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KOMMERZ/151: Obama's Hund wird zum Modetier - Warnung vor unüberlegtem Kauf (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 16. April 2009

Obama's Portugiesischer Wasserhund wird zum Modetier

Deutscher Tierschutzbund warnt vor unüberlegtem Kauf


Die Berichterstattung über Bo, dem neuen "First dog" in den USA, könnte einen Massenansturm auf das Rassetier auslösen, befürchtet der Deutsche Tierschutzbund und warnt daher vorsorglich vor einem unüberlegten Kauf. Die ersten Züchter melden "ausverkauft". Viele solcher Modetiere kommen nach kurzer Zeit ins Tierheim, weil die Halter dem Tier schnell überdrüssig werden oder mit der Haltung überfordert sind. Wer ein Tier als Familienmitglied aufnehmen möchte, sollte sich vorher ausführlich informieren und sich anschließend im örtlichen Tierheim erkundigen.

Schon in anderen Fällen waren die tragischen Folgen von "tierischen Modetrends" in den Tierheimen spürbar. So gab es nach dem Kinofilm "101 Dalmatiner" eine Dalmatinerschwemme. Auch der Chihuahua war als Modetier beliebt, viele Tierhalter wurden aber schnell müde, sich dann dauerhaft um den Hund zu kümmern. Andere Tierarten wurden durch Filme und Werbung zu beliebten Stars. Ein Beispiel dafür ist der Clownfisch, auf den durch den Film "Nemo" ein Massenansturm einsetzte. Wenn die Schlagzeilen nachlassen, lässt leider oft auch die Begeisterung nach. Das Tier wird dann schnell zum Opfer menschlicher Modetrends. Der Portugiesische Wasserhund ist ein Rassehund mit besonderen Ansprüchen, der z.B. viel Auslauf benötigt. Das führt nach kurzer Zeit der Begeisterung oft zu Problemen. "In den uns angeschlossenen Tierheimen warten tausende tolle Hunde auf ein neues Zuhause. Wir raten, sich nicht von einer Massenhysterie anstecken zu lassen und in aller Ruhe zu überlegen. Ein Tier ist kein Modeaccessoire", so Thomas Schröder, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Tierschutzbundes. Solche Modetrends haben langfristig tragische Folgen. Der erhöhten Nachfrage steht dann immer auch ein größer werdendes Angebot durch unseriöse Händler und Massenzüchter gegenüber. Die Hündinnen werden als Gebärmaschinen missbraucht, die Welpen aus diesen "Tierfabriken" sind oft krank und werden für das schnelle Geschäft viel zu früh von der Mutter getrennt.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V. vom 16. April 2009
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. April 2009