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HAUSTIER/148: Informationsdienst Tier und Gesundheit Nr. 2 - November/Dezember 2009 (DGK)


DEUTSCHES GRÜNES KREUZ e.V. - informationsdienst

Tier und Gesundheit - animal Nr. 2 - November/Dezember 2009



Heiße Tipps für kalte Schnauzen
Winterspaziergang mit Hund
Würmer: Wer mit Hasso kuschelt, kann sich infizieren
Vier Wurmkuren pro Jahr für Hunde sind sinnvoll
Tödlicher Bauchschmerz? Überlebenschancen mittlerweile gut
Kolik beim Pferd: oft kein einheitliches Krankheitsbild
Deine blauen Augen ...
Ein Adenovirus verursacht Leberentzündung
Kuhpocken von der Ratte
Zoonosen bedrohen Tierhalter - Bei Anzeichen auf Hygiene achten
AUS WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
Abspecken ist angesagt
Übergewichtige Pferde durch falsche Ernährung und Bewegungsmangel
MELDUNGEN
Fallobst: Kein Fall für Pferde
Gärendes und angefaultes Obst kann für Pferde gefährlich werden
Neue Gefahren für die Tierwelt?
Afrikanische Pferdepest und andere Suchen
Hungeranregendes Haustierfutter
Fett dank Zusatzstoffen?
Der EU-Heimtierausweis feiert seinen fünften Geburtstag

Raute

Heiße Tipps für kalte Schnauzen

Winterspaziergang mit Hund

(animal) Nicht nur Zweibeiner, auch Vierbeiner erwischt es im Winter oft eiskalt. Gut vorbereitet sind Eis und Schnee jedoch kein Problem für Struppi und Co. Gassigehen ist bei jedem Wetter möglich. Außerdem stärkt die Bewegung an der frischen Luft die Abwehr von Erkältungskrankheiten.

Hundepfoten passen sich erstaunlich gut den unterschiedlichsten Wetter- und Bodenbedingungen an, ihre Krallen wirken wie Spikes. Auf Streusalz oder Splitt sind sie jedoch nicht von der Natur vorbereitet. Zudem können scharfkantige Steinchen oder spitze Eisbrocken die Ballen verletzen. Wenn dann noch Streusalz in die Wunden eindringt, leidet der Hund unter brennenden Schmerzen. Salz macht die Sohlen spröde und rissig und kann zu Entzündungen führen. Daher sollte man die Ballen schon vor dem Spaziergang mit einer fetthaltigen Creme, Vaseline oder Melkfett eincremen. Pfotenbalsam und Schutzsprays, erhältlich im Fachhandel, beugen ebenfalls Verletzungen vor. Bei langhaarigen Hunden empfiehlt sich ein kleiner 'Friseurbesuch': Haare zwischen den Zehen ausscheren und falls die Beinhaare sehr lang sind, ebenfalls schneiden.

Bei der Rückkehr sollten die Pfoten sorgfältig von Salzresten und Eisbrocken befreit, das heißt zwischen den Zehen und im Fell am besten mit lauwarmem Wasser abgewaschen werden. Mäntelchen und Schühchen sind nicht artgerecht und daher überflüssig. Die meisten Hunderassen besitzen genug Unterhautfett und dichtes Fell, um mit kalten Temperaturen zurechtzukommen. Nur wenige Rassen, zum Beispiel englische Whippets, haben eine sehr dünne Unterhautfettschicht und benötigen zusätzlichen Kälteschutz. Schuhe aus wasserfestem, atmungsaktivem Material und mit einer verstärkten Auftrittsfläche, sogenannte Booties, sind hingegen kein modischer Schnickschnack. Empfindlichen oder verletzten Tieren sind sie ein guter Schutz. Auch Schlittenhunde in der Arktis, die oft kilometerweit über Eis und Schnee laufen, tragen solche Pfotenschuhe.

Viele Hunde fressen gerne Schnee und können das auch ohne gesundheitliche Probleme vertragen. Die gefrorene Kost kann aber bei manchen auch schwerwiegende Magen- und Darmentzündungen zur Folge haben. Beim Spielen sollten daher nur Stöckchen, keine Schneebälle geworfen werden. Der obere Verdauungstrakt eines Hundes erweist sich oft als sehr anfällig gegen Schnee. Beim Bällefangen werden Schneebrocken geschluckt. Die Kälte reizt die Magenschleimhaut, Erbrechen ist die Folge. Schlimmstenfalls gesellt sich blutiger Durchfall hinzu, der ohne Medikamente nicht zu stoppen ist. Zudem können Splittbeimengungen oder Reste von Streusalz den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen. Handelsübliches Streusalz besteht größtenteils aus Kochsalz. Kleinere Mengen sind nicht giftig, doch Vorsicht ist trotzdem geboten. Denn manche Streusalze oder auch Frostschutzmittel enthalten zudem Ethylenglycol, eine geruchlose, süßlich schmeckende Substanz. Nur wenige Tropfen genügen, um schlimmstenfalls schwere Nierenschäden oder gar tödliches Nierenversagen auszulösen. Vergiftungsanzeichen sind abhängig von der Giftmenge ein bis sechs Stunden nach der Aufnahme erkennbar. Im Akutfall reichen sie von torkelndem Gang über Erbrechen, beschleunigte Atmung und Krämpfe bis hin zur Bewusstlosigkeit. Wenn ein Hund größere Mengen Streusalz aufgeschleckt hat, geben Sie ihm sofort Kohletabletten, um die Resorption im Magen zu unterbrechen, und fahren Sie umgehend zu Ihrem Tierarzt. Hat der Hund zu Hause Streusalz gefressen oder Frostschutzmittel geleckt, nehmen Sie die Verpackung mit. Der Tierarzt kann anhand der Packungsbeschreibung die nötigen Maßnahmen einleiten.

