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TRANSPORT/125: Lebendtierexporte - Transportdauer erschreckend hoch (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 24. Mai 2017

Lebendtierexporte: Transportdauer erschreckend hoch


Anlässlich der heute veröffentlichten Daten zur Tiertransportdauer bei Exporten landwirtschaftlich genutzter Tiere, die aus einer schriftlichen Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen hervorgehen, fordert der Deutsche Tierschutzbund endlich ein Ende der qualvollen Tiertransporte. Der Verband macht sich bereits seit Jahren für bessere Bedingungen und eine Begrenzung von Transportzeiten stark, zuletzt mit der Kampagne "Stop The Trucks".

"Die Gesetzgebung lässt bei Tiertransporten noch immer zu viel Tierqual zu", kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Die heute veröffentlichten Zahlen führen uns wieder einmal die erschreckende Wahrheit vor Augen. So sind die Zahlen der Tiertransporte in den letzten Jahren stark angestiegen. Der Rindertransport in bestimmte Länder hat sich sogar verzehnfacht. Und auch die durchschnittlichen Transportzeiten sind extrem: Über 27 Stunden für Schweinetransporte nach Serbien oder sogar über 68 Stunden für Rindertransporte in die Türkei bedeuten absolute Qual für die Tiere. Hinzu kommt noch die oft unerträgliche Enge, Hitze oder Kälte, Durst und verletzungsbedingte Schmerzen. Die EU muss endlich handeln: Wir brauchen eine Begrenzung der Transportzeiten und bessere Bedingungen auf den Transporten mit strengeren, engmaschigeren Kontrollen und Sanktionen bei Verstößen. Statt immer mehr lebende Tiere den Strapazen des Transports auszusetzen, sollte es Ziel sein, langfristig nur noch Fleisch bzw. Zuchtmaterial zu transportieren."

Die 2007 in Kraft getretene EU-Verordnung zum Schutz der Tiere beim Transport stellt zu wenige Bedingungen an den Transport: Eine Begrenzung der absoluten Transportdauer gibt es beispielsweise nicht. Zudem haben einige Mitgliedstaaten die EU-Verordnung mangelhaft in nationales Recht umgesetzt: So sieht die deutsche Tierschutztransportverordnung seit 2009 keine Bußgelder mehr vor, wenn Tiere beispielsweise mit offenen Wunden, Knochenbrüchen oder im fortgeschrittenen Trächtigkeitsstadium transportiert werden. Obwohl die Probleme bekannt sind, wurde die über Jahre angekündigte Nachbesserung der Verordnung - auf EU und auf Bundesebene - bis heute nicht umgesetzt.

Stop The Trucks

Der Deutsche Tierschutzbund hat zuletzt in den vergangenen Monaten gemeinsam mit seiner europäischen Tierschutz-Dachorganisation, der Eurogroup for Animals, die Kampagne "Stop The Trucks", durchgeführt und bessere Transportbedingungen für die Tiere gefordert.

Mehr Informationen unter:
www.tierschutzbund.de/kampagne-tiertransporte

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 24. Mai 2017
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
In der Raste 10, D-53129 Bonn
Telefon: +49-(0)228-6049624, Fax: +49-(0)228-6049641
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Mai 2017

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