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ZUCHT/074: Tierschutzgesetz lässt Schlupflöcher (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 14. Februar 2011

Vorwürfe gegen Lohmann Tierzucht - Das Tierschutzgesetz lässt Schlupflöcher


Nach Medienberichten wird gegen "Lohmann Tierzucht GmbH" / Cuxhaven wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ermittelt. Der Deutsche Tierschutzbund erwartet eine konsequente Verfolgung der Vorwürfe und Ahndung von Vergehen. Zugleich aber nimmt der Verband den Vorfall zum Anlass, seine grundsätzliche Kritik an Manipulationen am Tier und den damit verbundenen Lücken im Tierschutzgesetz zu erneuern.

"An Tieren darf nicht herumgeschnitten werden und sie sind auch kein Abfall. Wir erwarten, dass bei eindeutigen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz gegen die Verantwortlichen mit aller Härte vorgegangen wird. Zugleich aber wird deutlich, dass das Tierschutzgesetz Schlupflöcher und Interpretationen zulässt, die mit Tierschutz nicht vereinbar sind. Wir brauchen dringend klare, eindeutige gesetzliche Regelungen, die jedwede Manipulationen am Tier unterbinden", fordert Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Die mit einer zunehmend auf Gewinnmaximierung ausgerichteten Zucht und Haltung verbundenen Probleme sind nicht nur ein Vollzugsproblem. Das Problem ist auch das Gesetz", bilanziert Apel.

Der Deutsche Tierschutzbund weist schon lange auf die Tierschutzprobleme hin, die mit der zunehmend spezialisierten Zucht und Haltung verbunden sind. Tiere sollen möglichst viel Milch, Eier und Fleisch produzieren und dies auch noch in der gewünschten Perfektion. Dabei sind sie für die industrialisierte Haltung und die extremen Produktionsziele nicht geschaffen - Überzüchtungen, tierwidrige Haltungsbedingungen und mangelnde Beschäftigung führen zu Krankheiten und Verhaltensstörungen. "Die Probleme beginnen eben nicht erst mit der Haltung oder dem Transport oder der Schlachtung. Sie fangen schon bei der Zucht an. Das muss endlich erkannt werden", fügt Apel an.

Mehr Informationen zum Thema Manipulationen finden Sie hier
http://www.tierschutzbund.de/manipulationen.html


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 14. Februar 2011
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Februar 2011