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HAUSTIER/155: Energiebedarf beim Pferd variiert erheblich (aid)


aid-PresseInfo Nr. 41/10 vom 13. Oktober 2010

Vollblut braucht mehr als Pony

Der Energiebedarf beim Pferd variiert erheblich


(aid) - Viele Pferde sind deutlich zu dick. Das liegt zum einen daran, dass viele Besitzer es etwas "zu gut" mit ihnen meinen und ihnen letztlich damit schaden. Es gibt aber noch einen anderen Grund, der bei vielen Tieren zu üppigen Rationen geführt hat.

Bisher wurde für Pferde ein konstanter Energieerhaltungsbedarf angenommen. Dabei blieben einige wichtige Faktoren völlig unbeachtet: Unterschiede in der Rasse und im Trainings- und Fütterungszustand führen zu größeren Unterschieden in der stofflichen Zusammensetzung des Körpers. Das wiederum beeinflusst die Höhe des Energiegehaltes für die Erhaltung. Wissenschaftler der Lehrstühle für Tierernährung an den Universitäten München, Leipzig und Rostock führten daher eine größere Literaturstudie durch. Das Ergebnis fordert Flexibilität vom Auge des Herren, das ja bekanntlich das Vieh füttert: der Erhaltungsbedarf von Pferden variiert zwischen 0,34 und 0,74 MJ Umsetzbare Energie pro Kilogramm Metabolische Körpermasse (MJ ME pro kg KM). Für ein übergewichtiges, kaum trainiertes Pony gilt der untere Wert, der obere für ein austrainiertes Vollblutpferd.

Für das mäßig trainierte, normalgewichtige Boxenwarmblutpferd wurde zum Beispiel ein Mittelwert von 0.52 MJ ME festgelegt. Zuschläge gibt es für viel oder wenig Training, für bestimmte Rassen, spontane Bewegungsmöglichkeiten (Weide) und die Temperatur der Umgebung. Die Wissenschaftler plädieren dafür, den unterschiedlichen Erhaltungsbedarf künftig bei der Rationsentwicklung und -gestaltung zu berücksichtigen.

Britta Klein, www.aid.de

Metabolische Körpermasse (KM kg 0,75) gibt den Zusammenhang zwischen Körpermasse und Körperoberfläche wieder. Grundumsatz und Energieverbrauch sind umso höher, je größer die Körperoberfläche/kg Körpermasse ist.


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Quelle:
aid-PresseInfo Nr. 41/10 vom 13. Oktober 2010
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Oktober 2010