Raute

Würmer: Wer mit Hasso kuschelt, kann sich infizieren

Vier Wurmkuren pro Jahr für Hunde sind sinnvoll

(animal) Einmal schnuppern genügt, und schon hat sich Hasso einen Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis), den Kleinen Hundebandwurm (Echinococcus granulosus), einen Spul- oder Hakenwurm eingefangen. Und danach mit Herrchen oder Frauchen kuscheln? Vorsicht! Von den vielen verschiedenen Wurmarten des Hundes (oder der Katze) sind nicht alle für den Menschen gefährlich. Aber mehr als 20 Prozent aller Hunde tragen laut einer Studie in ihrem Fell Spulwurmeier, an denen sich auch der Mensch anstecken kann. Eine Infektion mit dem Kleinen Fuchsbandwurm kann beispielsweise zur lebensgefährlichen alveolären Echinokokkose (AE) führen, Bandwurminfektionen weisen weniger schwerwiegende Symptome auf.

Um Wurminfektionen im Haushalt zu vermeiden, sollten unsere vierbeinigen Haustiere daher regelmäßig entwurmt werden. Studien haben gezeigt, dass die in Deutschland übliche ein- bis zweimalige Entwurmung pro Jahr in den meisten Fällen nicht ausreicht. Die europäische, veterinärparasitologische Organisation ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) rät daher zu einer häufigeren Entwurmung - mindestens vier Mal pro Jahr - und regelmäßige Stuhlkontrollen der Haustiere. Jagd- oder Zuchttiere sollten sogar bis zu zwölf Mal im Jahr vor Spul- und Bandwürmer geschützt werden. Denn: Eine Wurmkur funktioniert nicht wie eine Impfung, sondern tötet nur die aktuelle Bürde vorhandener Würmer und Larvenstadien ab und schützt lediglich eine gewisse Zeit vor Neubefall. Besonders in Haushalten, in denen Kinder, alte oder kranke Menschen leben, ist daher regelmäßiges Entwurmen angebracht und ratsam.

Hunde erhalten ihre Wurmkur meist in Form von Tabletten, Pasten oder Leckerli, die ihnen gut schmecken. Die meisten Wirkstoffkombinationen bekämpfen alle in Deutschland relevanten intestinalen Rund- und Bandwürmer des Hundes, also auch den Fuchsbandwurm und den Kleinen Hundebandwurm. Ein seit Kurzem erhältliches Entwurmungsmittel schützt zusätzlich sogar vor Spulwurm-Wanderlarven, die noch nicht den Darm erreicht haben. Mit den üblichen Präparaten konnten bislang nur die bereits im Darm des Hundes angesiedelten späten Larvenstadien bzw. unreife und reife adulte Wurmstadien bekämpft werden. Die Entwurmung ist in der Regel einfach und stressfrei für Tier und Mensch.

Wurmbefall ist oft zunächst symptomlos. Hinweisend sind jedoch breiiger Kot und Durchfall, stumpfes Fell und/oder Entwicklungsstörungen. Bei starkem Befall kann man Würmer im Kot oder aber auch in Erbrochenem finden.


Quellen:
Aydenizöz-Öskayhan M. et al. (2008): The investigation of Toxocara canis eggs in coats of different dog breeds as a potential transmission route in human toxocariasis. Vet. Parasitol. 152, 94-100

Zur alveolären Echinokokkose:
http://www.medizinfo.de/infektionen/parasiten/fuchsbandwurm.shtml;
www.rki.de/DE/Content/InfAZ/E/Echinokokkose/Echinokokkose.html

Raute

Tödlicher Bauchschmerz? Überlebenschancen mittlerweile gut

Kolik beim Pferd: oft kein einheitliches Krankheitsbild

(animal) Das Pferd ist unruhig, atmet schnell und stoßweise, scharrt, stampft, flehmt, wirft den Kopf nach hinten oder schlägt mit den Hufen an den Bauch. Es legt sich immer wieder hin, versucht sich zu wälzen. Das alles können Anzeichen einer Kolik sein. Das Pferd hat Bauchschmerzen.

