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JAGD/113: Hubertustag - erneut Reform des Bundesjagdgesetzes gefordert (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 3. November 2008

Hubertustag: Deutscher Tierschutzbund fordert erneut Reform des Bundesjagdgesetzes


In den nächsten Tagen werden anlässlich des heutigen St. Hubertustags bundesweit "Jagd-Messen" und Jagden stattfinden. In den Gottesdiensten können sich Jäger den kirchlichen Segen dafür geben lassen, dass sie Millionen von Wildtieren und Hunderttausende Hunde und Katzen töten. Der Deutsche Tierschutzbund fordert die Kirchen auf, sich nicht länger in den Dienst des Tötens zu stellen. Da das Jagdwesen auch nach der Föderalismusreform weiterhin in Bundeskompetenz bleibt, appelliert der Verband an die Bundesregierung, die bereits begonnene Arbeit an einer tierschutzverträglichen Jagdrechtnovellierung konsequent weiterzuführen und zügig umzusetzen. Durch diese längst überfällige Neugestaltung des Jagdrechts würde auch dem seit 2002 im Grundgesetz verankerten Staatsziel Tierschutz Rechnung getragen.

"Noch immer werden jedes Jahr über fünf Millionen Wildtiere, darunter auch bestandsbedrohte Arten, getötet. Hunderttausende von Hunden und Katzen werden zudem quasi als Freiwild abgeschossen. Mit einer verantwortungsvollen Hege hat dies nichts mehr zu tun. Die Bundesregierung muss ihre Blockadehaltung aufgeben und das Jagdrecht den berechtigten Belangen des Tier- und Naturschutzes anpassen", erklärt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Bei der Jagd werden nach wie vor Fallen eingesetzt, in denen die Tiere oftmals über qualvolle Stunden und Tage hinweg jämmerlich verenden. Der Deutsche Tierschutzbund lehnt zudem die tierschutzwidrige Ausbildung von Jagdhunden an lebenden Tieren und die Verwendung von Bleischrot ab. Aus Sicht von Europas größter Tier- und Naturschutzorganisation besteht dringender Handlungsbedarf, das Bundesjagdgesetz zu reformieren. Letztlich sei das auch eine Konsequenz aus dem im Grundgesetz verankerten Staatsziel Tierschutz.

Das am St. Hubertustag begangene Ritual der Segnung der Jäger - und bisweilen ihrer Opfer, der "Wildbretstrecke" - sei nicht nur völlig antiquiert, sondern zudem auch noch eine bewusste Verfälschung der geschichtlichen Überlieferung. Schließlich habe der heilig gesprochene Hubertus der Jagd abgeschworen und sei stattdessen zum Beschützer der Tiere geworden. Die Jäger sollten sich ihn zum Vorbild nehmen und der Jagd in ihrer bisherigen Form abschwören.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 3. November 2008
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. November 2008