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TIERVERSUCH/555: Immer mehr gentechnisch veränderte Mäuse (tierrechte)


tierrechte 1.13 - Nr. 62, März 2013
Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.

Versuchstierzahlen 2011 - Trend fortgesetzt:
Immer mehr gentechnisch veränderte Mäuse

Von Christiane Baumgartl-Simons



Von 2010 auf 2011 stiegen die Versuchstierzahlen erneut um gut 55.000 auf insgesamt 2.911.705 Tiere an. Die Bundesstatistik des Bundeslandwirtschaftsministeriums belegt, dass der Anteil der Mäuse in 2011 gegenüber dem Vorjahr um rund 73.000 auf 2.036.606 Tiere angestiegen ist.


Die Maus bleibt damit das am häufigsten verwendete Versuchstier, danach folgen Ratte (403.490), Fisch (199.758), Kaninchen (87.700) und Schwein (15.633). Die Trends der letzten Jahre haben sich auch in 2011 fortgesetzt: steigende Zahlen bei gentechnisch veränderten Mäusen (2010: 703.968; 2011: 708.861) und Tiertötungen zur Organentnahme (2010: 778.276; 2011: 838.003). Auch die Grundlagenforschung setzt weiterhin auf Tierexperimente (2010: 990.909; 2011: 1.017.935) statt tierversuchsfreie Methoden zu entwickeln. Bei den Giftigkeitsprüfungen sind 2011 vermehrt Fische und Wachteln zur Prüfung der Umweltverträglichkeit von Substanzen eingesetzt worden, so dass auch hier die Zahlen gegenüber dem Vorjahr um gut 800 auf 174.656 Tiere angestiegen sind. Bei Affen, Hunden, Katzen sind die Zahlen geringfügig gesunken. Daraus ist aber kein signifikanter Rückgang abzuleiten. Katzen (insgesamt 585 Tiere in 2011) werden überwiegend zu veterinärmedizinischen Zwecken benutzt, während Hunde (insgesamt 2.474 Tiere in 2011) überwiegend für die Belange des Menschen in Giftigkeitsprüfungen und zur Entwicklung von Produkten und Geräten als Messinstrumente herhalten müssen. Affen (insgesamt 1.796 Tiere in 2011) werden wie auch im Vorjahr überwiegend in Toxizitätstests vergiftet.

Mit Umsetzung der EU-Tierversuchsrichtlinie in deutsches Recht müssen auch die Erfassungsparameter der Tierversuchszahlen für die Bundesstatistik geändert werden. Der Bundesverband setzt sich dafür ein, dass dann auch die Tiere erfasst werden, die im Umfeld von Tierversuchen auf der Strecke bleiben; hierzu gehören z. B. Tiere, die auf Vorrat gezüchtet wurden oder bei denen gentechnische Manipulationen fehlgeschlagen sind.

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Quelle:
tierrechte 1.13 - Nr. 62/März 2013, S. 19
Infodienst der Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Roermonder Straße 4a, 52072 Aachen
Telefon: 0241/15 72 14, Fax: 0241/15 56 42
E-Mail: info@tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de
 
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. April 2013