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TIERVERSUCH/483: "Ochs und Esel" - Pferde und Rinder sind Tiere des Monats Dezember (MfT)


Pressemitteilung Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 23. Dezember 2010

"Ochs und Esel" im Tierversuch: Pferde und Rinder sind die Tiere des Monats Dezember


Stellvertretend für die sogenannten Nutztiere hat der Bundesverband Menschen für Tierrechte Pferde und Rinder als "Tiere des Monats Dezember" benannt. Die monatliche Reihe durch das Jahr 2010 hat das Ziel, Tierarten, die in Tierversuchen leiden und sterben, mehr in das öffentliche Interesse zu rücken und Tierversuchsalternativen voranzubringen. In der aktuellen Ausgabe wird u.a. die Verwendung von Pferden und Rindern als Versuchstiere beschrieben und Ersatzverfahren vorgestellt.

Vielen Menschen ist nicht bekannt, dass auch Pferde und Rinder in Tierversuchen eingesetzt werden. Im Jahr 2009 wurden laut Statistik des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 917 Pferde (inkl. Esel, Maultiere und Maulesel) und 3.182 Rinder in Tierversuchen verbraucht. Während bei den Pferden 319 Tiere mehr eingesetzt wurden als im Vorjahr, ist die Zahl der verwendeten Rinder rückläufig.

Bei den Rindern drehen sich die Versuche zu 50 Prozent um Erkrankungen, die im engen Zusammenhang mit der sogenannten Massentierhaltung entstehen. Außerdem spiegeln die Tierzahlen auch den Tierverschleiß für die Gewinnung des Rinderserums (fötales Kälberserum) wieder, das weltweit in Zellkulturen und bei der Gewebeherstellung als Nährmedium verwendet wird. Dieses Serum wird noch immer durch eine äußerst schmerzhafte Herzpunktion mit Todesfolge aus ungeborenen Kälbern extrahiert. Dabei gibt es inzwischen eine Vielzahl an Serum-freien Zellkulturmedien, kritisiert der Bundesverband Menschen für Tierrechte.

Mehr als 60 Prozent der Pferde wurden in der Grundlagenforschung eingesetzt, überwiegend in der tiermedizinischen Forschung, aber auch zu Untersuchungen in der Humanmedizin. In der Veterinärmedizin werden Pferde zu Forschungszwecken mit Viren und Bakterien hoch ansteckender Krankheiten künstlich infiziert, obgleich diese Krankheiten in Deutschland nicht mehr vorkommen. Im Jahre 2008 konnte der Bundesverband zwei Ponys, die mit dem Erreger einer anzeigepflichtigen Tierseuche (Beschälseuche/Dourine) infiziert werden sollten, vor dem Tierversuch bewahren. Die Beschälseuche gilt in Westeuropa und Nordamerika als ausgerottet. Die anstehenden Versuche dienten lediglich zur Verbesserung des Testverfahrens. Dies hätte nach Aussagen des Bundesverbandes auch mit bereits erkrankten Pferden entwickelt werden können.

Auch in der Veterinärmedizin stelle sich die Frage nach der ethischen Rechtfertigung, gesunde Tiere vorsätzlich krank zu machen. Doppelt schwer wögen nach Ansicht der Tierrechtler Tierversuche, deren Erkenntnisse zur Anpassung der Tiere an quälerische Intensivtierhaltungen dienten, wie dies bei den Rinderversuchen der Fall sei. Hier könne außerdem jeder einen Beitrag leisten und durch eine vegetarische Ernährung mithelfen, diese Tierversuche zu beenden.

Ausführliche Informationen:
www.tier-des-monats.tierrechte.de


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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich auf rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung und Umsetzung elementarer Tierrechte ein. Als Dachverband sind ihm etwa 100 Vereine sowie persönliche Fördermitglieder angeschlossen. Seit seiner Gründung ist er als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.


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Quelle:
Infodienst: Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 23. Dezember 2010
52072 Aachen, Roermonder Straße 4a
Telefon der Pressestelle: 05237/231 97 90
E-Mail: elsner@tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Dezember 2010