Die Endlagersuche dauert länger als ursprünglich angenommen. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) geht bekanntlich davon aus, dass ein Endlagerstandort nicht schon im Jahr 2031, sondern erst 2046 bzw. 2068 feststeht.

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hatte auf diesem Hintergrund wiederholt auf den Dominoeffekt aufmerksam gemacht: Das Zwischenlager in Gorleben ist nur bis 2034 genehmigt, es steht eine Neugenehmigung an. Die Atommülldeponien, so mahnt die Entsorgungskommission (ESK) des Bundes an, müssten bei "einer unterstellten Errichtungsdauer von ca. 20 Jahren und einer Betriebsdauer von 30 Jahren (...) teilweise um etwa 80 Jahre verlängert werden. Theoretisch sind somit Zwischenlagerzeiten von bis zu 120 Jahren erforderlich, eventuell sogar darüber hinaus, falls es auch bei der Errichtung und dem Betrieb des Endlagers Verzögerungen gegenüber den derzeitigen Annahmen geben sollte. Dies bedeutet, dass sich die ursprünglich geplante Zwischenlagerdauer verdreifachen kann, was zu einer Zunahme von Unsicherheiten bzgl. Komponenten- und Inventarverhalten führt."

Da alle 16 Zwischenlager in Deutschland sukzessive neu genehmigt werden müssen, fordert die ESK ein nationales Regelwerk für die Zwischenlagerung.

Die BI begrüßt das Positionspapier der ESK: "Dort wird auch der Blick auch auf das Alterungsmanagement und die Frage gelenkt, ob die Castor-Behälter nach der langen Standzeit überhaupt noch transportfähig sind und wie wichtig die Schnittstelle zwischen Zwischen - und Endlagerung, also die Abfallkonditionierung ist."

Allerdings, so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke, richte die Kommission, die das Bundesumweltministerium berät, den Fokus allein auf die Behälterintegrität. Dass die Bauwerke, die einen Schutz gegen Flugzeugabsturz oder terroristische Angriffe bieten sollen, der Kommission keine Zeile wert sind, ist äußerst bedauerlich."