Weitere Symptome sind oft Schwitzen, Lethargie, trockene Mundschleimhäute, das dauernde Auspressen von Kot, aber auch verminderter oder fehlender Stuhlgang sowie Appetitlosigkeit. Generell verweigern Pferde mit Kolik die Aufnahme von Futter und Wasser. Häufig ist das Pferd "aufgezogen", das heißt die Muskulatur um den Bauchraum verkrampft und zieht sich nach oben. Der Bauch selbst wirkt aufgebläht.

Die Kolik ist dabei weniger die Krankheit selbst, ihr Auftreten zeigt vielmehr eine Fehlfunktion des Verdauungstraktes an, die jedoch vielfältige Ursachen haben kann, von schlichten Blähungen und Verstopfungen bis hin zur lebensbedrohlichen Darmverschlingung.

Häufigste Ursache ist ein Verschluss des Darms (Ileus), vor allem des Grimmdarms (Colon), ausgelöst beispielsweise durch nicht ausreichend verdautes Futter. Auch eine Verschlingung, Verlagerung oder Einklemmung des Darms - durch Futter, Sand oder sogar Parasiten - ist möglich, bei der der Darm abgeschnürt wird. Falsches Futter - Rasenmähergras, frisches Brot und Gemüse, Klee oder Luzerne - kann eine Gaskolik verursachen, bei der es zu einer Aufgasung im Darm (meistens im Dickdarm) und durch die Überdehnung zu Schmerzen, schlimmstenfalls zu einem Riss im Darm kommen kann. Ist das Pferd größeren psychischen Belastungen ausgesetzt, wie etwa auf langen Transporten oder Turnieren, treten nicht selten sogenannte Stresskoliken auf: Der an sich schon oft labile Kreislauf des Pferdes verschlechtert sich, der Darm hört auf zu arbeiten. Dabei verkrampft die Magen- und Bauchmuskulatur und stört damit die Verdauung (Krampfkolik oder Katarrhalische Kolik). Im Frühling oder bei Wetterumschwung treten zudem auch wetterbedingte Koliken auf.

Da Pferde meist nicht alle Symptome zeigen, sollte immer ein Tierarzt hinzugezogen werden, da nur er eine verlässliche Diagnose über die Ursache stellen und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen kann. Eine Kolik ist immer ein Notfall, sie kann unbehandelt innerhalb kurzer Zeit zu einem Kreislaufversagen und in der Folge zum Tod führen.

Wie der Tierarzt ein Pferd behandelt, hängt stark von der Ursache der Kolik ab. Bei einer Krampfkolik spritzt er dem Pferd meist krampflösende und entspannende Medikamente. Zudem erhält das Tier schmerzlindernde Mittel. Bei einer Verstopfungskolik räumt der Tierarzt meist mit Hilfe eines Einlaufs den Darm aus. Bei einer Gaskolik helfen ebenfalls entspannende Medikamente. Gleichzeitig bekommt das Pferd ein Mittel gegen die Blähungen. Hat das Pferd eine Magenüberladung, muss der Magen ausgepumpt werden.

In etwa zehn Prozent der Fälle reicht die konservative (also nicht-chirurgische Versorgung) nicht aus. Entweder ist der Darm zu stark aufgebläht und droht zu platzen oder die Blutzufuhr ist so unterbrochen, dass Teile des Darms absterben. Auch eine Darmverschlingung ist möglich, die sich von alleine nicht löst. Der Darm wird dann in einer Operation kontrolliert und wieder gängig gemacht. Sollte es schon zum Absterben eines Darmabschnitts gekommen sein, muss dieser Teil entfernt werden.

Schritt führen? Hinlegen lassen? Oder sogar Wälzen lassen?

Der Pferdebesitzer sollte in der Lage sein, die Körpertemperatur (Normaltemperatur 37,5 bis 38,2°C) des Pferdes sowie Puls- und Atemfrequenz (Puls 36 bis 40 Schläge pro Minute, Atmung 8 bis 14 Atemzüge in der Minute) zu messen. Bis tierärztliche Hilfe kommt, sollte das Tier (alle halbe Stunde fünf Minuten) im Schritt langsam geführt werden, sich aber keinesfalls anstrengen. Die Bewegung kann krampflösend wirken und so die Schmerzen verringern - und das aber nicht mit aller Gewalt! Bei leichten Koliken sollte ein Niederlegen des Pferdes verhindert werden. Bei schweren Koliken droht jedoch oft ein Kreislaufzusammenbruch, daher ist dann eher ratsam, dem Pferd das Ablegen zu ermöglichen. In bestimmten Fällen kann es sogar helfen, eine Verschlingung oder Verlagerung des Darms rückgängig zu machen, wenn sich das Pferd wälzt. Deshalb die Pferde wenn möglich an einen Ort (Weide, Koppel, Halle, Platz) bringen, wo sie sich wälzen können, ohne sich zu verletzen oder sich festzulegen. Koliker sollten auf jeden Fall unbedingt am Fressen gehindert werden.

