Schattenblick →INFOPOOL →TIERE → TIERSCHUTZ

QUAL/058: EU-weites Verbot von Stopfleber gefordert (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 13. November 2008

Nein zu tierquälerischen "Delikatessen"

Deutscher Tierschutzbund fordert EU-weites Verbot von Stopfleber


In vielen Restaurants und Feinkostläden in Deutschland und Europa wird immer noch "Stopfleber" verkauft. Die zu hohen Preisen als exklusive Feinkost angebotene Innerei ist mit unglaublichen Qualen für die Tiere verbunden, so der Deutsche Tierschutzbund. Enten und Gänse werden zwangsernährt, oft maschinell mit Futterpumpen, wobei sie schlimme Verletzungen erleiden können. Das Stopfen von Gänsen und Enten ist in Deutschland verboten, nicht aber der Import der Stopfleber. EU-weit ist die Zwangsmast der Tiere nicht verboten. So werden die zum großen Teil aus Ungarn stammenden zweifelhaften "Delikatessen" auch hierzulande angeboten. Der Verband in Bonn fordert die Politik zum Handeln und ruft Verbraucherinnen und Verbraucher zum Verzicht auf.

"Dass Stopfleber oder so genannte Foie Gras weitläufig noch immer als Feinkost betrachtet wird, ist ein Armutszeugnis für eine zivilisierte Gesellschaft. Das Leid der Tiere und die qualvollen Haltungsbedingungen der Gänse und Enten werden dabei komplett ausgeblendet", so Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher wissen nicht, unter welchen Bedingungen die Tiere gehalten wurden. Enten und Gänse befinden sich in winzigen Einzelkäfigen, die ihre Bewegung fast komplett einschränkt. Dreimal täglich wird ihnen ein Futterbrei eingeflößt. Dabei leiden die Tiere unter erheblichem Stress, auch Verletzungen der Speiseröhre und des Magens kommen vor. Durch die Mast verfettet die Leber und schwillt auf das 5 bis 13fache des Normalgewichtes an. Die Schlachtung erfolgt im Allgemeinen kurz bevor die Tiere durch Kreislaufversagen, Zusammenbruch des Stoffwechsels und Leberverfettung ihren Qualen erliegen.

Der Deutsche Tierschutzbund fordert ein europaweites Verbot der Zwangsmast und ein Importverbot von Stopfleberprodukten für Deutschland. Auch die in Deutschland im Herbst und Winter angebotenen Enten und Gänse stammen teilweise aus der Stopfleberproduktion. Verbraucherinnen und Verbraucher sind aufgefordert zu Gunsten der Tiere auf diese Angebote und Foie Gras zu verzichten und auf vegetarische Alternativen oder Fleisch aus artgerechter Haltung - wie es der NEULAND Verein anbietet - auszuweichen.


*


Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 13. November 2008
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. November 2008