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TIERHALTUNG/438: Initiative für artgerechte Weidehaltung von Kühen begrüßt (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 23. Mai 2008

Deutscher Tierschutzbund begrüßt Unterstützung artgerechter Weidehaltung von Kühen


Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt die aktuelle Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forsten zur Förderung der Weidehaltung von Milchkühen in Bayern. Mit einer Prämienvergabe setze das Bundesland mit der größten Milchviehpopulation ein deutliches Signal zur artgerechten Tierhaltung. Darüber hinaus leistet das Ministerium mit der Initiative einen wertvollen Beitrag zum Tier- und Umweltschutz, der als Beispiel für andere Bundesländer dienen könne, so der Deutsche Tierschutzbund.

Aus Sicht des Tierschutzes ist in der Landwirtschaft der letzten Jahre eine Entwicklung zu erkennen, Kühe auch im Sommer im Stall zu halten. "Diese Tendenz ist sehr traurig und hat mit artgerechter Tierhaltung nichts zu tun. Daher begrüßen wir die aktuelle Initiative und hoffen, dass dieses Modell der Prämienvergabe von vielen Landwirten angenommen wird", so Brigitte Rusche, Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes und Leiterin der Akademie für Tierschutz in Neubiberg.

Der Verband macht im Zuge dessen darauf aufmerksam, dass neben dieser positiven Entwicklung das Ministerium aber endlich eine konsequente Umsetzung des Verbots der Anbindehaltung von Kälbern durchsetzen müsse.

Auch sei immer noch die Anbindehaltung von Milchkühen zu beklagen.

Dabei werden die Tiere angebunden, ohne Auslauf und ausreichendem Bewegungsspielraum, gehalten. "Diese Haltung muss endlich abgeschafft werden. Hier muss das Ministerium auch endlich aktiv werden", so Rusche.

Eine Möglichkeit wäre, kleinere Betriebe bei der Umgestaltung von Anbindeställen in Laufställe verstärkt finanziell zu unterstützen. Die derzeit notwendigen Mindestinvestitionssummen, um an einzelbetrieblichen Förderprogrammen teilnehmen zu können, seien für viele Unternehmen zu hoch und verhinderten so eine moderne und tierfreundliche Haltung. Aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes könnte eine Verknüpfung von Prämien für die Weidehaltung und einer Förderung auch von weniger kapitalintensiven Stallumbauten Landwirte dazu anregen, in eine Umbaumaßnahme zu investieren. Damit würde auch kleineren Betrieben eine Perspektive für die Zukunft geschaffen - zum Wohle der Tiere.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 23. Mai 2008
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Mai 2008