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MELDUNG/144: Wieder toter Elefant bei Zirkus Krone - Deutscher Tierschutzbund fordert Konsequenzen (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 13. Juli 2012

Wieder toter Elefant bei Zirkus Krone - Deutscher Tierschutzbund fordert Konsequenzen



Nachdem erst vor zwei Monaten der Elefantenbulle Colonel Joe verstorben war, ist bei Zirkus Krone erneut ein Elefant verendet. Die afrikanische Elefantendame Sandrin verstarb nach vorliegenden Informationen vor längerer Zeit. Das Zirkusunternehmen hat den Vorfall offenbar bisher zu vertuschen versucht. Der Deutsche Tierschutzbund verlangt eine intensive Überprüfung der Hintergründe durch die Behörden. Anlässlich des tragischen Vorfalls erneuert der Verband seine Forderung nach einem Wildtierverbot.

Die offensichtlich schlechte Tierhaltung des nach eigenen Angaben "größten Zirkus Europas" hat ein weiteres Opfer gefordert: Berichten zufolge starb bereits vor einigen Wochen die afrikanische Elefantenkuh Sandrin im Alter von nur 29 Jahren. Für den Deutschen Tierschutzbund ist der Vorfall ein weiterer Beleg für die vielfältigen Probleme, die eine Wildtierhaltung im Zirkus mit sich bringt.

"So geht es nicht weiter! Es ist an der Zeit, dass der Zirkus Krone endlich Konsequenzen zieht und die Haltung von Elefanten aufgibt", fordert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Auch der Gesetzgeber ist gefordert. Es kann nicht sein, dass weiter tatenlos zugesehen wird, bis auch der letzte Zirkuselefant durch die schlechte Haltung im Zirkus nach und nach elend zugrunde geht", so Schröder weiter. Nach Recherchen des Deutschen Tierschutzbundes und anderer Tierschutzorganisationen sind allein seit 1997 über 30 Elefanten in deutschen Zirkussen frühzeitig verstorben, die jüngsten erreichten nicht einmal ein Alter von 20 Jahren. Nicht wenige Tiere mussten aufgrund ihres desolaten körperlichen Zustands eingeschläfert werden: das traurige Ende eines jahrelangen, mitunter jahrzehntelangen Leidenswegs.

Nach Colonel Joe sowie Mausi (Zirkus Voyage) und Maya (Circus Universal Renz) ist Sandrin bereits der vierte tote Elefant in einem deutschen Zirkus seit Jahresbeginn. Der Deutsche Tierschutzbund wiederholt daher seine dringende Forderung an die Regierung, endlich zu handeln. Denn obwohl der Bundesrat die Bundesregierung im vergangenen November erneut zu einem Verbot von Wildtieren im Zirkus aufgefordert hatte, hat die Regierungskoalition diese Problematik bisher nur unzureichend aufgegriffen.

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V. vom 13. Juli 2012
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Juli 2012