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TIERVERSUCH/401: Erneuter Anstieg der Tierversuchszahlen (MfT)


Pressemitteilung Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 21. November 2008

Erneuter Anstieg der Tierversuchszahlen

Menschen für Tierrechte fordern: Auch Ersatzverfahren erfassen


Die Zahl der in Experimenten eingesetzten Tiere ist auch im Jahr 2007 weiterhin gestiegen. Dies geht aus den soeben vom Bundeslandwirtschaftsministerium veröffentlichten Zahlen hervor. Danach wurden im vergangenen Jahr 2.609.483 Wirbeltiere in Versuchen verwendet. Gegenüber 2006 ist die Gesamtzahl der Tiere um 3,6 Prozent gestiegen; dies entspricht 91.216 Tieren. Für den Bundesverband Menschen für Tierrechte ist die jetzt von Bundesministerin Ilse Aigner angekündigte Expertengruppe, die die Zahlen 2007 zwecks zukünftiger Reduzierungsmaßnahmen auswerten soll, sinnlos.

»Eine solche Expertengruppe war bereits ergebnislos tätig und musste feststellen, dass die Tierversuchszahlen eine Analyse nicht hergeben. Wir fordern deshalb eine gesonderte Statistik, die die Entwicklung und Anwendung tierversuchsfreier Verfahren in den einzelnen Bereichen dokumentiert. Nur so kann die Zunahme von Ersatzverfahren verfolgt werden.«, so Dr. Kurt Simons - Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte.

Laut heutiger Veröffentlichung wurden am meisten, 82 Prozent, Nagetiere in Tierversuchen eingesetzt (61 % Mäuse, 19 % Ratten, 2 % Meerschweinchen und Hamster). Hinzu kamen Affen, deren Zahl von 1.851 im Vorjahr auf 2.487 Tiere gestiegen ist. Aber auch bei Hunden (4.794 gegenüber 4.260), Katzen (802 gegenüber 566) und Pferden (2.546 gegenüber 1.905) mussten mehr Tiere als 2006 in den Versuch. »Das ist ein schlimmer Rückschlag und zeigt, dass die Bundesregierung noch immer kein erfolgreiches Programm für Ersatzverfahren hat,« schließt Simons.

Bereits seit 1986 verlangen EU-rechtliche Vorschriften (RL 86/609/EWG) sowie das nationale Tierschutzgesetz, Ersatzmethoden zum Tierversuch zügig zu entwickeln.


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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich auf rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung und Umsetzung elementarer Tierrechte ein. Als Dachverband sind ihm etwa 100 Vereine sowie persönliche Fördermitglieder angeschlossen. Seit seiner Gründung ist er als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.


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Quelle:
Infodienst: Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 21. November 2008
52072 Aachen, Roermonder Straße 4a
Telefon der Pressestelle: 05207/92 92 63
E-Mail: info@tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. November 2008