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ATOM/717: Wie soll die Asse stillgelegt werden? (BfS)


Bundesamt für Strahlenschutz - Pressemitteilung, 3. September 2009

Wie soll die Asse stillgelegt werden?

BfS legt Maßstäbe für Optionen vor / Zur Diskussion stehen Rückholung, Umlagerung oder Vollverfüllung


Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat jetzt die Bewertungskriterien vorgelegt, um die beste Schließungsoption für die Asse zu finden. Weil niemand genau weiß, wie lange die Schachtanlage Asse II für eine ordnungsgemäße Schließung noch zugänglich ist, muss das BfS möglichst schnell entscheiden, wie das Atommülllager möglichst sicher geschlossen werden kann. Ziel des BfS ist es, bis zum Jahresende 2009 die beste aus den drei derzeit diskutierten Stilllegungsoptionen auszuwählen. Es ist zu entscheiden, ob die Abfälle zurückgeholt werden, in tiefere Schichten des Bergwerks umgelagert werden oder die Asse mit Spezialbeton verfüllt wird. Damit diese wegweisende Entscheidung transparent durchgeführt werden kann, hat das BfS vorab die Bewertungskriterien und das Verfahren zur Auswahl der bestmöglichen Stilllegungsoption vorgelegt. Diese wurden in Abstimmung mit der Asse II Begleitgruppe (u.a. Vertretung der Bürgerinitiativen) entwickelt. Mit Hilfe dieser Bewertungskriterien soll für jeden nachvollziehbar sein, warum das BfS eine bestimmte Schließungsoption vorschlägt, die dann am Jahresende bekannt gegeben wird. Dieses Verfahren ist neu und setzt Maßstäbe für weitere Verfahren im Endlagerbereich.

Bei allen Überlegungen hat der Schutz der Bevölkerung und der in der Schachtanlage Beschäftigten während der Stilllegung und auch in der Nachbetriebsphase für das BfS oberste Priorität. In dem Auswahlverfahren werden die drei Schließungsoptionen durch 20 Kriterien bewertet. So wird jede Option daraufhin überprüft, welche radiologischen Auswirkungen sie hat, ob sie technisch und genehmigungsrechtlich umsetzbar ist oder welche Konsequenzen das unbeabsichtigte Eindringen von Menschen hätte. Die Kriterien müssen sich an folgenden Fragestellungen messen lassen:

1. Sicherheit in der Betriebsphase.
2. Umweltauswirkungen bei unbeherrschbarem Lösungszutritt
3. Vorläufige Langzeitsicherheitseinschätzungen
4. Machbarkeit
5. Zeitbedarf

Entsprechend dieser Fragen werden die drei Schließungsoptionen bewertet. Durch dieses Verfahren ist die Nachvollziehbarkeit des Entscheidungsprozesses gewährleistet. Auch die Arbeitsgruppe Optionenvergleich hat das Verfahren positiv bewertet.

Bis Mitte Dezember wird das BfS bekannt geben, welche Schließungsoption die sicherste ist. Der Zeitplan bis dahin ist wie folgt;

1. Anfang Oktober sollen voraussichtlich die Ergebnisse der Machbarkeits- und Auswirkungsstudien vorliegen. 2. Die Studien werden im Internet bekannt gemacht. Die Autoren stellen ihre Studienergebnisse in einem öffentlichen Workshop vor. 3. Fachliche Bewertung der Machbarkeitsstudien durch das BfS (bis etwa Mitte Dezember). 4. Das BfS stellt das Ergebnis im Dezember vor. 5. Die Öffentlichkeit hat die Möglichkeit, den Vorschlag zu diskutieren. Fragen, Anregungen und Einwände können eingebracht werden. 6. BfS gibt die endgültige Entscheidung zur Stilllegung der Asse bekannt.


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Quelle:
BfS-Pressemitteilung 29/2009, 03.09.2009
Herausgeber: Bundesamt für Strahlenschutz
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
38201 Salzgitter, Postfach 10 01 49
Telefon: 01888/333-1130, Fax: 01888/333-1150
E-Mail: info@bfs.de
Internet: http://www.bfs.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. September 2009