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JAGDEN, QUALEN UND VERWURSTEN/011: Maritimes Schlachten - der lange Arm der Schützer ... (Sea Shepherd)


Sea Shepherd - Sonnabend, 27. Februar 2016

Antarktisdorsch-Wilderer: letztes Schiff in Indonesien aufgebracht

Fischereiministerin gelobt, das Schiff zu versenken


Die Jagd nach den letzten der sechs bekannten Wildererschiffe, die es auf Antarktisdorsche abgesehen haben, endete mit dem Arrest der unter nigerianischer Flagge fahrenden VIKING.

Das Aufbringen des Schiffes wurde heute bei einer Pressekonferenz von der indonesischen Fischereiministerin Susi Pudjiastuti, dem Kommandeur der westlichen Marineflotte und weiteren hochrangigen indonesischen Beamten in Jakarta verkündet.

Laut offiziellen Angaben wurde die VIKING aufgebracht, weil sie ohne Erlaubnis und unter falschem Namen indonesische Gewässer befahren hatte. Der Kapitän des Schiffes, Huan Venesa aus Chile, und die zehnköpfige Mannschaft aus Indonesien, Chile, Argentinien, Myanmar und Peru wurden ebenfalls festgenommen.

Die VIKING war das Ziel der zwölften Kampagne Sea Shepherds zur Verteidigung des Südpolarmeeres, Operation Icefish 2015/16.

Letzte Woche benachrichtigte der Leiter der Kampagne, Captain Siddharth Chakravarty, Beamte in Indonesien darüber, dass die VIKING offensichtlich in indonesische Gewässer eingedrungen war. Bei der heutigen Pressekonferenz legte Ministerin Susi offen, dass die VIKING von der indonesischen Marine bei den Riau-Inseln entdeckt wurde.

Die indonesischen Beamten bekräftigten erneut das kompromisslose Vorgehen Indonesiens gegen illegale, unregulierte und undokumentierte (IUU) Fischerei. Sie kündigten an, die VIKING zu versenken, falls das Schiff gegen internationale und nationale Gesetze verstoßen haben sollte.

Captain Chakravarty sagte: "Indonesien hat wieder einmal seinen entschlossenen Standpunkt bewiesen, dass IUU-Schiffe und deren Betreiber in den Gewässern des Landes nicht willkommen sind. Ministerin Susi hat ihre Absicht deutlich gemacht, die VIKING für Gesetzesbrüche im Zusammenhang mit illegaler Fischerei zu versenken. Ein derartig schnelles Handeln von Seiten der Regierung ist notwendig, um die zerstörerische Spur zu beenden, die von IUU-Schiffen hinterlassen wird."

Die VIKING ist eines von sechs Antarktisdorsch-Wilderern, die dafür bekannt sind, im Südpolarmeer illegal gefährdete Bestände des Riesen-Antarktisdorsches und des Schwarzen Seehechtes zu jagen.

Diese sechs Schiffe, die von Sea Shepherd "Bandit 6" genannt werden, haben seit mehr als zehn Jahren ungestraft operiert. Durch das regelmäßige Ändern des Namens und der Registrierung konnten sie sich der Festsetzung immer wieder entziehen. Zusätzlich nutzten sie die Abgelegenheit des Südpolarmeeres als Schutz, wo Überwachung und Beobachtung generell große Probleme bereitet und es somit zu einem rechtfreien Gebiet macht.

2013 wurde die VIKING, die damals unter dem Namen SNAKE unterwegs war, als erstes Schiff von Interpol mit einer Lila-Notiz wegen Verbrechen im Zusammenhang mit Fischerei versehen, nachdem Behörden in Norwegen eine Petition eingereicht hatten.

Die Besitzer und Betreiber der VIKING werden des Betrugs und Fischereiverbrechen und somit der Verletzung von nationalen Gesetzen und internationalen Konventionen verdächtigt.

Zuletzt gingen im September 2015 australische Zollbeamte an Bord der VIKING, als sie sich auf dem Weg in die Antarktis befand. Mit der Rückkehr der VIKING in indonesische Gewässer und dem Festsetzen des Schiffes sind nun alle Wildererschiffe, die es auf Antarktisdorsche abgesehen hatten, außer Gefecht gesetzt.

"Die erfolgreiche Verfolgung und das gezielte Versenken der THUNDER durch ihren eigenen Kapitän, sowie die nachfolgende Übergabe der Beweismittel und der Prozess gegen ihre Offiziere hat den Ruf Sea Shepherds gefestigt, unnachgiebig gegen Wilderer vorzugehen. Dieser Ruf hat dazu geführt, dass die VIKING binnen kürzester Zeit zum Festland zurückgekehrt ist. Innerhalb von nur 15 Monaten hat sich die gesamte Flotte der Antarktisdorsch-Wilderer aufgelöst, und zum ersten Mal fischen keine Wilderer in der Antarktis. Eine internationale Kooperation, angeführt von Sea Shepherds Seekampagnen, hat zu einem der schnellsten und größten Erfolge in der Geschichte des Meeresschutzes geführt."

Sea Shepherd Global

Sea Shepherd, gegründet 1977, ist eine internationale, gemeinnützige Naturschutzorganisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Zerstörung von Lebensräumen und das Abschlachten von Wildtieren in den Weltmeeren zu beenden, um Ökosysteme und Arten zu schützen und zu erhalten.

Sea Shepherd wendet innovative Taktiken der Direkten Aktion an, um zu ermitteln, zu dokumentieren und wenn nötig einzugreifen, um illegale Aktivitäten auf hoher See aufzudecken und ihnen entgegenzutreten. Durch den Schutz der Artenvielfalt unserer fein ausbalancierten marinen Ökosysteme trägt Sea Shepherd dazu bei, dass sie für zukünftige Generationen erhalten bleiben.

Weitere Informationen auf www.sea-shepherd.de.

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Quelle:
Pressemitteilung, 27.02.2016
Sea Shepherd Global
Alexander Boersstraat 52, Amsterdam, 1071KZ
Niederlande
Internet: www.seashepherdglobal.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. März 2016

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