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PELZTIER/064: Pelz tötet - Pelztierfarmen in Deutschland ignorieren Tierschutzvorschriften (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 28. November 2013

Pelz tötet

Alle zehn Farmen in Deutschland ignorieren Tierschutzvorschriften



Auch wenn die Liste der pelzfreien Kaufhäuser und Modeketten lang ist, jetzt im Herbst und Winter sieht man wieder öfter die größte Modesünde: Pelz. Der Deutsche Tierschutzbund fordert ein Verbot der Pelztierhaltung in Deutschland. Länder wie England, Österreich haben es vorgemacht, auch die Niederlande oder Kroatien gehen diesen Weg. Den Verbraucher ruft der Verband auf, generell keinen Pelz zu kaufen. Das gilt auch für solche Produkte, in denen Pelz als Accessoires an Jacken, Mützen oder Schuhen verarbeitet ist. Dass den deutschen Pelztierfarmern der Tierschutz egal ist, zeigt folgender Umstand: Seit Ende 2011 gilt die nächste Stufe der Pelztierhaltungsverordnung, welche größere Käfigmaße vorschreibt. Keine Farm in Deutschland hält diese bislang ein.

"Pelz ist nicht modisch, Pelz ist nicht schön, Pelz ist Tiermord. Nur der Boykott dieser Produkte führt dazu, dass keine Tiere unter grausamen Bedingungen auf den Farmen gehalten oder Tiere in freier Wildbahn nur wegen ihres Felles gefangen und erlegt werden", kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Recherchen des Deutschen Tierschutzbundes haben ergeben, dass es zurzeit noch zehn Pelztierfarmen in Deutschland gibt. Seit 2007 haben zwar 19 Pelztierfarmen geschlossen, die verbliebenen klagen allerdings aktuell gegen die geltenden höheren Tierschutzauflagen und weigern sich diese umzusetzen. Die in den Farmen gehaltenen Jungtiere werden jetzt im Spätherbst/ Frühwinter im Alter von ca. sechs bis sieben Monaten mittels Kohlendioxid oder -monoxid getötet. Die Zuchttiere bleiben zurück und es ist zu befürchten, dass auch nächstes Jahr wieder Nachwuchs in die alten Käfige hereingeboren wird. Die Nerze müssen somit weiter in apfelsinenkistengroßen Käfigen dahinvegetieren, anstatt sich wenigstens in den ihnen rechtlich zustehenden drei qm Mindestfläche bewegen zu können.

Weltweit werden Millionen Tiere jedes Jahr für den Handel mit Pelzen getötet, um ihre Felle zu Mänteln, Jacken oder Mützen zu verarbeiten. Für einen Pelzmantel sterben 30 bis 50 Waschbären oder 14 Luchse, 40 bis 60 Nerze, zwölf Wölfe, 110 Eichhörnchen oder 130 bis 200 Chinchillas.

Hintergrundinformationen finden Sie hier:
www.tierschutzbund.de/pelz

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 28. November 2013
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. November 2013