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MELDUNG/191: Kein Tierleid zu St. Martin - Tipps des Deutschen Tierschutzbundes (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 8. November 2013

Kein Tierleid zu St. Martin - Tipps des Deutschen Tierschutzbundes



Ganz Deutschland feiert in diesen Tagen das St. Martinsfest (11.11.) mit Laternen, Martinsfeuer und Martinsgänsen. Der Deutsche Tierschutzbund gibt Tipps damit diese Tradition ganz ohne Tierleid gefeiert werden kann. Am besten wäre, ganz auf den traditionellen Gänsebraten zu verzichten. Verbraucher, die das noch nicht wollen, sollten bei der Wahl des Fleisches darauf achten, keine Gänse aus herkömmlicher Intensivtierhaltung zu kaufen. Viele der Wasservögel werden unter tierquälerischen Bedingungen gehalten. Auch beim traditionellen Martinsfeuer gibt es einiges zu beachten: Jedes Jahr sterben tausende Wildtiere in den Großfeuern. Damit das Feuer nicht zur Todesfalle für Tiere wird, sollte man das Material erst kurz vorher auf- und unbedingt vor dem Anzünden nochmals umschichten.

Bei vielen Familien steht nicht erst zu Weihnachten, sondern schon zu St. Martin die traditionelle Gans auf dem Festtagsspeiseplan. Dass 80 Prozent der in Deutschland verkauften Gänse aus dem Ausland stammen und dort größtenteils in herkömmlicher Intensivtierhaltung leben mussten, ist kaum bekannt. Oft suggerieren bunte Bilder von Wiesen und Bauernhöfen sowie inhaltsleere Floskeln, wie "Gutes vom Bauernhof", eine tiergerechte Haltung, die mit der Realität nichts zu tun hat. Die meisten der aus der Intensivhaltung stammenden Tiere werden völlig überzüchtet und unter grausamen Bedingungen gemästet, mit Antibiotika vollgepumpt und vor der Tötung durch halb Europa transportiert. Die Tierschützer fordern deshalb nicht nur ein Ende der tierquälerischen Haltungsbedingungen und verbindliche Gesetze zur Haltung von Gänsen, sondern auch ein Verbot von beschönigenden Bezeichnungen. Wer für sein Festtagsmenü noch nicht ganz auf Fleisch verzichten möchte, sollte auf die gesetzlich geschützten Kennzeichnungen 'Auslaufhaltung', 'bäuerliche Auslaufhaltung', 'bäuerliche Freilandhaltung', 'Bio-', oder 'Ökogans' achten. Diese stehen für eine tiergerechte Haltung der Tiere mit Auslauf. Doch auch hier gilt: Hände weg von Fleisch mit dem Zusatz "aus Fettleberproduktion".


Martinsfeuer - große Gefahr für Wildtiere

Bereits Tage vor dem Martinsfeuer werden die großen Reisighaufen aufgeschichtet. Viele Wildtiere nutzen diese dann als Unterschlupf. Deshalb sollten alle, die nicht auf diese Tradition verzichten wollen, besondere Vorsichtsmaßnahmen beachten: Das Brennmaterial erst kurz vorher auf- und unbedingt vor dem Anzünden noch einmal umschichten, um den Tieren die Möglichkeit zur Flucht zu geben. Es reicht nicht, nur am Brennmaterial zu rütteln, da die meisten Tiere es so nicht wagen, aus ihrem Versteck zu kommen.

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 8. November 2013
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. November 2013