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JAGD/109: Kein kirchlicher Segen für den Abschuß von Haustieren (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 31. Oktober 2007

Kein kirchlicher Segen für den Abschuss von Haustieren

Deutscher Tierschutzbund fordert erneut Reform des Bundesjagdgesetzes


In den nächsten Tagen werden anlässlich des St. Hubertustags am 3. November bundesweit "Jagd-Messen" und Jagden stattfinden. In den Gottesdiensten können sich Jäger den kirchlichen Segen dafür geben lassen, dass sie Millionen von Wildtieren und Hunderttausende Hunde und Katzen töten. Anlässlich des St. Hubertustags fordert der Deutsche Tierschutzbund die Kirchen auf, sich nicht länger in den Dienst des Tötens zu stellen. Da das Jagdwesen auch nach der Föderalismusreform weiterhin in Bundeskompetenz bleibt, appelliert der Verband an die Bundesregierung, die bereits begonnene Arbeit an einer tierschutzverträglichen Jagdrechtnovellierung konsequent weiterzuführen und zügig umzusetzen. Durch diese längst überfällige Neugestaltung des Jagdrechts würde auch dem seit 2002 im Grundgesetz verankerten Staatsziel Tierschutz Rechnung getragen.

"Noch immer werden jedes Jahr über fünf Millionen Wildtiere, darunter auch bestandsbedrohte Arten, getötet. Hunderttausende von Hunden und Katzen werden zudem quasi als Freiwild abgeschossen. Mit einer verantwortungsvollen Hege hat dies nichts mehr zu tun. Die Bundesregierung muss ihre Blockadehaltung aufgeben und das Jagdrecht den berechtigten Belangen des Tier- und Naturschutzes anpassen", erklärt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Bei der Jagd werden nach wie vor Fallen eingesetzt, in denen die Tiere oftmals über qualvolle Stunden und Tage hinweg jämmerlich verenden. Der Deutsche Tierschutzbund lehnt zudem die tierschutzwidrige Ausbildung von Jagdhunden an lebenden Tieren und die Verwendung von Bleischrot ab. Aus Sicht von Europas größter Tier- und Naturschutzorganisation besteht dringender Handlungsbedarf, das Bundesjagdgesetz zu reformieren. Letztlich ist das auch eine Konsequenz aus dem im Grundgesetz verankerten Staatsziel Tierschutz.

Das am St. Hubertustag begangene Ritual der Segnung der Jäger - und bisweilen ihrer Opfer, der "Wildbretstrecke" - ist nicht nur völlig antiquiert, sondern zudem auch noch eine bewusste Verfälschung der Geschichte. Schließlich hat der heilig gesprochene Hubertus der Jagd abgeschworen und ist stattdessen zum Beschützer der Tiere geworden. Die Jäger sollten sich ihn zum Vorbild nehmen und der Jagd in ihrer bisherigen Form abschwören.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 31. Oktober 2007
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. November 2007