatstheater in den nächsten Jahren nehmen wird. In jedem Fall profitieren wir alle: Hannover und die Region, unser Publikum und wir Theaterleute."

Die designierte Schauspiel-Intendantin Sonja Anders betont die Notwendigkeit struktureller Veränderungen: "Neben Programm und Ensemble sollten wir in Hinblick auf kulturelle Diversität in den nächsten Jahren vor allem auch interne Prozesse und Betriebsstrukturen überprüfen. Hier ist in der Vergangenheit zwar schon viel geschehen, aber unser Haus muss ein neues Gesicht bekommen."

Verwaltungsdirektor Jürgen Braasch sieht die dringende betriebliche Notwendigkeit für mehr Diversität: "Der Fachkräftemangel trifft auch die Theater. Wir sind ein attraktiver Arbeitgeber und haben viele verschiedene, spannende Berufe, aber das ist in Teilen unserer Stadtbevölkerung überhaupt nicht bekannt. Das wollen und müssen wir ändern."

Zur aktuellen Stellenausschreibung:
https://oper-hannover.de/index.php?m=187&f=07_seiten&ID_Seite=99

Infos zum Programm 360° - Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft:
https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/projekte/nachhaltigkeit_und_zukunft/detail/360_fonds_fuer_kulturen_der_neuen_stadtgesellschaft.html

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Quelle:
Pressemitteilung vom 13.02.2019
Niedersächsische Staatstheater Hannover GmbH
Opernplatz 1, D-30159 Hannover
Tel. 0511/9999-1080, Fax: 511/9999-1980
Internet: www.staatstheater-hannover.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Februar 2019

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