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AKTION/190: Treff an der Futterstelle - 5. Stunde der Wintervögel vom 9.-11. Januar (Naturschutz heute)


NATURSCHUTZ heute - Heft 4/14
Mitgliedermagazin des Naturschutzbundes (NABU) e.V.

Treff an der Futterstelle
Fünfte bundesweite Stunde der Wintervögel vom 9. bis 11. Januar

Von Helge May



Ob Sonnenblumenkerne im Futterhäuschen oder Beeren und Samen an Sträuchern und Stauden: Im Winter ist der Tisch im Garten für viele Vögel reicher gedeckt als in der offenen Landschaft. Kein Wunder also, dass bei der Stunde der Wintervögel zum Beispiel rund 50 Prozent mehr Kohl- und Blaumeisen je Garten gezählt werden als bei der Stunde der Gartenvögel im Mai. Noch deutlicher ist der Unterschied beim Feldsperling: Er kam im Januar viermal häufiger in die Gärten als im Mai.

Dabei startete der letzte Winter mild und ohne jeden Schnee. Die Vögel fanden also auch außerhalb der Dörfer und Städte noch etwas zu picken und so haben die 76.000 Teilnehmer insgesamt deutlich weniger Gartenbesucher notiert als in harten Wintern. Immerhin waren es am Ende des Aktionswochenendes stolze zwei Millionen Vögel, wobei der Haussperling die Kohlmeise an der Spitze ablöste, gefolgt von Feldsperling, Blaumeise und Amsel. Grünfink, Buchfink, Elster, Rabenkrähe und Rotkehlchen komplettierten die Top 10.

Eine Woche später als sonst

Wie auch immer der Start in den kommenden Winter sein wird, die Teilnahme an der "Stunde der Wintervögel" lohnt sich aufjeden Fall. Diese findet nicht wie zuvor am ersten Januarwochenende statt - das wäre 2015 unmittelbar nach Neujahr -, sondern erst am zweiten Wochenende vom 9. bis 11. Januar. Dies hat den schönen Nebeneffekt, dass in den meisten Bundesländern die Weihnachtsferien bereits zu Ende sind und so die Aktion auch in den Schulen und Kindergärten durchgeführt werden kann.

Zum fünften Mal gilt es, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Wer bereits in den Vorjahren mitgemacht hat, darf gerne wieder dabei sein und ruhig auch noch ein paar Verwandte, Bekannte oder Nachbarn zur Teilnahme ermuntern. Je mehr Menschen bei dieser Forschung von "und für Jedermann ihre Beobachtungen zusammentragen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse.

Bitte keine Doppelzählungen

Brachte es der Grünspecht als aktueller "Vogel des Jahres" bei der Stunde der Wintervögel immerhin auf 4.900 Sichtungen, wird sich sein Nachfolger im Amt eher unter "ferner flogen" platzieren. Ganze 335 mal wurde der Habicht zuletzt beobachtet. Sicher beschert ihm die Kür zum Vogel des Jahres 2015 etwas mehr Aufmerksamkeit, doch selbst seinen kleinen Vetter, den Sperber, wird er kaum einholen können. Dieser kommt regelmäßig an Futterstellen, um Spatzen und andere Kleinvögel zu erbeuten, 2.500 mal meldeten ihn die Vogelfreunde 2014.

Gezählt werden kann bei der Stunde der Wintervögel zu einer beliebigen Zeit. Dabei wird von jeder Art die höchste Zahl von Vögeln notiert, die sich während der Stunde gleichzeitig beobachten ließ. Das vermeidet Doppelzählungen. Übrigens zählen auch Vögel, die sich im Garten nicht niederlassen, sondern ihn nur überfliegen. Begleiten lassen kann man sich von Zähl- und Bestimmungshilfen unter www.stundederwintervoegel.de. Hier gibt es auch Steckbriefe der häufigsten Arten und Tipps zur winterlichen Vogelhilfe.

Meldung auch per Telefon.

Direkt nach der Eingabe werden die Daten auf interaktiven Karten online dargestellt. Auch die Vorjahresresultate sind so abrufbar und können Verglichen werden. Für den Austausch der Vogelfreunde untereinander gibt es die Seite www.facebook.com/Vogelfreund, die inzwischen schon mehr als 24.000 Fans zählt.

Die Beobachtungen können per Post mit dem unten abgedruckten Coupon oder einfach online unter www.stundederwintervoegel.de gemeldet werden. Am 10. und 11. Januar - also nur am Samstag und am Sonntag! - ist außerdem von 10 bis 18 Uhr unter 0800-1157-115 wieder eine kostenlose Telefonnummer geschaltet. Meldeschluss ist der 19. Januar. Beschäftigte des NABU können an den Verlosungen nicht teilnehmen, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.


Den ausgefüllten Meldebogen bitte einsenden an den NABU, Stunde der Wintervögel, 10469 Berlin.


NABU-Gruppen können zur Bewerbung der Aktion Teilnahmeflyer und A3-Plakate bestellen. Bezug beim NABU-Natur-Shop - auch in größeren Stückzahlen kostenlos bei Übernahme der Versandspesen, online unter www.NABU.de/shop

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Quelle:
Naturschutz heute - Heft 4/14, Seite 20 - 21
Verlag: Naturschutz heute, 10108 Berlin
Tel.: 030/284984-1530, Fax: 030/284984-2500
Hausanschrift: Charitéstraße 3, 10117 Berlin
E-Mail: naturschutz.heute@nabu.de
Internet: www.naturschutz-heute.de
Herausgeber: NABU, 10108 Berlin
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E-Mail: nabu@nabu.de
Internet: www.NABU.de
 
"Naturschutz heute" ist das Mitgliedermagazin
des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) e.V.
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ist der Bezug im Jahresbeitrag enthalten.


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Dezember 2014