Nach Angaben der Veterinärklinik der Justus-Liebig-Universität Gießen sind die Chancen eines Pferdes, eine Kolikerkrankung zu überleben und wieder voll einsatzfähig zu werden, bedeutend größer geworden: Etwa 95 Prozent der Patienten überleben. Die Überlebenschancen nach Kolikoperationen liegen bei immerhin 65 bis 70 Prozent.

Neu: Webseite der University of Liverpool zum Thema Kolik

Veterinärmediziner der University of Liverpool haben eine eigene Website zum Thema Kolik - Ursachen, Vorbeugung und Behandlung - ins Netz gestellt. Die Website ist auf englisch und richtet sich an Pferdebesitzer, medizinische Laien und Tierärzte. Weitere Infos: www.liv.ac.uk/equinecolic/


Quellen:
The Merck Veterinary Manual (14. Oktober 2008): Colic in Horses: Introduction,
www.merckvetmanual.com/mvm/index.jsp?cfile=htm/bc/22000.htm&word=colic

Janice D. Posnikoff (2005): Colic Surgery Guide. What happens when your horse needs colic surgery? A vet's advice prepares you for this serious scenario. retrieved October 15, 2008, from Horse Illustrated, www.horsechannel.com/horse-health/colic-surgery-guide-20107.aspx

Gesellschaft für Pferdemedizin; Dortmund: Kolik beim Pferd, www.g-p-m.org/public/kolik.shtml

Dr. Helmut Mayer, Prof. Dr. Hermann Sasse: Kolik beim Pferd. Eine konservativ-internistische oder chirurgische Behandlung? Eine retrospektive Übersicht. www.vetmed.uni-giessen.de/pfc/Veranstg/abstroff.htm#kolik

Raute

Deine blauen Augen ...

Ein Adenovirus verursacht Leberentzündung

(animal) Huskys haben fast immer blaue Augen, doch wenn Ihr Hund plötzlich ebenfalls ausschaut, als trage er farbige Kontaktlinsen, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. Die Blaufärbung des Auges könnte ein Hinweis auf eine Leberentzündung (Hepatitis contagiosa canis [Hcc]), auch Rubarth-Hepatitis genannt), eine Infektion mit dem sogenannten caninen Adenovirus 1 (CAV-1), sein. Das Hcc ist nicht verwandt mit den humanen Hepatitis-A-C-Erregern und für den Menschen nicht gefährlich.

Die ansteckende Virusinfektion kann Hunde jeglichen Alters befallen; junge Hunde unter einem Jahr sind allerdings häufiger betroffen. Begleitsymptom dieser Krankheit etwa zehn Tage nach Infektion: Die Hornhäute erscheinen vorübergehend blau oder sehr dunstig (in Fachkreisen oft als "hepatitis blue eye" bezeichnet), was durch eine Antigen-Antikörper-Reaktion hervorgerufen wird. Der befallene Hund schielt zudem oft. Weitere typische Symptome sind Lethargie, geringe oder gar keine Nahrungsaufnahme, starker Durst sowie Übelkeit. Selten kann es auch zu Gehirnentzündungen (Enzephalitis und Hepatoenzephalopathie) kommen. Im weiteren Verlauf können auch Gelbfärbung von Haut und Augen auftreten. Die Ansteckung kann durch direkten Kontakt zwischen einem kranken und einem gesunden Hund erfolgen oder durch indirekten Kontakt, d. h. durch verschmutzte Gegenstände oder Nahrung. Auch das säugende Muttertier kann das Virus auf seine Welpen übertragen und dadurch die hyperakute Form der Krankheit auslösen.

Eine spezifische Behandlung der Rubarth-Hepatitis ist die Serumtherapie mit Infusionen, die allerdings nur wirksam ist, wenn sie innerhalb der ersten 48 Stunden nach der Infektion angewandt wird. In der Regel können aber lediglich die Symptome der Erkrankung (Erbrechen, Durchfall, Hornhauttrübung) mithilfe entsprechender Maßnahmen gemildert werden. Schlägt die Therapie an, klaren sich die Augen des Hundes nach mehreren Wochen wieder auf. Nach überstandener Infektion ist der Hund sehr lange - wahrscheinlich lebenslang - gegen eine erneute Infektion geschützt.

Im Allgemeinen wird der Hund nach sechs bis zehn Tagen wieder gesund. Die Infektion kann jedoch auch tödlich sein, manchmal schon wenige Stunden nach den ersten Symptomen. Oft wird das Krankheitsbild daher mit einer Vergiftung verwechselt. Es empfiehlt sich aus diesem Grund eine dreijährliche Impfung(1), um die Krankheit zu verhindern. In seltenen Fällen kommt es auch nach Impfung gegen die Adenovirus-Infektion als Immunantwort ohne Krankheitswert zu einer Blaufärbung des Auges.


