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POLITIK/421: Brüssel - EU-weites Tierschutzlabel gefordert (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 28. März 2007

Brüsseler Konferenz: Deutscher Tierschutzbund fordert EU-weites Tierschutzlabel


An der heute im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft in Brüssel tagenden Konferenz "Tierschutz-Verbesserung durch Kennzeichnung?" nimmt der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes und Vorsitzende des NEULAND-Vereins für tiergerechte und umweltschonende Nutztierhaltung, Wolfgang Apel, teil. In seiner Rede spricht er sich für ein einheitliches EU-Tierschutzkennzeichnungssystem aus und skizziert die Rahmenbedingungen.

"Der Verbraucher muss die Möglichkeit bekommen, sich beim Einkauf für tierschutzgerechte Produkte zu entscheiden. Dazu ist die Entwicklung eines europaweit gültigen Tierschutz-Siegels wichtig", erläutert Wolfgang Apel den Konferenzteilnehmern aus allen EU-Staaten.

Ein EU-Siegel könne auf den Erfahrungen des vom Deutschen Tierschutzbund, BUND, ABL und BUKO-Agrar Koordination getragenen NEULAND-Programms basieren, so Apel. Dieses bietet seit 18 Jahren Verbrauchern erfolgreich Orientierung für den Kauf von tierschutzgerecht produzierten Fleisch- und Wurstwaren (www.neuland-fleisch.de).

Eine erfolgreiche und transparente EU-Tierschutzkennzeichnung müsse einfach, verständlich und leicht vermittelbar sein. Die Kennzeichnung müsse für alle tierischen Erzeugnisse und auch solche, die tierische Bestandteile enthalten (z. B. Fertigprodukte) gelten.

"Wir wollen, dass möglichst viele Tierhalter partizipieren, aber nicht um jeden Preis. Das EU-Tierschutzlabel darf kein Minimalkompromiss auf Basis der bestehenden Gesetze werden", so Wolfgang Apel, der ein zweistufiges Kennzeichnungssystem fordert. Ausschlusskriterien für eine Tierschutzkennzeichnung müssten Anbindehaltung, Käfighaltung, voll perforierte Böden und Eingriffe an Tieren sein. Beiden Stufen gemeinsam sollten u.a. niedrige Besatzdichten, eingestreute Liegeflächen und eine moderate Leistung sein. Für die Premium-Stufe wird zusätzlich u.a. täglicher Auslauf / Weidegang gefordert.

Für die Teilnahme an der Tierschutzkennzeichnung sei z.B. ein staatlich überwachtes privates Kontrollsystem entsprechend dem der EU-Öko-Verordnung denkbar.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 28. März 2007
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. März 2007