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STANDPUNKT/005: Zunahme von Durchfallerkrankungen - Immer mehr krank machendes Fleisch im Handel (ARIWA)


Animal Rights Watch - Pressemitteilung vom 13. März 2017

Zunahme von Durchfallerkrankungen - Immer mehr krank machendes Fleisch im Handel


Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt aktuell vor einer starken Zunahme von Campylobacter-Bakterien, die schwere und ansteckende Durchfall-Erkrankungen auslösen. Die Übertragung erfolge oft über Geflügelfleisch, bis zu 75.000 Menschen pro Jahr landen inzwischen im Krankenhaus. Als Grund für die zunehmenden Erkrankungen nennt das BfR die mangelnde Küchenhygiene bei den Konsumenten. Aber die eigentliche Frage ist doch: Warum kommt immer mehr krank machendes Fleisch in den Handel?

Berlin, 13.03.2017: Dass Fleischverzehr krank machen kann, ist kein Wunder, wenn man sich die Haltungs- und Schlachtbedingungen für die betroffenen Tiere anschaut. Masthähnchen leben zu Zehntausenden in reizarmen Masthallen. Sie werden als Küken in die Anlage gebracht und erreichen dort innerhalb von vier bis fünf Wochen ihr Schlachtgewicht. Die Folgen der schnellen Gewichtszunahme sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen des gesamten Bewegungsapparates. Die hohe Besatzdichte, Dauerstress sowie die steigende Ammoniak- und Keimbelastung in den Hallen verschlimmern die gesundheitlichen Probleme noch. Denn eine Reinigung oder Nachstreu während der Mastperiode findet nicht statt. Damit die Tiere diese Torturen überhaupt überstehen, werden sie mehrmals in ihrem kurzen Leben mit Antibiotika behandelt. Jedes vierte tierische Produkt stammt von kranken Tieren. Dies zeigte eine im September 2016 von Foodwatch veröffentlichte Studie.

Dass sich Fäkalkeime der kranken Tiere auf dem Fleisch wiederfinden und dieses in den Verkauf gelangt, liegt unter anderem an den schnellen Arbeitsabläufen in den Schlachthöfen. Bereits vor einem Jahr warnten Schlachthofkontrolleure, dass eine ausreichende Fleischbeschau wegen geltender EU-Regeln nicht möglich sei: Eiter und Fäkalkeime am Fleisch können leicht übersehen werden.

"Statt Verbraucher zu mehr Hygiene zu animieren, sollte ernsthaft darüber nachgedacht werden, warum Fleisch in den Handel kommt, das eigentlich wie Sondermüll behandelt werden müsste", sagt Sandra Franz, Pressesprecherin von Animal Rights Watch. "Die Fleischindustrie erwirtschaftet ihre Profite auf Kosten der Tiere, der Umwelt und nicht zuletzt auf Kosten der Verbraucher. Dabei ist das System keineswegs alternativlos. Wir alle können uns lecker und gesund ernähren, ohne Tiere krank zu züchten, einzusperren und zu töten. Die Zukunft gehört einer veganen Lebensweise."


Animal Rights Watch e.V. (ARIWA) ist eine gemeinnützige Tierrechtsorganisation. ARIWA deckt die Zustände in der Tierindustrie auf und fördert eine tierfreundliche, vegane Lebensweise. Bundesweite Bekanntheit erlangte ARIWA durch die Veröffentlichung von Recherchen in Bio-Betrieben und Schweinezuchtanlagen und durch die Ausrichtung des "Vegan Street Day" in Stuttgart und Dortmund. Zahlreiche politische TV-Magazine sowie viele Print- und Onlinemedien nutzen regelmäßig von ARIWA zur Verfügung gestelltes Bildmaterial.

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Quelle:
Animal Rights Watch e.V. - ARIWA
E-Mail: presse@ariwa.org
Internet: http://www.ariwa.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. März 2017

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