Anmerkung
(1) Die Impfempfehlung des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt) und aller anderen vergleichbaren Organisationen gegen Hcc sind Impfungen im Dreijahresabstand. Es gibt keinerlei Vorteile einer jährlichen Impfung.

Quellen:
www.vetvita.de/specials/hunde/adenovirus1.shtml;

Robert P. Favier et al.: Diagnosis, prognosis and therapy of canine chronic hepatitis - recent insights. in: Leipziger Blaue Hefte anlässlich des 4. Leipziger Tierärztekongresses, Januar 2008, Schwerpunkt Hund / Katze
(www.vetmed.uni-leipzig.de/blaue-hefte/archiv/0001_LTK4/free-online/ Hund-Katze.pdf)

Raute

Kuhpocken von der Ratte

Zoonosen bedrohen Tierhalter - Bei Anzeichen auf Hygiene achten

(animal) Die Haltung von "Schmuseratten" (Farbratten) erfreut sich zunehmender Beliebtheit, auch wenn viele Menschen diese Haustiere weniger nett und sogar eklig finden. Doch die Halter solcher Tiere leben tatsächlich gefährlich: "Halter von neugekauften Heimtier-Ratten laufen Gefahr, sich mit Kuhpocken anzustecken." Darauf wies die Bundestierärztekammer (BTK) in Bonn zu Beginn des Jahres hin.

Im Januar 2009 erkrankten fünf Frauen aus München und Dachau an Kuhpocken, die nachweislich durch weiße Farbratten (Rattus norvegicus forma domestica) aus einem Münchner Zoogeschäft übertragen wurden. Wenige Tage nach dem Kauf stellten sich die typischen Symptome ein, wie juckender schmerzhafter Ausschlag, angeschwollene Lymphknoten mit hohem Fieber und Müdigkeitserscheinungen. Bis zu zwei Zentimeter große Geschwüre breiteten sich über den Oberkörper aus. Auch aus anderen Bundesländern wurden laut Robert Koch-Institut (RKI) Erkrankungen bei Menschen gemeldet, unter anderem aus Nordrhein-Westfalen, vor allem im Raum Krefeld. Insgesamt gab es 20 Fälle.

Kuhpocken sind für Menschen nicht lebensgefährlich, auch wenn sie in ihrer Struktur den Pocken gleichen. Bedrohlich sind sie allerdings dann, wenn eine Störung des Immunsystems vorliegt. Bislang sind überwiegend junge Leute erkrankt, die die Pockenschutzimpfung nicht mehr erhalten haben. Da die Pocken weltweit ausgerottet wurden, wird seit Anfang der 1980er-Jahre nicht mehr dagegen geimpft. Die Erkrankung wird wegen ihres seltenen Vorkommens oftmals nicht erkannt.

Zudem zeigen Nagetiere wie Ratten und Mäuse nach einer Infektion in der Regel keine Symptome. Katzen hingegen können auf der Haut großflächige Wunden entwickeln, durch diese große Virusmengen ausscheiden und so Menschen anstecken. Für viele Katzen ist die Erkrankung tödlich.

Nicht nur für die Kuhpocken, sondern auch bei möglichen anderen Infektionen gilt: Jeder ungeschützte Kontakt mit infizierten Nagetieren sollte vermieden werden. Beim Umgang mit Tieren, die besonders an Maul, Nase, Ohren oder Pfoten schlecht heilende Pusteln haben, sollten vorsichtshalber immer Handschuhe getragen werden. Zeigt ein Haustier Krankheitserscheinungen, ist immer ein Tierarzt aufzusuchen. Bei infizierten Tieren sind strenge Hygienemaßnahmen notwendig. Kontaminierte Wäsche ist bei 60°C zu waschen, Tiergehege sind ohne Staubentwicklung zu reinigen und Hände gründlich zu desinfizieren.

Tierhalter mit unklaren Hautveränderungen sollten selbst ebenfalls einen Arzt aufsuchen und diesen über die Tierhaltung und eventuell erkrankte Heimtiere informieren. Offene Wunden sind zur Vermeidung von Schmierinfektionen abzudecken, bis der Schorf abgefallen ist.

Seit Ende März hat das Robert Koch-Institut keine neuen Fälle von Kuhpockeninfektionen beim Menschen registriert. Auch wenn kein Grund zur Panik besteht: Ärzte rechnen damit, dass die seltene Erkrankung in Zukunft häufiger auftritt.


