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POLITIK/638: EU-Parlament für zeitliche Begrenzung von Schlachttiertransporten (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 15. März 2012

EU-Parlament für zeitliche Begrenzung von Schlachttiertransporten


Das Europäische Parlament ist für eine zeitliche Begrenzung von Schlachttiertransporten auf acht Stunden. Die Mehrheit der Abgeordneten hat eine entsprechende Erklärung, deren Unterzeichungsfrist heute endet, unterschrieben. Der Deutsche Tierschutzbund fordert nun die EU-Kommission auf, die EU-Tiertransport-Verordnung endlich zu überarbeiten. Die deutsche Bundesregierung sollte sich zudem zu ihren Aussagen im Koalitionsvertrag bekennen und sich stärker als bisher bei der EU für die Novellierung der Verordnung einsetzen. Bereits im Verlauf des letzten Jahres hatten mehr als eine Millionen Menschen in Europa die Erklärung im Rahmen der Kampagne "8hours" unterschrieben. Die Begrenzung der Transportdauer auf maximal 8 Stunden wäre ein wichtiger Schritt gegen das tägliche Tierleid auf Europas Straßen.

"Mehr als 1 Million Europäer, jetzt die Mehrheit des Europäischen Parlamentes: Klare Signale die Transportdauer für Schlachttiere zu beschränken. Eine so deutliche Forderung darf nicht länger ignoriert werden. Jetzt ist es Zeit für EU-Kommission und Bundesregierung zu handeln und diesen Mehrheiten Rechnung zu tragen", fordert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Dänemark hat Januar 2012 die EU-Ratspräsidentschaft übernommen und sich für eine Begrenzung der Transportzeiten und Überarbeitung der geltenden Verordnung eingesetzt. Deutschland ist dabei bisher als Bremser negativ aufgefallen. Dabei ist die Zahl der europäischen Tiertransporte auf Rekordniveau. Die damit verbundenen Leiden der Tiere auf Grund des geringen Platzangebots, oft tagelanger Fahrtzeiten, Hitze oder fehlenden Tränken bestehen fort.

Im Herbst 2011 stellte die EU-Kommission einen Bericht über die Auswirkungen der gültigen Tiertransport-Verordnung vor. Eine dringend notwendige und seit Jahren immer wieder angekündigte Reform der Verordnung wurde darin nicht mehr empfohlen. Damit spiegelt der Bericht nicht die Realität wider: Durch die klare Position des Europäischen Parlamentes und der Unterschriften von mehr als einer Million Bürgerinnen und Bürger steigt der Druck auf EU-Kommission und Bundesregierung die bestehenden Vorgaben zu verschärfen.

Der Deutscher Tierschutzbund unterstützte die Petition "8hours", initiiert von dem Europaabgeordneten Dan Jørgensen (DK) und dem Verein Animals' Angels. Mehr unter:

http://www.tierschutzbund.de/kampagne_tiertransporte.html


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 15. März 2012
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. März 2012