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QUAL/056: Krebse werden lebendig gekocht (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 26. August 2008

Andauernde Tierqual bei IKEA: Krebse werden lebendig gekocht


Die IKEA-Einrichtungshäuser locken trotz Protest des Deutschen Tierschutzbundes erneut zum großen "IKEA Family Krebsessen". Dabei werden Flusskrebse bei lebendigem Leibe zu Tode gekocht. "Tierqual wird hier als familienfreundliches Feinschmecker-Erlebnis verharmlost", kritisiert Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Der Verband fordert die Einrichtungskette auf, endlich Verantwortung für Tiere und Umwelt zu übernehmen und das grausame Töten zu beenden. Besucher des Einrichtungshauses sollten das Essen boykottieren und damit ein Zeichen für den Tierschutz setzen.

Für das beworbene Krebsessen werden lebende Krebse nach Angaben von IKEA innerhalb von zwei Stunden nach dem Fang in einen Topf mit kochendem Wasser geworfen. Der Todeskampf der Tiere kann mehrere Minuten dauern. Dabei zeigen die Krustentiere Fluchtbewegungen, die keine reinen Reflexe sind, sondern Verhaltensreaktionen auf einen schmerzhaften Reiz.

Auch wenn diese Art der Tötung der Tierschutz-Schlachtverordnung zufolge erlaubt sei, ändere dies nichts daran, dass es Tierqual ist, stellt der Deutsche Tierschutzbund in Bonn fest. Wissenschaftler sind sich einig, dass Krustentiere durchaus Schmerzen und Leiden empfinden können. Sie schätzen deren Nervensystem als so hoch entwickelt ein, dass die Tiere sogar in der Lage sind, Handlungen vorauszusehen, die ihnen Schaden zufügen können. Der Deutsche Tierschutzbund fordert ein generelles Verbot dieser grausamen Tötungsmethode. Wer nicht auf den Verzehr von Krebsen verzichten wolle, sollte nur Tiere essen, die vor dem Kochen elektrisch betäubt wurden, so die Tierschützer.

Aus Sicht von Europas größter Tier- und Naturschutzorganisation sollte sich IKEA seiner "besonderen Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft" stellen, die in einer Eigenwerbung angepriesen wird. "Die einzig logische Konsequenz daraus wäre es, diese fragwürdigen Events unabhängig von der Gesetzeslage sofort zu stoppen, um auch pädagogisch vorbildhaft zu handeln", so Apel.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V. vom 26. August 2008
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. September 2008