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POLITIK/436: EU soll Primaten vor qualvollen Tierversuchen schützen (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 3. September 2007

Deutscher Tierschutzbund fordert EU-Parlamentarier auf, Primaten vor qualvollen Tierversuchen zu schützen


Noch bis kommenden Donnerstag (6. September) können die EU-Parlamentarier die schriftliche Erklärung Nr. 40 zur Verwendung von Primaten zu wissenschaftlichen Zwecken unterzeichnen. Dann endet die Zeichnungsfrist. Rund 400 Abgeordnete (50%) müssen unterzeichnen, damit die Erklärung zur Kommentierung an die Kommission und den Rat weitergeleitet wird. Der Deutsche Tierschutzbund fordert die deutschen Abgeordneten - auch am 04. bis 06. September vor Ort in Straßburg - auf, diese wichtigen Tierschutzforderungen zu unterstützen. Der Verband betont, dass die schriftliche Erklärung von großer Bedeutung sei, da darin ein konkreter Zeitplan gefordert würde, um Versuche an Primaten durch Alternativmethoden zu ersetzen. Darüber hinaus sollen auch Versuche an Menschenaffen und an wild gefangenen Affen eingestellt werden.

"Die unendlich qualvollen Tierversuche müssen schnellstmöglich ein Ende haben. Dies gilt auch für Versuche an unseren nächsten Verwandten, den Primaten. Allein in der EU werden rund 10.000 Primaten jährlich für wissenschaftliche Zwecke verwendet. Die jetzige Erklärung kann ein erster konsequenter Schritt zu einem tierversuchsfreien Europa der Zukunft sein. Sie ist von besonderer Bedeutung, da derzeit die EU-Versuchstierrichtlinie 86/609/EWG überarbeitet wird", so Brigitte Rusche, Leiterin der Akademie für Tierschutz und Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes. "Das Europäische Parlament hat nun die Möglichkeit, der Kommission mit dieser Erklärung das entsprechende politische Signal, das von einer breiten Bevölkerungsmehrheit unterstützt wird, zu senden".

Diese jetzige Initiative hat ihren Ausgangspunkt im Weltkongress über Alternativen zu Tierversuchen, der 2005 in Berlin stattfand. Dort hatte der Deutsche Tierschutzbund ein Treffen von Tierschutzorganisationen aus der ganzen Welt organisiert, bei dem eine Resolution zur Beendigung von Primatenversuchen einstimmig verabschiedet und unter anderem auch von der renommierten Primatenforscherin Jane Goodall unterzeichnet wurde.

Die europäische Versuchstierrichtlinie wurde seit 1986 nicht verändert. Neues Wissen über die Bedürfnisse und Empfindungen von Tieren sowie Fortschritte bei der Entwicklung und Anwendung tierversuchsfreier Methoden machen stringentere Regelungen notwendig - der Ausstieg aus Primatenversuchen wäre darüber hinaus ein bedeutender Schritt für eine zukünftige Forschung ohne Tierversuche .

Weitere Informationen zum Thema und die Adressen der deutschen EU-Abgeordneten können unter www.tierschutzbund.de abgerufen werden.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 3. September 2007
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. September 2007