Quellen:
Becker, C; Kurth, A; Hessler, F; Kramp, H; Gokel, M; Hoffmann, R; Kuczka, A; Nitsche, A: Kuhpocken bei Haltern von Farbratten: Ein nicht immer sofort erkanntes Krankheitsbild. Deutsches Ärzteblatt Int 2009; 106(19): 329-34; DOI: 10.3238/arztebl.2009.0329

Robert Koch-Institut (www.rki.de): Kuhpocken: Zu einer Häufung von Infektionen nach Kontakt zu "Schmuseratten" im Großraum München. Epidemiologisches Bulletin (Epid Bull) 2009,6: 53-56; Infektionen mit Orthopockenviren durch "Schmuseratten". Epid Bull 2008, 37: 318-319; Infektionen mit Kuhpockenviren in Deutschland - eine Übersicht. Epid Bull 2007, 10: 79-81

Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen, LIGA Aktuell 7: Merkblatt zu Kuhpockeninfektionen bei Heimtierhaltern www.loegd.nrw.de/1pdf_dokumente/5_hygiene_infektiologie/infektionsepidemiologie/merkblatt- kuhpocken_0902.pdf

Raute

AUS WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG

Abspecken ist angesagt

Übergewichtige Pferde durch falsche Ernährung und Bewegungsmangel

(animal) Nicht nur Hunde, Katzen und Menschen, sondern auch amerikanische Pferde leiden zunehmend unter Gewichtsproblemen. Eine Gruppe von Forschern des Virginia-Maryland Regional College of Veterinary Medicine, USA, publizierte bereits 2007 eine Studie zum Thema Übergewicht bei Pferden.

Dabei wurden von Craig Thatcher und seinen Kollegen in 114 verschiedenen Farmen 300 Pferde nach dem Zufallsprinzip untersucht. Mit zwei unabhängigen Methoden, einer Art Body-Mass-Index (BMI) bei Pferden, wurde die Fettdeckung der Pferde bestimmt. Die Resultate: 51 Prozent der untersuchten Pferde erwiesen sich als übergewichtig und 19 Prozent als extrem fettleibig (Adipositas). Des Weiteren wurden alle Pferde auf Anzeichen von Laminitis (Hufrehe) untersucht und das Blut wurde auf Insulin- und Zuckerwerte sowie weitere Hormonwerte kontrolliert. 18 Prozent der übergewichtigen und 32 Prozent der fettleibigen Pferde zeigten einen deutlich erhöhten Insulinwert im Blut. In den USA wurde diese Symptomatik definiert als EMS = Equines Metabolisches Syndrom. Symptome von EMS sind der deutliche Fettansatz an Mähnenkamm, im Schulterbereich, an der Penisscheide bei Wallachen, am Euter bei Stuten, an der Kruppe oder oberhalb des Schweifansatzes.

Grund dafür sei unter anderem, so die Forscher, eine falsche Ernährung und Bewegungsmangel. Das Gras auf den Weiden sei für die Mast von Tieren gezüchtet und angebaut worden, nicht für die Pferdehaltung. Außerdem würden Pferde im Winter unter Obhut ihrer Betreuer oft zu reichhaltig gefüttert. In der freien Natur hätten sie hingegen aufgrund des geringeren Nahrungsangebotes und der niedrigen Temperaturen im Winter an Gewicht verloren. Offensichtlich glaubten Pferdehalter aber immer noch, dass gut genährte Pferde gesünder seien. Übergewichtige Pferde sind auch hierzulande keine Seltenheit. Besonders Pony- und Robustpferderassen wiegen häufig zu viel und werden krankheitsanfällig. Hier mal ein Äpfelchen oder Möhrchen, hier mal ein Leckerli oder gleich mal eine Schippe Kraftfutter - keine Seltenheit.

Genauso wie beim Menschen nehmen auch beim Pferd gewichtsbedingte Krankheiten zu wie Herz-Kreislauf-Beschwerden, Diabetes oder Gelenkprobleme. Und auch Bewegung tut Not: Nach Ansicht von Experten genügt es nicht, Pferde zweimal in der Woche 20 Minuten zu reiten. Vielmehr müssten die Tiere täglich ausreichend bewegt werden. "Die manchmal nur halbstündige Bewegung pro Tag ist auf keinen Fall genug und bei korrekter Beurteilung sogar ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz", so Dr. Mathias Litsch von der Tierklinik Wiesbaden. In freier Natur legt ein Pferd etwa 10 bis 17 Kilometer pro Tag zurück.


Quellen:
landinfo 6/2007; aidPresseInfo 30/2007; College of Veterinary Medicine - Humans Aren't the Only Ones with Obesity Problems
http://www.cvm.missouri.edu/news/equineobesity.htm - 9/10/2007;

Fat horses face health problems. Virginia-Maryland Regional College of Veterinary Medicine researchers lead pioneering study in equine obesity, 9. Juli 2007, www.eurekalert.org/pub_releases/2007-07/vt-fhf070607.php#

Raute

MELDUNGEN

Fallobst: Kein Fall für Pferde

Gärendes und angefaultes Obst kann für Pferde gefährlich werden

(animal) Auf der Weide Ihres Pferdes steht ein Obstbaum? Vorsicht! Vor allem nach dem Fressen großer, hastig heruntergeschluckter Mengen von Obst können Durchfälle oder sogar Koliken, häufig heftige Gärungskoliken, auftreten. Gefährlich kann es besonders dann werden, wenn beispielsweise witterungsbedingt der Weidegang unterbrochen wurde und sich dadurch ungewohnt große Mengen an herumliegendem Obst angesammelt haben.

