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ATOM/1052: Atommülldesaster nimmt dramatische Formen an (BI Lüchow-Dannenberg)


Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. - Pressemitteilung vom 7. Mai 2014

Atommülldesaster nimmt dramatische Formen an



Das Endlagerkonzept der 70er Jahre bricht wie ein Kartenhaus in sich zusammen, doch das Atommülldesaster führt nicht dazu, dass eine umfassende Atommülldebatte geführt wird", kritisiert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. (BI).

Nachdem jetzt eingeräumt wurde, dass mit einer Einlagerung von schwach- und mittelaktiven Abfällen im Schacht Konrad nicht vor 2022 gerechnet werden kann, unter anderem weil die Schachtwände marode sind, drängen andere Bundesländer den niedersächsischen Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne), bei der Einlagerung Sicherheitsabstriche zu machen.

Gegenüber den Wolfsburger Nachrichten wies Wenzel dieses Ansinnen - unter anderen seines Parteifreundes, des Baden-Württembergischen Umweltministers Franz Untersteller - mit den Worten zurück, "Abstriche an den Einlagerungsbedingungen für Konrad sind nicht vertretbar, gerade auch angesichts der Erfahrungen in der Asse".

"Es rächt sich jetzt, dass sowohl der Salzstock Gorleben und das ehemalige Erzbergwerk Schacht Konrad ohne ein vergleichendes sicherheitsorientiertes Suchverfahren für die Einlagerung hoch- bzw. schwach-und mittelaktiver Abfälle einfach nur politisch gesetzt wurden", so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Und die Lage werde immer dramatischer: "Die Zwischenlager werden zu Dauerlagern, obwohl ihr Sicherheitskonzept nicht darauf ausgelegt wurde. Immer mehr "Problemabfälle" tauchen auf, die im Schacht Konrad gar nicht eingelagert werden dürfen wie die Abfälle, die hoffentlich in der Asse II geborgen werden oder Abfälle aus dem Forschungszentrum Karlsruhe. In Gronau türmen sich die Abfälle aus der Urananreicherung, weil sie nicht mehr nach Russland verbracht werden dürfen." In dieser Situation sei es völlig falsch, in einer Endlagerkommission sich nur um Gorleben zu streiten oder Abstriche an Sicherheitskriterien einzufordern, um den Müll zu versenken. Ehmke: "Es muss ein Schlussstrich unter die Projekte der 70er Jahre gezogen werden. Überfällig ist eine umfassende gesellschaftliche Atommülldebatte und das sofortige Ende der Atommüllproduktion."

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Quelle:
Pressemitteilung, 07.05.2014
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20, 29439 Lüchow
Tel. 05841/46 84, Fax: 05841/31 97
E-Mail: buero[at]bi-luechow-dannenberg.de
Internet: www.bi-luechow-dannenberg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Mai 2014