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ATOM/1199: Rostfässer - BI fordert Ursachenklärung (BI Lüchow-Dannenberg)


Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. - Pressemitteilung vom 15. April 2016

Rostfässer: BI fordert Ursachenklärung


Die Gorlebener Rostfässer sind inzwischen auch Gegenstand einer parlamentarischen Anfrage. Zwei Rostfässer einer Charge von 70 Gebinden, die zur Konditionierung nach Duisburg bereitgestellt wurden, hatten die Diskussion um den Zustand im Fasslager Gorleben neu entfacht. Inzwischen erhöhte sich die Zahl der Rostfässer auf 8.

Der niedersächsische Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz Stefan Wenzel hat namens der Landesregierung auf eine mündliche Anfrage der Abgeordneten Miriam Staudte (GRÜNE) geantwortet.

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hält vor allem dessen Auskunft zu den möglichen Ursachen der Korrosion und dem weiteren Vorgehen für unzureichend.

"Es reicht nicht, ein bundesweites Atommüllregister einzurichten, es muss zweifelsfrei geklärt werden, wie es zur Korrosion gekommen ist", unterstreicht BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Als Ursachen vermutet das Umweltministerium, dass im Lager eine zu hohe Luftfeuchtigkeit vorherrscht, gepaart mit geringem Luftwechsel. Eingeräumt wird jedoch auch, dass im jeweiligen Behälter eine erhöhte Restfeuchte vorhanden ist. Die BI fordert, dass hier nicht spekuliert, sondern dass Fässer untersucht werden, um die Ursache zu klären.

Es müsse auch offengelegt werden, woher die 1.152 Gebinde, die neu konditioniert werden sollen, stammen und was drin ist. Die BI erinnert, dass diese Fässer in den 90er Jahren in das Endlager Morsleben verbracht werden sollten.

Ehmke: "Zum Glück wurde die Einlagerung dort gestoppt, das Atommülllager ist inzwischen havariert wie die Asse II. Die Sanierung wird mit rund 2,2 Milliarden Euro zu Buche schlagen - Kosten, die nicht etwa die Gesellschaft für Nuklearservice und andere Anlieferer zahlen wollen."

Raute


Rostf(r)ässer: BI fordert Transportstopp für das gesamte Atommülllager in Gorleben

Publiziert 4. April 2016

Als Konsequenz aus dem Fund rostiger Atommüllfässer fordert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. (BI) einen vollständigen Stopp aller Atommülltransporte in das Atommülllager in Gorleben. Bisher gibt es nur den Stopp der Castortransporte, doch nach dem Fund eines angerosteten Fasses müsse die Anlieferung weiterer Atommüllbehälter gestoppt werden.

"Wir freuen uns, dass Umweltminister Stefan Wenzel sich unsere Forderungen zu eigen gemacht hat und das Umräumen der Gebinde angeordnet hat, damit man überhaupt mehr als die ersten Reihen einsehen kann", sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Das hat die BI schon lange gefordert. "Wir sind uns sicher, dass es nicht bei zwei rostigen Fässern bleibt", so die BI. Außerdem sei es nötig, die Ursachen zu klären.

Erst im vergangenen Jahr waren feuchte Stellen im Lager entdeckt worden und die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) stellte von sich aus die Einlagerung weiterer Abfälle ein.

"Da gehört jetzt ein Deckel drauf", so Ehmke.

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Quelle:
Pressemitteilung, 15.04. und 04.04.2016
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20, 29439 Lüchow
Tel. 05841/46 84, Fax: 05841/31 97
E-Mail: buero[at]bi-luechow-dannenberg.de
Internet: www.bi-luechow-dannenberg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. April 2016

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