Außerdem lieben Bienen und Wespen Fallobst. Wenn das Pferd diese versehentlich mitfrisst und in Maul oder Hals gestochen wird, kann es zu einer allergischen Reaktion kommen. Zudem sammeln sich unter Äpfel- oder Birnbäumen oftmals viele Pferdeäpfel, die einerseits zu einer Überdüngung der Fläche führen, andererseits ein Nest für Parasiten sind. Die Schädlinge werden dann mitgefressen. Bei Äpfeln kommt es bei hastig fressenden Pferden nicht selten zu einer sogenannte Schlundverstopfung. Deshalb sammeln Sie am besten täglich herumliegendes Fallobst ein oder legen einen Zaun um die Obstbäume an. Wer Fallobst verfüttert, sollte die Tiere mit kleinen Mengen daran gewöhnen und faule Stellen vorher entfernen. Bei Pflaumen besteht die Gefahr, dass die Pferde die Kerne mitschlucken, die sich dann im Verdauungstrakt festsetzen können.

Raute

Neue Gefahren für die Tierwelt?

Afrikanische Pferdepest und andere Seuchen

(animal) Viren und Bakterien übertragende Insekten reisen heute in Koffern und Frachtcontainern bequem mit um die Welt. Der Klimawandel ebnet zudem einigen berüchtigten Tierseuchen den Weg in neue Lebensräume. So rechnet die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) in Paris damit, dass künftig in 90 von 126 untersuchten Mitgliedsstaaten neue Tierseuchen auftauchen oder alte wieder aufflackern könnten. In 73 Ländern sei schon mindestens eine Krankheit ausgebrochen, bei der ein Zusammenhang mit der globalen Erwärmung wahrscheinlich ist, heißt es in einer Ende Mai veröffentlichten OIE-Studie.

In Deutschland trat im heißen Sommer 2006 zum ersten Mal die Blauzungenkrankheit auf. Und weitere gefürchtete Tierseuchen stehen sozusagen bereits vor der Haustür. Dazu gehört zum Beispiel die Afrikanische Pferdepest (African Horse Sickness - AHS), deren Erreger, das Orbivirus, mit dem Blauzungenvirus verwandt ist. In Afrika werden beide Viren von den gleichen Mücken übertragen. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts für Tiergesundheit in Greifswald kommt das anzeigepflichtige Orbivirus in Europa zurzeit nicht vor. Es gab allerdings zwischen 1987 und 1990 einen Ausbruch in Spanien. Die AHS wird von blutsaugenden Gnitzen übertragen und tritt vor allem in Sub-Sahara-Gebieten Afrikas auf. Betroffen sind alle Equiden wie Pferde, Esel und Zebras, wobei es zu unterschiedlich schweren Verläufen kommt. Nach einer Inkubationszeit von 2 bis 21 Tagen treten Symptome wie hohes Fieber, Ödeme im Kopfbereich und Atemnot auf.

Eine spezifische Therapie gibt es nicht. In Gebieten, die vorher nicht betroffen waren, sterben bis zu 95 Prozent der infizierten Pferde; Esel und Zebras erkranken häufig nur leicht, Hunde nach Verzehr von infiziertem Fleisch ebenfalls. In Deutschland gelten Schutzmaßnahmen gegen die Einschleppung von AHS. Trotzdem ist Wachsamkeit geboten: Infizierte Gnitzen können über große Entfernungen durch den Wind weitergetragen werden.


Quellen:
www.vetion.de/tipinfo/pdf/grosstierpraxis/GP_04_04_anzeige_afrik_pferdepest.pdf
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0730/ wissenschaft/0006/index.html

Raute

Hungeranregendes Haustierfutter

Fett dank Zusatzstoffen?

(animal) "Ich bin nicht dick", sagt Garfield, "nur untergroß". Doch dass der Comic-Held so ein Pfundskerl ist, könnte womöglich nicht nur an seiner Vorliebe für Lasagne liegen. Und er ist nicht der Einzige, der mit Gewichtsproblemen zu kämpfen hat. In Deutschland gilt bereits jedes zweite Haustier als übergewichtig.

Woran das liegt? Eventuell am Fertigfutter. Nun will die Tierfutterindustrie neue Zusatzstoffe gefunden haben, mit denen sich der Appetit von Hunden und Katzen künstlich steigern und der Hunger auf das jeweilige Produkt sogar verdoppeln lässt, berichtete der SPIEGEL im September 2009. Es handelt sich dabei um bestimmte Enzyme. Protamex beispielsweise ist eine sogenannte Protease, die die für die Verdauung notwendige Hydrolyse von Eiweißen fördert. Das Enzym zerlegt Proteine - und zwar so, dass die "funktionellen, die Nährstoff- und Geschmackseigenschaften des Proteins" verbessert werden. Ähnliche Zusatzstoffe gibt es jedoch bereits zuhauf: So bieten Hersteller von Tiernahrung "natürliches Ergänzungsfuttermittel für Tiere zur Anregung der Futteraufnahme bei Verdauungsproblemen, wie Brechreiz, Durchfall und Darmbelastungen" an oder werben mit Slogans wie "wirkt bei vermindertem Appetit und Lustlosigkeit". Geschmacksverstärker oder Appetitanreger im Futter für Struppi oder Mieze sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Glutamat beispielweise wird gezielt eingesetzt, um die Akzeptanz bei Hunden zu erhöhen.

