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ABWASSER/206: Hygienerisiken bei der Abwasserwiederverwertung (BBU AK Wasser)


BBU-WASSER-RUNDBRIEF Nr. 903 vom 30. Oktober 2008 28. Jahrgang

Freiburger Arbeitskreis Wasser im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)

Die Hygienerisiken bei der Abwasserwiederverwertung ...


... in der Landwirtschaft waren ein großes Thema während der Stockholmer Weltwasserwoche im August 2008. Veröffentlicht wurde in Stockholm u.a. eine Studie des in Sri Lanka ansässigen Instituts für Internationales Wassermanagement (IWMI). Danach nutzen 80 Prozent der untersuchten 58 Dritt-Welt-Städte zur Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen Schmutzwasser, das nicht ausreichend behandelt wurde. Damit würden "enorme" Krankheitsrisiken provoziert. Die Forscher forderten daher, die internationale Gemeinschaft müsse Praktiken entwickeln, mit denen die gesundheitlichen und ökologischen Risiken gemindert und zugleich die Vorteile erhalten werden können. Die Bewässerung mit Schmutzwasser ist laut ISMI weit verbreitet und keineswegs auf die ärmsten Länder beschränkt. Besonders häufig findet man die Praxis in Asien, etwa in China, Indien und Vietnam, aber auch in der Umgebung nahezu jeder afrikanischen Großstadt sowie in Lateinamerika. In Ermangelung sauberen Wassers soll die bedenkliche Bewässerungsmethode für viele Menschen die einzige Möglichkeit zum Anbau von Gemüse oder Getreide sein, berichtete die online-Ausgabe der SZ am 18.08.08. Nach der IWMI-Studie bewässern weltweit 5,6 Mio. Bauern ihre Äcker mit Abwässern, die größtenteils unzureichend gereinigt sind. Problematisch sei dabei aber nicht nur die mikrobiologische Belastung mit Bakterien, Viren, Würmern und anderen Parasiten, sondern auch der industriell-gewerbliche Abwasseranteil mit seiner hohen Schadstofffracht.



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Quelle:
BBU-WASSER-RUNDBRIEF - Nr. 903/2008
Herausgeber:
Freiburger Arbeitskreis Wasser im Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)
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© Freiburger Ak Wasser im BBU


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. März 2009