In der Nahrungsmittelindustrie ist der Einsatz von Geschmacksverstärkern und unzähligen anderen Zusatzstoffen kein Geheimnis: Die Hersteller unterliegen allerdings Kennzeichnungspflichten, denen sie bei Nahrung für Menschen auch nachkommen - entweder in Form von Klarnamen oder mit ihren E-Nummern. Bei Tierfutter im EU-Raum müssen Zutaten wie verwendete appetitanregende Stoffe, Emulgatoren, Säureregulatoren, Stabilisatoren, Verdickungsmittel etc. jedoch nicht extra deklariert werden. Der Deutsche Tierschutzbund fordert daher nun auch für Tiernahrung eine Kennzeichnungspflicht. "Es muss bei Tiernahrung um Ausgewogenheit gehen und nicht Überfütterung," sagte Roman Kolar vom Deutschen Tierschutzbund im SPIEGEL.

Eine Übersicht aller für die Tiernahrung zugelassenen Zusatzstoffe gibt es beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) unter www.BVL.Bund.de.


Quellen:
Hunger aus dem Labor, DER SPIEGEL 38/2009 vom 14.09.2009, Seite 132 www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,648596,00.html

www.bvl.bund.de/nn_495478/DE/02__Futtermittel/04__Zusatzstoffe/zusatzStoffe__node.html__nnn= true

Raute

Der EU-Heimtierausweis feiert seinen fünften Geburtstag

(animal) Am 1. Oktober 2004 wurde er eingeführt: der persönliche Ausweis für Hunde, Katzen oder Frettchen, der für Reisen innerhalb der Europäischen Union vorgeschrieben ist. Als amtliches Dokument darf der EU-Heimtierausweis nur von Amtstierärzten und praktizierenden Tierärzten ausgestellt werden. Verbindlicher Bestandteil des EU-Heimtierausweises ist auch die Identifizierung des Tieres durch einen Chip bzw. noch bis zum 2. Juli 2011 eine lesbare Tätowierung. In den Ausweis können alle Impfungen, Entwurmungen und eine Gesundheitsbescheinigung vom Tierarzt eingetragen werden.

Es gibt immer wieder Schwierigkeiten, wenn Tierbesitzer sich nicht rechtzeitig über die besonderen Anforderungen bestimmter Länder informieren. Ein Einreiseverbot, eine Quarantäne von mehr als sechs Monaten oder schlimmstenfalls die Tötung des Tieres können die Folge sein. Sich vorher umfangreich zu informieren, ist Pflicht jedes Tierhalters. Dazu gehört auch, sich vor der Reise unbedingt beim Tierarzt oder zuständigen Veterinäramt über besondere Bestimmungen und Vorsorgemaßnahmen vor exotischen Krankheiten zu erkundigen. Manche EU-Länder verlangen auch eine Wurmkur, verbieten die Einreise bestimmter Rassen oder haben Vorschriften für Reisen mit Welpen.

Einige Länder außerhalb der EU verlangen weitere Impfungen oder gar eine Einreisegenehmigung mit Gesundheitszeugnis. Schwierigkeiten kann es auch bei der Rückreise aus vielen Nicht-EU-Ländern geben. Die Behörden im EU-Einreiseland verlangen dann beispielsweise einen Tollwut-Antikörper-Bluttest in einem zugelassenen Labor sowie ein Internationales Gesundheitszeugnis. Nur der Tierhalter, der sich langfristig vor einer Reise bei seinem Tierarzt oder beim zuständigen Veterinäramt informiert, schützt sich und sein Tier am besten vor unliebsamen Überraschungen im Urlaub.

Weitere Informationen: www.dgk.de/gesundheit/tiergesundheit/eu-heimtierausweis.html


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Quelle:
Deutsche Gesundheits-Korrespondenz
informationsdienst
23. Jahrgang, Nr. 2 - November/Dezember 2009
Herausgeber: DEUTSCHES GRÜNES KREUZ e.V.
Redaktion dgk: Michaela Heck - verantwortlich -
Dr. rer. physiol. Ute Arndt
Dr. med. Sigrid Ley-Köllstadt
Wissenschaftliche Beratung:
Dr. med. vet. Alexander Pack
Prof. Dr. Roland Friedrich
im Kilian, Schuhmarkt 4, 35037 Marburg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Dezember 2009